Formel 1: Nichts Neues auf dem neuen Kurs - Mercedes gibt den Ton an

SID
Valtteri Bottas holt die Pole.
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Auf der neuen Strecke in Portimao gab es im freien Training zum portugiesischen Grand Prix nicht viel Neues zu sehen. Dafür drehte sich das Fahrer-Karussell auf höchsten Touren.

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Auf der Strecke das gewohnte Bild, im Fahrerlager eine brodelnde Gerüchteküche: Am ersten Trainingstag vor dem portugiesischen Grand Prix am Sonntag in Portimao bot das rotierende Fahrer-Karussell deutlich mehr Gesprächsstoff als das sportliche Geschehen.

Mercedes gab wie üblich den Ton an, in 1:17,940 Minuten fuhr Valtteri Bottas (Finnland) am Freitag Tagesbestzeit. Weltmeister Lewis Hamilton war in der ersten Session Zweiter und konzentrierte sich im zweiten Training auf Reifentests. Sebastian Vettel im Ferrari holte die Plätze elf und sieben.

Vettel ist einer der wenigen Fahrer, die für 2021 Klarheit haben. Nur bei seinem kommenden Arbeitgeber Racing Point/Aston Martin (Vettel, Lance Stroll/Kanada) sowie Ferrari (Charles Leclerc/Monaco, Carlos Sainz/Spanien) und McLaren (Daniel Ricciardo/Australien, Lando Norris/Großbritannien) stehen die Besetzungen fest, bei den anderen sieben Rennställen gibt es zum Teil gleich mehrere Fragezeichen.

Eine zentrale Figur in dem aktuellen Wechselspiel ist Mick Schumacher. Kaum noch jemand zweifelt daran, dass der Sohn des Rekord-Weltmeisters 2021 in die Formel 1 aufsteigen wird. Zurzeit führt Schumacher die Gesamtwertung der Formel 2 an, sollte er den Titel gewinnen, hätte er die nötige Superlizenz in der Tasche und müsste die Serie als Champion ohnehin verlassen.

Formel 1: Diese Teams kommen für Mick Schumacher in Frage

Die Ferrari-Kundenteams Haas und Alfa Romeo sind die beiden Optionen für Schumacher. Haas kündigte am Donnerstag die Trennung von seinen beiden langjährigen Stammfahrern Romain Grosjean (Frankreich) und Kevin Magnussen (Dänemark) an. Bei Alfa hat sich Altmeister Kimi Räikkönen (Finnland) noch nicht entschieden, ob er weitermacht. Der Italiener Antonio Giovinazzi ist wegen bisher ausgebliebener Ergebnisse ein Wackelkandidat.

So wie Alexander Albon bei Red Bull, der Thai-Brite war neben Max Verstappen bisher nicht der gewünschte Punktesammler. Auf sein Cockpit hofft vor allem Nico Hülkenberg (Emmerich), dessen Name zuletzt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko höchstpersönlich ins Spiel brachte. Aber auch Sergio Perez (Mexiko), der bei Racing Point/Aston Martin für Vettel weichen muss, steht bei Red Bull auf dem Zettel.

Haas bleibt Mick Schumachers letzte Option.
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Haas bleibt Mick Schumachers letzte Option.

Pierre Gasly offenbar bei Renault gefragt

In Red Bulls Schwesterteam Alpha Tauri schien Monza-Sieger Pierre Gasly lange Zeit gesetzt. Mittlerweile wird der Franzose angeblich auch bei Renault gehandelt, wo sein Landsmann Esteban Ocon die großen Erwartungen bisher nicht erfüllen konnte. Keinen Platz mehr wird es bei Alpha Tauri für den Russen Daniil Kwjat geben, der japanische Red-Bull-Junior Yuki Tsunoda soll das Cockpit aller Voraussicht nach übernehmen.

Bei den Hinterbänklern von Williams könnte es nach dem Besitzerwechsel Mercedes-Protege George Russell an den Kragen gehen. Zwar gilt der junge Brite als ein großes Talent, doch sein Teamkollege Nicholas Latifi (Kanada) bringt reichlich Sponsorengelder mit. Ebenso wie Sergio Perez, der Russell möglicherweise verdrängen wird.

Und selbst Weltmeister Mercedes hat bisher erst ein Cockpit an Bottas fest vergeben. Lewis Hamilton hat seine Unterschrift bislang noch nicht unter einen neuen Vertrag ab 2021 gesetzt. Er wolle erst seinen Job machen, ließ der Weltmeister in Portimao wissen, seine Zukunft wird er mit der von Motorsportchef Toto Wolff verknüpfen.