Kompany kritisiert belgischen Verband

SID
Fußball, Bundesliga, HSV, Kompany
© Getty

Hamburg - Olympia-Fußballer Vincent Kompany vom Hamburger SV hat sich auch nach seiner Rückkehr vom Turnier in Peking völlig uneinsichtig gezeigt und seinen Klub, den belgischen Verband sowie die Medien kritisiert.

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"Ich habe juristisch nicht die Kraft und die Macht, allein gegen den HSV zu kämpfen. Ich spiele nicht für Brasilien oder Argentinien, sondern für ein kleines Fußball-Land. Unser Verband hat Angst vor dem HSV", behauptete Kompany, der gleich nach seiner Landung wieder mittrainierte.

Nach seiner verbalen Attacke muss der Belgier nun neben einer empfindlichen Geldstrafe auch mit weiteren Maßnahmen seines Vereins rechnen.

"Der HSV ist seit fast 50 Jahren in der Bundesliga und hat in dieser Zeit fast 100 Mal gegen Bayern gespielt. Niemand versteht, dass es für mich interessant ist, mit meinem Land das Viertelfinale bei Olympia erreichen zu können. Das kann ich nicht begreifen", sagte der 22-Jährige.

Kompany fühlt sich als Sündenbock

"Für mich ist das aus sportlicher Sicht eine logische Entscheidung." In der belgischen Auswahl sei er eine Führungsfigur, beim HSV werde er am Freitag bei Bayern München auf der Bank sitzen. Zudem sei in den Medien einseitig berichtet worden, nur er sei der Sündenbock in der ganzen Angelegenheit.

"Ich werde am Ende dafür bestraft, dass ich vor Olympia einen Kompromiss eingegangen bin. Schalke und Werder haben auch wichtige Spiele, aber Rafinha und Diego, die einfach abgehauen sind, spielen weiter bei Olympia."

Der HSV hatte im Vorfeld der Olympischen Spiele mit dem belgischen Verband eine Vereinbarung getroffen, wonach der Bundesligist den Spieler nach zwei Partien in China zurückbeordern konnte. Wegen der Personalnot machte der Klub von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Jol: "Er muss zeigen, dass er ein Profi ist"

Doch nachdem Kompany nach seiner Gelb-Roten Karte im ersten Spiel gegen Brasilien in der Partie gegen China pausieren musste, wollte der Abwehrmann auch noch in der letzten Vorrundenpartie gegen Neuseeland mitwirken.

Kompany begründete sein Unverständnis nun damit, dass er nicht sofort nach seiner Gelb-Roten Karte zurückbeordert wurde. Zudem müsse auch das sportliche Abschneiden der Nationalmannschaft ins Gewicht fallen.

Trainer Martin Jol erwartet von dem Uneinsichtigen, dass er sich nun ins Trainings-Geschehen voll integriert. "Vincent ist erwachsen. Er muss nun zeigen, dass er ein Profi ist", kündigte Jol an, der den Belgier noch zu einem Gespräch bitten wird.