Schalke nach Fred Rutten: Bisher wurde davon ausgegangen, dass Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies bei der Nachfolgersuche alles auf die Karte Felix Magath gesetzt hat. Nach "Sport-Bild"-Informationen fuhr Tönnies jedoch mehrgleisig.
So soll Tönnies neben Magath pikanterweise auch Hoffenheims Ralf Rangnick ein Angebot vorgelegt haben, als neuer Trainer den FC Schalke zu führen. Pikant insofern, weil Rangnick bereits zwischen 2004 und 2005 für Königsblau gearbeitet hat, trotz Erfolgs aber von Tönnies' Intimfeind und damaligem Manager Rudi Assauer entlassen wurde.
Korb von Rangnick
"Ich habe, seit ich bei Hoffenheim arbeite, mehrere Anfragen erhalten", wollte Rangnick eine Schalker Offerte nicht bestätigen oder dementieren. "Ich habe immer geantwortet, dass ich an weiteren Gesprächen nicht interessiert bin."
Für Rangnick sei ein Weggang aus Hoffenheim nicht denkbar, denn "hier sind viele Spieler und Mitarbeiter, die auch meinetwegen hier sind und bei denen ich auch im Wort stehe."
Peters und Magath mit mehr Einfluss
Statt Rangnick wurde dementsprechend Magath der neue mächtige Mann auf Schalke. Mit derart viel Einfluss ausgestattet, dass wegen ihm Tönnies sogar veranlasste, Schalkes Präsident und Finanzchef Josef Schnusenberg zu entmachten.
Geschäfsführer Peter Peters ist nun für die Finanzen verantwortlich, Magath neben dem sportlichen Bereich auch für das Marketing.
Seitenhieb von Magath
"Aufsichtsrats-Chef Tönnies hat mich geholt, um etwas zu verändern. Das gilt nicht nur für den sportlichen Bereich. Es liegt nicht immer allein am Trainer, wenn was schief läuft. Auch die Verantwortlichen im Verein müssen sich hinterfragen", so Magath zur "Bild".
Einer der Vorwürfe gegen Schnusenberg: Er sei finanziell gewieft, sportlich jedoch nicht kompetent gewesen. Laut "Bild" hätte Schnusenberg unter anderem Flop-Einkauf Ze Roberto (drei Millionen Euro) ablösefrei verpflichten können.
Wie auch immer die Vorwürfe lauten - Schnusenberg selbst sieht sich nicht geschwächt: "Ich fühle mich nicht entmachtet."