Türkgücü München plant bei Drittliga-Aufstieg Umzug in den Westen - DFB schiebt Plänen Riegel vor

Von SPOX
Türkgücü München plant in den Westen zu ziehen.
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Der Regionalligist Türkgücü München plant offenbar im Falle eines Aufstiegs in die 3. Liga einen Umzug in den Westen bei seinen Heimspielen, um das Zuschauer-Interesse zu steigern und mehr Derbys zu haben. Der DFB reagierte bereits auf die Gedankenspiele.
 

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"Dort (im Westen Deutschlands, Anm. d. Red.) hätten wir wahrscheinlich mehr Zuschauer, weil es auch mehr Derbys gäbe", sagte Türkgücü-Präsident Hasan Kivran der Süddeutschen Zeitung. Konkrete Gespräche mit Stadioninhabern im Westen soll es aber noch nicht gegeben haben.

Zudem werde der Verein, der kein eigene Spielstätte besitzt, durch einen Umzug einem Problem aus dem Weg gehen. "Ich weiß, dass wir in München stören", erklärte Kivran. Bei einem Aufstieg würde es drei Vereine aus München in der 3. Liga geben. Aktuell teilt sich Türkgücü München das Stadion an der Grünwalder Straße mit dem TSV 1860 München.

Türkgücü-Präsident Kivran: "Das Thema spitzt sich langsam zu"

"Du hast in der dritten Liga 19 Spiele, also erst einmal 57 Liga-Heimspiele. Dann hast du den DFB-Pokal, den Toto-Pokal. Und wenn zwei Teams an einem Wochenende zu Hause spielen, kann das auch nicht an aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden. Man müsste dann auf einen Sonntag gehen, und das haben die Anwohner ja besonders gern. Das Thema spitzt sich langsam zu", sagte Kivran.

Derzeit führt Türkgücü die Tabelle der Regionalliga Bayern mit acht Punkten Vorsprung an. Als Aufsteiger wäre der Münchner Klub der erste von Migranten gegründete Fußballverein in einer deutschen Profiliga.

Eine Entscheidung über das Vorgehen im Falle eines Aufstiegs solle am 2. März mit Klub-Kollegen getroffen werden, so Kivran. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Lizenzunterlagen für die dritthöchste deutsche Spielklasse eingereicht werden.

DFB reagiert "mit Verwunderung" auf Türkgücü-Pläne

Der DFB machte jedoch in einer Stellungnahme klar, dass Türkgücü seine Heimspiele auch im Falle eines Drittliga-Aufstiegs nicht in Nordrhein-Westfalen austragen werde. Demnach habe der Verband "mit Verwunrderung" die von Kirvan öffentlich geäußerten Pläne zur Kenntnis genommen.

"Ein solcher Umzug von Türkgücü München zum Beispiel nach Nordrhein-Westfalen ist nicht möglich", sagte Heike Ullrich, zuständige Direktorin Vereine, Verbände und Ligen beim DFB. "Die Regularien beinhalten zwar, dass Aufnahmen vom Ausschuss 3. Liga genehmigt werden können. Hier muss aber eine räumliche Nähe zum Sitz des Klubs gewährleistet sein."

Der DFB beruft sich in diesem Fall auf den LFC Uerdingen, der aktuell nicht in Krefeld, sondern erst in Duisburg und nun in Düsseldorf seine Heimspiele in der 3. Liga austrägt. "Im Fall von Türkgücü München ist Nordrhein-Westfalen sicher nicht in räumlicher Nähe", betonte Ullrich.

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