Blatter gegen drakonische Strafen bei Rassismus

SID
FIFA-Präsident Sepp Blatter befürchtet eine falsche Wirkung der drakonischen Strafen
© getty

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat sich gegen Punktabzüge oder Zwangsabstiege bei rassistischen Vorfällen während Fußballspielen ausgesprochen.

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"Wie weit können wir gehen? Können wir es durch Punktabzug oder Zwangsabstieg stoppen? Oder führt das dazu, dass Leute ins Stadion kommen, die das Spiel absichtlich beenden wollen", fragte der Chef des Weltverbandes am Freitag bei einer Veranstaltung in Zürich: "Wir müssen etwas dagegen tun. Aber es besteht eine Gefahr, wenn wir die Partien wiederholen lassen, Punkte abziehen oder etwas in der Art tun. Das könnte die Tür für Gruppen von Hooligans öffnen, die Probleme verursachen wollen."

Blatter kritisierte außerdem den italienischen Fußball für den Umgang mit Profi Simone Farina, der eine versuchte Spiel-Manipulation offengelegt hatte. "Er hat Fußball-Funktionäre angezeigt und nun will ihm niemand mehr einen Vertrag geben - das ist beschämend", äußerte der Schweizer.

Kritik an der EU

Blatter mischte sich zudem in die Politik ein und griff die Europäische Union (EU) für ihren Umgang während der andauernden Finanzkrise mit Zypern an. "Denken Sie, dass so mit 10 Millionen Griechen oder 50 Millionen Spaniern umgegangen worden wäre? Aber mit diesem kleinen Land kann man es ja machen", sagte Blatter.