BVB und Stuttgart im Pokal unter Druck

SID
doll, dortmund
© Getty

Stuttgart - Verlieren verboten: In den ersten beiden Viertelfinal-Spielen des DFB-Pokalwettbewerbs stehen Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart gegen die Underdogs aus der 2. Liga aus Hoffenheim und Jena mächtig unter Druck.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Niederlagen würden zum Auftakt der Runde der letzten Acht den mühsam hergestellten Betriebsfrieden in beiden Vereinen wieder empfindlich stören. Die Dortmunder haben im aufstrebenden Dorfclub 1899 Hoffenheim aber wohl die wesentlich schwerere Aufgabe als der deutsche Meister und Vorjahresfinalist VfB Stuttgart, der den Zweitliga-Vorletzten FC Carl Zeiss Jena empfängt.

Die Hoffenheimer reisen mit wenig Angst vor dem Gegner, aber viel Respekt vor der ungewohnten Atmosphäre nach Dortmund. Damit die Traumkulisse im größten Bundesliga-Stadion mit seinen 80.700 Plätzen nicht zum Alptraum wird, geht Trainer Ralf Rangnick ungewohnte Wege. "Es ist ein Unterschied, ob du in Wehen oder in Dortmund spielst. Unser Spezialist wird ein psychologisches Drehbuch erstellen und den Kader mental vorbereiten", kündigte er an.

Vorgeschmack auf die Bundesliga?

Auch Manager Jan Schindelmeiser sieht die Partie in erster Linie als Test für die psychische Stabilität des Teams: "Das Spiel ist für unsere Jungs ein Riesenerlebnis, wird uns aber auch Fingerzeige geben, inwieweit die Mannschaft schon in der Bundesliga bestehen kann."

Sportlich müssen sich die Hoffenheimer Verantwortlichen nur wenig Sorgen machen. Nach seinem Stadionbesuch in Dortmund beim glanzlosen 1:0 des BVB gegen Hansa Rostock zeigte sich Rangnick wenig beeindruckt: "Wir sind Außenseiter, aber wir haben eine Chance."

BVB hat großen Respekt

Hoffenheims Serie von fünf Pflichtspielsiegen hat beim Favoriten mächtig Eindruck gemacht. Der vom Software-Milliardär Dietmar Hopp alimentierte Dorfverein ist nur noch zwei Punkte von einem Aufstiegsrang entfernt. "Mit Sicherheit wird dieses Spiel schwieriger als das gegen Rostock", befand BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und warnte inständig vor den beachtlichen Offensiv-Qualitäten des Underdogs.

Aber für Trainer Thomas Doll ist die Rollenverteilung klar: "Wenn ich behaupten würde, Hoffenheim sei Favorit, würden doch alle Leute sagen, der Doll hat einen an der Waffel."

Veh bangt um Einsatz von Gomez und Meira

Die vermeintlich kleinere Hürde müssen die Stuttgarter überwinden. "Wir haben eine große Chance, ins Halbfinale einzuziehen. Wir müssen das einfach schaffen", forderte VfB-Trainer Armin Veh, der um den Einsatz von Torjäger Mario Gomez und Kapitän Fernando Meira bangt.

Der Coach warnt allerdings: "Jena war auswärts in den letzten Spielen immer gut. Wir nehmen das Spiel sehr, sehr ernst." In der Partie kann Veh auch den tschechische Mittelfeldspieler Jan Simak unter die Lupe nehmen. Das einstige Sorgenkind steht auf der Einkaufsliste des deutschen Meisters für die kommende Saison ganz oben und wäre bei einem Jenaer Abstieg für 250.000 Euro zu haben.

Jena träumt vom dritten Coup

Außenseiter Jena träumt indes von einer weiteren Sensation. "Wir stehen zwar unten, können aber auf dem Platz noch etwas bewegen. Wir reißen uns den Hintern auf", versprach Trainer Henning Bürger.

Schließlich warfen die in der Liga schwächelnden Thüringer in den vorherigen Runden schon die Bundesligisten Arminia Bielefeld und Cup-Verteidiger 1. FC Nürnberg aus dem Pokalwettbewerb. "Für uns ist es eine gute Bewährungsprobe, um zu sehen, was im Profifußball auf dem höchsten Level verlangt wird", wies Bürger auf den Lerneffekt hin.