Urteil heizt Streit zwischen Spanien und FIFA an

SID

Madrid - Im Streit zwischen Spanien und dem Weltverband FIFA droht eine Zuspitzung. Der Nationale Gerichtshof in Madrid entschied, dass der Spanische Fußballverband (RFEF) wie von der Regierung gefordert bis spätestens Ende März Präsidentenwahlen abhalten muss.

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Die Richter lehnten einen Antrag des RFEF-Vorsitzenden Angel Maria Villar ab, per Einstweiliger Verfügung eine entsprechende Anordnung der Regierung außer Kraft zu setzen, damit die Wahl wie vom Verband vorgesehen erst im Herbst stattfindet.

Villar wird in dem Streit von der FIFA unterstützt. Dessen Präsident Joseph Blatter hatte der spanischen Regierung vorgehalten, sich mit der Anordnung über den Wahltermin in die Belange des spanischen Fußballverbandes einzumischen. Er drohte, die spanische Nationalelf sowie die Vereinsmannschaften von internationalen Wettbewerben wie der Europameisterschaft und der Champions League auszuschließen.

In seinem Antrag hatte Villar argumentiert, das Beharren der Regierung auf einem vorgezogenen Wahltermin könne dem spanischen Fußball angesichts möglicher FIFA-Sanktionen einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zufügen. Diese Befürchtung sei nicht ausreichend begründet worden, urteilten die Richter nun. Die Regierung hält es ihrerseits für ausgeschlossen, dass Spanien die Teilnahme an der Europameisterschaft 2008 untersagt wird.

Anlass des Zwists ist eine Vorgabe der spanischen Regierung, wonach alle Sportverbände, die sich nicht für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert haben, vor dem Sommer eine neue Führung wählen sollen. Dies gilt auch für den Fußballverband, an dessen Spitze Villar seit 19 Jahren steht. Er ist zugleich FIFA-Vizepräsident.