"Er ist eine absolute Granate!"

Von Andreas Lehner
Elber, Breno, Bayern, Sao Paulo
© Imago

München - Es wäre der Transfercoup des Winters. Die Bayern wollen ein 18-jähriges Innenverteidiger-Talent aus Brasilien verpflichten.

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Laut der "Bild"-Zeitung ist der Wechsel Brenos für 14 Millionen Euro vom FC Sao Paulo zum deutschen Rekordmeister bereits perfekt. Das einzige Fragezeichen steht offenbar nur hinter dem Zeitpunkt des Wechsels. Die Bayern streben die Verpflichtung im Winter an, Sao Paulo will Breno eventuell bis zum Sommer halten, um ihn in der Copa Libertadores einsetzen zu können. 

"Es ist gar nichts perfekt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem "Münchner Merkur". Rummenigge räumte aber ein, dass ein "gewisses Interesse" an Breno vorhanden ist.

Auch Real Madrid, der AC Mailand, Juventus Turin und der AC Florenz sind hinter ihm her. Doch wer ist dieser Mann, den halb Europa jagt? Und ist er die enorme Ablösesumme wert? SPOX.com sprach mit Giovane Elber über seinen Landsmann. Der ehemalige Bayern-Stürmer hatte den Münchnern den U-20-Nationalspieler empfohlen. 

"Er ist eine absolute Granate!", sagt Elber, "deshalb ist er aber auch nicht billig". Elber ist überzeugt davon, dass sich eine derartige Investition rentieren wird. "Breno ist sensationell. Er spielt fast so wie Lucio. Er ist kopfballstark, robust, schnell, beidfüßig und für sein Alter besitzt er eine enorme Ruhe."

Vorstopper war gestern

Dabei spielte der in Cruzeiro, eine Stadt zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo, geborene Brasilianer im Januar noch in der zweiten Mannschaft von Sao Paulo. Erst durch die Verletzung eines Stammspielers schaffte er es ins Rampenlicht. Die Angebote aus Europa ließen nicht lange auf sich warten.

Seitdem hat er sich als Leistungsträger etabliert und ist fester Bestandteil der besten Defensive Brasiliens. Breno ist aber nicht nur einer der herausragenden Akteure des Teams, sondern der gesamten Liga. So führt er im Rennen um die "Bola de Ouro" (Goldener Ball) des "Placar"-Magazins mit der bisher höchsten Durchschnittswertung aller Spieler der brasilianischen Meisterschaft.

Dabei helfen ihm vor allem seine Abgeklärtheit am Ball und sein geschicktes Zweikampfverhalten. "Er ist ruhig am Ball, er schlägt ihn nie blind nach vorne und sucht immer den Mitspieler. Er grätscht nur selten und versucht immer vor seinem Gegenspieler am Ball zu sein", meint Elber. Das Fehlen eben dieser Qualitäten hat Bundestrainer Joachim Löw vor kurzem in der Bundesliga bemängelt.

Lugano und Familie

Einfluss auf seinen Spielstil hatte besonders Diego Lugano, der 2006 von Sao Paulo zu Fenerbahce Istanbul gewechselt war. "Ich habe kein Vorbild. Aber ich bewundere Lugano, der mir in seiner Zeit hier sehr viele Tipps in Sachen Spielauffassung und Zweikampfverhalten gegeben hat", sagt Breno selbst.

Große Unterstützung erfuhr der 18-Jährige auch von seinen Eltern, wie Elber bestätigt: "Er ist ein vernünftiger Junge und hat ein gutes familiäres Umfeld. Seine Eltern helfen ihm so gut es geht und bleiben weiter bescheiden."

Perspektiven beim FCB

Auch wenn Elber aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer die Umstellung von Südamerika auf Europa anfänglich ist, glaubt er, dass Breno schon morgen ohne Probleme bei den Bayern spielen könnte. 

Die Gründe für einen Wechsel nach Deutschland liegen für Elber auf der Hand: "Bei den Bayern kann man in Ruhe arbeiten und normalerweise auch in der Champions League spielen und zeigen, was man drauf hat. Bei Real Madrid zum Beispiel weiß man nie genau, ob man nicht nach einem Jahr schon wieder weg ist. Bei den Bayern wird ihm eine Zukunft geboten."

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