Pagelsdorf warnt: "Nicht blenden lassen"

SID
Rostock, Bochum. Pfertzel, Agali
© Getty

Rostock - Schwergewicht Frank Pagelsdorf und seine Spieler hüpften nach dem Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz ausgelassen vor der Fan-Tribüne und feierten einen gelungenen Jahresabschluss.

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Anschließend analysierte der Trainer von Hansa Rostock aber wieder betont sachlich die Situation des Aufsteigers. "Das sieht in der Tabelle optisch ganz ordentlich aus. Davon darf man sich jedoch nicht blenden lassen. Es gibt noch viel Potenzial für Verbesserung", sagte der 49-Jährige nach dem 2:0-Sieg am Sonntag gegen den VfL Bochum.

Durch den fünften Saisonerfolg kletterte Rostock auf Rang 15.

Koller fordert mehr Mut

Bochums Coach Marcel Koller appellierte derweil an seine Spieler: "Ich habe jedem mit unter den Weihnachtsbaum gegeben, dass er auswärts entschlossener und mutiger auftreten muss. Und das über 90 Minuten."

In neun Auswärtsspielen kassierten die auf Platz 13 stehenden Bochumer bisher sieben Niederlagen und erzielten dabei nur sieben Tore. Manager Stefan Kuntz sieht deshalb Handlungsbedarf in der Offensive: "Wir haben einige Ideen. Wir müssen schauen, ob sich diese umsetzen lassen."

Gedankenspiele für Neuverpflichtungen in der Winterpause gibt es auch in Rostock. "Wir werden in den nächsten Tagen die Situation ganz genau analysieren und dann entscheiden", sagte Rostocks Vorstandschef Dirk Grabow.

"Auf dem Wunschzettel steht ein Lotto-Gewinn" 

Manager Herbert Maronn meinte: "Es ist nicht so, dass wir gar kein Geld hätten. Aber es gibt nur einen ganz bestimmten Rahmen." Wie dieser genau aussieht, wollten die Hansa- Verantwortlichen nicht sagen.

Dass die Rostocker keine großen finanziellen Sprünge vollbringen können, machte Trainer Pagelsdorf deutlich. "Auf dem Wunschzettel steht jetzt ein Lotto-Gewinn. Von den 15 Millionen gebe ich zehn Millionen dem Verein für Neuverpflichtungen."

Dass zum Start des Winter-Trainingslager am 3. Januar in Dubai ein neuer Spieler präsentiert wird, davon geht Pagelsdorf momentan nicht aus.

Erster Sieg nach drei Pleiten 

So muss der Fußball-Lehrer wohl mit dem vorhandenen Spieler-Material den Kampf um den Klassenverbleib angehen. Gegen Bochum zeigte der Aufsteiger, dass er in der Eliteliga bestehen kann.

Durch Tore von Kai Bülow (7.) und Sebastian Hähnge (43.) feierten die Hanseaten nach drei Niederlagen in Serie den ersten Sieg.

"Wir haben von Beginn an Druck gemacht und sind aggressiv in die Zweikämpfe gegangen. Wenn es ernst wird und wir unter Druck stehen, fangen wir an, Fußball zu spielen", sagte Christian Rahn.

Torschütze Hähnge meinte nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen: "Wir haben das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten: Gewinnen, einen Nicht-Abstiegsplatz erkämpfen und das Umfeld beruhigen."

System-Umstellung auf die Raute 

Gegen Bochum stellte Pagelsdorf sein Spielsystem um. Statt zwei defensiver Mittelfeldspieler bot er eine Raute auf. "Die Umstellung kam mir entgegen. Ich hatte Platz und denke, meine Leistung war ganz in Ordnung", erklärte Bülow, der im rechten Mittelfeld eine starke Leistung bot.

Ob der U-21-Nationalspieler zum Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern München wieder auf der Position spielt, ist aber ungewiss. Denn gegen den deutschen Rekordmeister plant Pagelsdorf die Rückkehr zum alten System.

Offen ist zudem, wer zur Rückrunde bei den Rostockern im Tor stehen wird. Gegen Bochum und zuletzt gegen Leverkusen bekam Jörg Hahnel seine Chancen.

Stammtorhüter Stefan Wächter blieb nur der Platz auf der Reservebank. "In der Vorbereitung entscheidet sich, wer als Nummer eins in die zweite Halbserie gehen wird. Beide haben die gleichen Chancen", betonte Pagelsdorf.

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