Wettskandal: Erster Spieler verhaftet

SID
Der europäische Wettskandal zieht immer weitere Kreise
© Getty

Im Zuge des europaweiten Wettskandals ist es zur ersten Verhaftung eines Fußball-Spielers in Deutschland gekommen. Der betroffene Akteur ist kein unbeschriebenes Blatt.

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Im Zuge der Ermittlungen im europäsichen Fußball-Wettskandal ist erstmals die Verhaftung eines Spielers bekannt geworden. Wie der Landesligist Würzburger Kickers auf seiner Internetseite mitteilte, habe die Staatsanwaltschaft Bochum einen Spieler des Vereins am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen.

Wie der Verein weiter bekannt gab, war der Spieler bereits in einen früheren Wettskandal verwickelt. Der Akteur habe damals auf Bitten eines asiatischen Wettbetrügers einen anderen Spieler gebeten, bewusst schlecht zu spielen. Der Spieler war daraufhin zu einer Geldstrafe von 8.400 Euro verurteilt worden.

"Dieser Teil seiner Vergangenheit wurde bei seiner Verpflichtung offen diskutiert, mit dem Ergebnis ihm als Fußballer eine zweite Chance zu geben", hieß es in der Mitteiltung.

15 Haftbefehle, 50 Durchsuchungen

Insgesamt wurden in Deutschland Donnerstag 15 Haftbefehle vollstreckt. Mehr als 50 Durchsuchungsbeschlüsse in sechs deutschen Bundesländern sowie der Schweiz, Österreich und Großbritannien wurden vollzogen. Zwei weitere Festnahmen erfolgten in der Schweiz.

Es besteht konkreter Verdacht, dass vier Spiele der 2. Liga, drei Spiele der 3. Liga und 18 Partien der Regionalligen, fünf Spiele der Oberligen sowie zwei U-19-Begegnungen manipuliert wurden. Insgesamt sollen etwa 200 Spiele in neun Ländern betroffen sein.

Neben Deutschland sind dies Belgien, die Schweiz, Kroatien, Slowenien, die Türkei, Ungarn, Bosnien-Herzegowina und Österreich. Hinzu kommen mindestens drei Champions-League- und zwölf Europa-League-Spiele sowie ein Qualifikationsspiel zur U-21-EM.

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