Revolte gegen den Kaiser

Von SPOX
Fußball, Bundesliga, Bayern, Beckenbauer
© Getty

München - Was ist denn da los? Beim FC Bayern rottet man sich zusammen, um gegen den Kaiser zu meutern.

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So wehren sich die Profis des Rekordmeisters derzeit gegen die Kritik von Franz Beckenbauer, der zuletzt über Willy Sagnol sagte: "Ich hatte schon Angst, dass er sich erkältet", oder: "Die Mannschaft schleppt ihn durch."

Sagnol, der ein Jahr mit einer Knie-Verletzung kämpfte und zuletzt vom Bankdrücker wieder zum Stammspieler avancierte, geht jetzt in die Offensive: "Ich bin zehnmal über die Mittellinie gegangen. Ich hoffe, dass dies den Kolumnisten gefreut hat." Dazu muss man wissen, dass Beckenbauer nebenbei als Kolumnist für die "Bild" arbeitet.

Kolumnist und Präsident 

"Wenn er in seiner Kolumne sagen würde, alles ist super, dann liest die doch keiner. Vielleicht sollte er manchmal besser mal nichts sagen", stärkte Mark van Bommel seinem Teamkollegen den Rücken.

Zuvor hatte Beckenbauer schon das Trio Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm in die Zange genommen. "Psychologische Gründe" gäbe es für den Leistungsabfall des Trios. Das war besonders für Lahm des Guten zuviel.

"Zwei Beckenbauer"

"Es muss zwei Beckenbauer geben. Einen, der in der Zeitung schreibt, und dann den Präsidenten des FC Bayern", so der 24-Jährige und fügte hinzu: "Der Präsident ist ziemlich zufrieden mit mir. Der Kolumnist scheinbar weniger."

Beckenbauer ist im Fußballgeschäft quasi unantastbar. Er ist Vizepräsident des Deutschen Fußball Bundes, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender bei Bayern und zudem Werbeträger und Kolumnist.

Die Worte des Kaisers - insbesondere die geschriebenen - werden angesichts der aufgeheizten Atmosphäre nun in Zukunft zunehmend auf die Goldwaage gelegt werden.

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