Kompromissvorschlag im Abstellungsstreit

SID
DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus strebt einen Kompromiss an
© Getty

DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus ist im Abstellungsstreit um die U20-WM in Ägypten weiter um eine Lösung bemüht. Er hofft auf eine Kompromisseinigung mit den Vereinen.

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Holger Hieronymus, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb, hat im Streit um die Abstellungen von Bundesliga-Spielern für die U20-WM in Ägypten (25. September bis 16. Oktober) einen Kompromissvorschlag ins Spiel gebracht.

"Nominierungen gerecht verteilen"

"Man könnte beispielsweise versuchen, die Nominierungen einigermaßen gerecht auf die Mannschaften zu verteilen", sagte Hieronymus anlässlich der Vorstellung des Nachwuchskonzeptes der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Mönchengladbach: "Dabei muss man allerdings darauf achten, dass die Qualität der Mannschaft stimmt."

Zuletzt hatte es Kritik an der DFL aus den eigenen Reihen gegeben. Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser hatte die mangelnde Unterstützung seitens der DFL bei der internationalen Terminplanung beklagt.

Top-Klubs auf Konfrontationskurs

Auf Initiative des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der DFL wird es am 6. August in Frankfurt/Main zu einem Gipfeltreffen zwischen Vertretern beider Verbände und der betroffenen Vereine kommen.

Da die WM während der Bundesliga-Saison stattfindet, haben bereits einige Klubs angekündigt, ihre potentiellen Stammspieler nicht abzustellen. Bayern-Manager Christian Nerlinger hatte dem zuletzt aufstrebenden Innenverteidiger Holger Badstuber die WM-Teilnahme gar verboten. Leverkusen will unter anderem Toni Kroos nicht freigeben.

"Ich denke zwar nicht, dass es dort schon einen Kompromiss geben wird", sagte Hieronymus im Hinblick auf das Treffen: "Aber es ist wichtig, dass die Parteien anfangen, über eine Lösung zu sprechen."

14 Nachwuchszentren in Kritik

Ein positives Fazit zog Hieronymus bezüglich des finanziellen Aufwandes in der Nachwuchsförderung der 36 deutschen Profiklubs. Insgesamt würden derzeit 70 Millionen Euro von den Vereinen in die Förderung junger Spieler investiert.

Dagegen gab es bei der Bewertung der Nachwuchszentren auch negative Punkte. 14 Vereine, davon zwei Bundesligisten und zwölf Zweitligisten bekamen mit null Sternen die schlechteste Bewertung. "Das ist keine gute Zahl", sagte Hieronymus: "Bis zur nächsten Überprüfung wollen wir diese Zahl halbieren."

Probleme würde es bei den Vereinen vor allem nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga geben. Zwölf Klubs wurden mit der Bestnote von drei Sternen ausgezeichnet. Davon waren sieben aus der Bundesliga, fünf aus der 2. Liga. Welcher Verein wie abgeschnitten hat, gab die DFL allerdings nicht bekannt. Insgesamt wurden die Leistungszentren nach acht Kriterien bewertet.

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