Rosberg beendet Hamilton-Dominanz

Nico Rosberg fuhr in Spanien zum 16. Mal in seiner Formel-1-Karriere auf Startplatz 1
© getty

Überraschung beim Großen Preis von Spanien (So., 14 Uhr im LIVE-TICKER): Nico Rosberg hat beim Qualifying in Barcelona im fünften Anlauf zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2015 den besten Startplatz herausgefahren. Die Dominanz von Mercedes-Kollege Lewis Hamilton endete nach vier Pole Positions in Folge, dem Weltmeister fehlten 0,267 Sekunden auf die Bestzeit.

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"Ganz klar: Das habe ich gebraucht. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, ein guter Tag für mich", sagte Rosberg, der schon in Q2 die schnellste Zeit auf dem Tableau hatte: "Ein guter Tag im Büro heute. Ich habe die Balance des Autos gefunden. Es ist super gelaufen."

Das gesamte Qualifying-Ergebnis im Überblick

Hamilton konnte nach Q1 noch die Bestzeit vorweisen, verlor anschließend im letzten Sektor aber Runde um Runde viel Zeit, der Deutsche zwischenzeitlich fast sechs Zehntel ab. "Ich hatte einfach nicht die Pace, das Auto nicht die gewünschte Balance. Nico hat einen guten Job gemacht, ich habe mein Bestes gegeben", sagte der Brite.

Am Ende reichte es für beide Silberpfeil-Piloten trotzdem noch, Ferrari in Schach zu halten. Sebastian Vettel qualifizierte sich mit 0,777 Sekunden Rückstand als Dritter. "Ich bin sehr zufrieden, mehr war heute nicht drin - vielleicht noch ein Tick mehr drin im letzten Sektor", erklärte der vierfache Weltmeister: "Allgemein ist es sehr rutschig gewesen und damit sehr schwer für alle, mit den Bedingungen klar zu kommen. Die Mercedes fühlen sich wohl ein bisschen wohler."

Vettel hängt Räikkönen ab

Was er meinte: Sämtliche Piloten bekamen durch die sehr hohen Asphalttemperaturen von 45 Grad Celsius Probleme. Die Autos kamen ohne ausreichenden Grip ins Rutschen, weil die Strecke für die Pirelli-Slicks zu heiß war. Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen erwischte es deshalb hart: Er geht hinter Williams-Pilot Valtteri Bottas (4.) und den Toro Rossos von Carlos Sainz jr. (5.) und Max Verstappen (6.) nur als Siebter ins Rennen.

Vettel hatte gegenüber seinem Teamkollegen allerdings einen immensen Vorteil. Er war mit den neuentwickelten Teilen unterwegs, während der Finne das alte Paket fuhr. Alex Wurz gab beim ORF an, die Scuderia habe gelost, welcher Pilot mit den Verbesserungen fahren darf. Die wahrscheinlichere Variante ist aber: Der Iceman kam mit dem alten Auto besser zurecht und verzichtete freiwillig.

Startplatz in Barcelona extrem wichtig

Der Kampf um die Pole Position ist auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Barcelona-Catalunya in Montjuic immens wichtig. Seit dem Formel-1-Debüt des Kurses in der Saison 1991 starteten 22 der 24 Sieger aus der ersten Reihe. Nur Michael Schumacher (1996) und Fernando Alonso (2013) gelang ein Erfolg von weiter hinten.

Der Spanier hat in diesem Jahr allerdings wenig Grund zur Hoffnung. Im seit diesem Wochenende schwarz lackierten McLaren-Honda kam Alonso über Rang 13 nicht hinaus, ließ aber Teamkollege Jenson Button (14.) hinter sich.

Davon profitierten unter anderem Daniil Kvyat, Felipe Massa und Daniel Ricciardo. Die Red-Bull-Piloten nahmen den neuntplatzierten Brasilianer im zweiten Williams ins Sandwich und belegten Platz 8 und 10.

Hülkenberg fliegt in Q1 raus

Für Nico Hülkenberg war unterdessen früh Feierabend. Er schied als 17. schon nach Q1 mit 1,983 Sekunden Rückstand auf Hamilton aus. Allerdings fuhren die Mercedes neben Vettel als einzige mit den knapp 1,5 Sekunden pro Runde langsameren, harten Slicks.

"Im Endeffekt heißt das, dass wir zu langsam sind. Es fehlt der Grip in den Kurven", sagte der Deutsche bei Sky und erklärte den größer gewordenen Rückstand mit den gestiegenen Temperaturen: "Es gibt keinen Zauberstab, der morgen alles besser aussehen lässt." Immerhin ließ er noch Sergio Perez im zweiten Force India hinter sich.

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