Ausschreitungen bei UI-Cup-Spiel in Budapest

SID
Honvest, Graz, UI-Cup
© Getty

Budapest - Das Drittrunden-Rückspiel im UI-Cup zwischen Honved Budapest und Sturm Graz (1:2) ist von schweren Ausschreitungen überschattet worden.

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Die österreichische Polizei warf ihren ungarischen Kollegen und den Sicherheitskräften unangemessene Brutalität gegenüber den randalierenden Grazer Fans vor. Es hätte ein unvorstellbares Chaos geherrscht, sagte ein mitgereister Beamter der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Die Budapester Polizei widersprach dieser Darstellung. Ihre Beamten seien gegen gewalttätige Grazer Fans eingeschritten und hätten dabei angemessene Mittel wie Gasspray eingesetzt, erklärte ein Sprecher.

Leuchtraketen aus dem Graz-Block

Anhänger des österreichischen Erstligisten hatten nach dem frühen 0:1-Rückstand ihrer Mannschaft (7. Minute) zunächst Leuchtraketen auf den Rasen geworfen.

Als Polizei und Ordnungskräfte die Störenfriede im Grazer Fan-Block des Jozsef-Bozsik-Stadions dingfest machen wollten, wurden sie von den österreichischen Schlachtenbummlern mit aus der Verankerung gerissenen Plastiksitzen beworfen und in Schlägereien verwickelt.

Mehr als 200 Sitze seien aus der Verankerung gerissen worden. In der Pause räumte die Polizei den Block. Zusammenstöße mit den Budapest-Fans konnten zumindest im Stadion verhindert werden.

Zwei Personen schwer verletzt

Drei Österreicher wurden wegen leichter Verletzung eines Polizisten, Sachbeschädigung und Besitz verbotener Pyrotechnik kurzzeitig festgenommen. Sie wurden anschließend wieder freigelassen und auf freiem Fuß angezeigt.

Nach Angaben des ungarischen Rettungsdienstes wurden insgesamt neun Fans, unter ihnen sieben Österreicher, in Krankenhäusern versorgt. Zwei Personen erlitten nach diesen Angaben schwere Verletzungen. Nach Darstellung der APA kamen am Sonntag alle österreichischen Fans wieder vollzählig in Graz an.

Schwere Anschuldigung an Sicherheitskräfte 

Nach Schilderung der Österreicher hätten wiederum die ungarischen Sicherheitskräfte die Situation eskalieren lassen. Sie hätten mit herausgerissenen Sitzen und mit Billardkugeln gefüllten Socken auf die Fans eingeprügelt. "Selbst Frauen liefen blutend herum", sagte eine anwesende Grazer Politikerin der APA.

Die Budapester Polizei widersprach dieser Darstellung. Ihre Beamten hätten lediglich Gasspray eingesetzt, erklärte ein Sprecher am Sonntag. Bereits vor der Partie hatte es Ausschreitungen zwischen Fans beider Mannschaften in der Budapester Innenstadt gegeben. Drei Menschen wurden dabei leicht verletzt.