Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat den Wunsch bekräftigt, mit Weltmeister Lewis Hamilton zu verlängern. Außerdem erklärte der Österreicher, dass Mercedes in der Formel 1 ab 2022 "profitabel" sein werde.
"Wir sind mit unserer Fahrerpaarung sehr glücklich", sagte Wolff im Interview mit dem Magazin Auto, Motor und Sport . Der Vertrag des sechsmaligen Champions Hamilton läuft am Ende der Saison aus, Vizeweltmeister Valtteri Bottas dagegen besitzt einen gültigen Vertrag auch für die kommende Saison.
"Die Dynamik und die Stimmung zwischen den beiden stimmt, was sehr wichtig ist. Wenn du zwei Egomanen im Team hast, wird das mit der Team-Meisterschaft schwierig", sagte Wolff vor dem Großen Preis von Großbritannien am Sonntag in Silverstone (ab 16.10 Uhr im LIVETICKER ): "Beide respektieren das Team und den Einfluss, den sie auf die Stimmung im Team haben. Deshalb sind die beiden für uns die beste Lösung."
Nach dem feststehenden Aus von Sebastian Vettel bei Ferrari hatte es Spekulationen um einen Wechsel zu Mercedes gegeben. Laut übereinstimmenden Medienberichten befindet sich der Heppenheimer in Verhandlungen mit dem Mercedes-Kundenteam Racing Point, das ab nächster Saison Aston Martin heißen wird.
Fernando Alonsos Formel-1-Karriere: Vom Schumi-Gegner zum tragischen Helden
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Fernando Alonso feiert heute seinen 39. Geburtstag. SPOX blickt daher auf eine Karriere mit frühen Höhen, eisernen Kämpfen gegen Michael Schumacher, vielen unglücklichen Entscheidungen und nun dem Comeback in der Formel 1 zurück.
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Über den Kartsport findet Alonso in die Euro Open by Nissan und schließlich in die Formel 3000. Dank seines offensichtlichen Talents bekommt er 2001 sein erstes festes Formel-1-Cockpit bei Minardi.
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Für das Hinterbänkler-Team läuft es nicht so rund. Im Gegenteil, am Ende muss sich "El Nano" mit Platz 23 begnügen. Trotzdem macht er in einem schlechten Auto immer wieder von sich reden.
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Nachdem ihn Renault 2002 zur Belohnung als Testfahrer hinter Jarno Trulli und Jenson Button verpflichtet, darf er ein Jahr später als Stammfahrer ins Lenkrad der Franzosen greifen.
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Beim Ungarn-GP gibt's dann das erste ganz große Highlight für den Spanier: Als bis dahin jüngster Fahrer aller Zeiten feiert er seinen ersten Sieg in der Formel 1. Ganz nebenbei überrundet er dabei keinen Geringeren als Michael Schumacher.
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Doch auch Rückschläge gehören dazu. Im Chaos-Rennen von Brasilien trifft er Trümmerteile von Mark Webber und rast in die Leitplanke. Das Rennen wird abgebrochen, Alonso bleibt zum Glück fast unverletzt.
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2004 verläuft hingegen unspektakulär. Im Gegensatz zu Teamkollege Trulli bleibt Alonso ohne Sieg.
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2005 beginnt dann wieder verheißungsvoll: 3 Siege aus 4 Rennen. Höhepunkt ist der Große Preis von San Marino, bei dem der Renault-Pilot Schumacher trotz schlechterem Auto bis zur Zielflagge abwehrt. Ein Meisterstück der Verteidigung!
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Über die Saison fährt er einen Vorsprung heraus, sodass ihm Platz 3 im drittletzten Rennen zur vorzeitigen Titelentscheidung reicht. Damit wird er mit 24 Jahren zum bis dahin jüngsten Formel-1-Weltmeister und zum ersten spanischen Titelträger überhaupt.
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Bei den Blaugelben ist die Freude riesig. Endlich ist die unschlagbar scheinende Ära von Schumacher und Ferrari beendet und man fragt sich im Renault-Lager etwas spöttisch: "Schumacher wer?"
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Auch 2006 ist Alonso seinem Rivalen Schumacher meistens einen Schritt voraus.
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Beide liefern sich einen atemberaubenden WM-Kampf, der mal Alonso und mal Schumacher in Front sieht. In den entscheidenden Momenten ist es aber wieder der Renault-Pilot, der feiern darf. Am Ende steht der zweite WM-Titel.
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Nach der Saison wechselt Alonso seinen Arbeitgeber, im Privatleben gibt es hingegen mehr Konstanz: Von 2006 bis 2011 ist er mit der Sängerin Raquel del Rosario verheiratet.
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Von 2012 bis 2014 ist dann das russische Model Dasha Kapustina an seiner Seite.
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Aber zurück zum Sportlichen: 2007 geht es also weg von Renault, hin zum Traditionsteam McLaren. Teamkollege wird dort ein gewisser Lewis Hamilton. Wer dachte, der Doppel-Weltmeister würde dem Rookie um die Ohren fahren, hat sich getäuscht ...
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Hamilton ist genauso schnell wie Alonso - eine Tatsache, die dem Routinier gar nicht schmeckt. Höhepunkt der Rivalität: der Ungarn-GP, bei dessen Qualifying Alonso Hamilton in der Box warten lässt.
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Bis zum letzten Rennen streiten sich Alonso und Hamilton mit Ferraris Kimi Räikkönen, der dank der McLaren-Fehde Boden gut macht, um den WM-Titel. Am Ende wird der Finne mit einem Zähler Vorsprung Weltmeister - vor den punktgleichen Alonso und Hamilton.
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Weil die Stimmung im Team am Tiefpunkt ist, ziehen McLaren und Alonso die Reißleine und lösen ihren Vertrag vorzeitig auf. Für den Asturier geht es zurück zur alten Liebe: Renault. Doch das Glück von einst ist ihm nicht mehr hold ...
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(Vorübergehender) Höhepunkt des Jahres: sein Sieg beim Singapur-GP. Völlig überraschend gewinnt Alonso das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte vom 15. Platz aus.
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Allerdings: Ein Jahr später kommt heraus, dass Renault Teamkollege Nelson Piquet Junior angewiesen hatte, einen Unfall zu bauen, um Alonso dank der folgenden Safety-Car-Phase nach vorne zu bringen. Welche Rolle Alonso selbst dabei spielt, bleibt unklar.
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Nach einer erfolglosen Saison 2009 gibt es dann den nächsten großen Schritt in Alonsos Laufbahn. Er wechselt zu Ferrari und wird Teamkollege von Felipe Massa.
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"Fernando is faster than you!" - Mit diesem Funkspruch wird Felipe Massa beim Großen Preis von Deutschland aufgefordert, seinem Teamkollegen Platz zu machen. Alonso darf das Rennen dank Ferrari gewinnen, die Kritik um die Stallorder ist groß.
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Das erste Jahr mit dem springenden Pferd läuft lange Zeit sehr gut. Der "Samurai", wie sich Alonso selbst des Öfteren bezeichnet, geht als WM-Führender ins Finale - muss sich da dann aber nach einem unglücklichen Rennen Sebastian Vettel geschlagen geben.
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Nachdem Alonso 2011 unter der Red-Bull-Dominanz leidet, ist ein Jahr später wieder der Titel drin. Mal führt er die WM an, mal hat Vettel die Nase vorn. Am Ende muss er sich knapp geschlagen geben. Schockmoment der Saison: der Start-Unfall in Belgien.
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Während Vettel 2013 von Sieg zu Sieg stürmt, läuft für Alonso nicht allzu viel zusammen. Zwei Mal Platz eins steht am Ende lediglich zu Buche, die Weltmeisterschaft ist früh verloren.
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2014 werden die Hybrid-Motoren eingeführt. Nicht gerade zum Vorteil von Ferrari, das gegen Mercedes und zuweilen auch gegen Red Bull das Nachsehen hat. Als WM-Sechster sagt Alonso, der im Team nicht mehr allzu viele Freunde haben soll, Ciao.
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McLaren stellt sich zur Saison 2015 mit Motorenpartner Honda neu auf und holt Alonso an Bord. Die Rückkehr ist ein echter Paukenschlag und soll eine neue Ära einleiten.
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Doch statt Triumph und Jubel gibt es in den kommenden Jahren fast nur Frust und Wut. Das Honda-Aggregat ist nicht nur leistungsschwach, sondern auch verdammt anfällig. Immer wieder muss Alonso seine Gurke abstellen.
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Entsprechend gereizt fährt der Mann mit der Nummer 14 seine Rennen. Lustig wird's - zumindest für den Zuschauer - nur am Funk, wenn er über seinen "GP2-Motor!" oder "uns Amateure" schimpft. Oder aber, wenn er spontan im Liegestuhl die Trainings verfolgt.
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Der heißblütige Pilot, der immer wieder mehr aus dem Auto herausholt, als eigentlich drin steckt, kann einem leid tun. Seine Bilanzen mit McLaren am Jahresende: 17. (2015), 10. (2016), 15. (2017).
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So langsam bekommt Alonso die Formel 1 satt. Sein neues Ziel: die Triple Crown. Also fährt er 2017 beim Indy 500 mit - und überzeugt. Nur ein Ausfall verhindert ein Top-Ergebnis.
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Nachdem es auch 2018 keine großen Verbesserungen gibt, gibt Alonso im Sommer eine richtungsweisende Entscheidung bekannt: Zum Saisonende wird er die Formel 1 verlassen und in einer anderen Serie sein Glück versuchen.
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Erst nach zwei Jahren Abwesenheit, in denen der Spanier in der Indy-Car-Series, FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und Rallye Dakar an den Star geht, kehrt er in die Königsklasse des Motorsports zurück.
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Für die Saison 2021 übernimmt Alonso ein Cockpit im Renault. Dort wird in Folge des Abgangs von Daniel Ricciardo, der zu McLaren geht, der Platz neben Esteban Ocon frei.
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Bei seinem ehemaligen Rennstall, mit dem der mittlerweile 39-Jähige seine einzigen zwei WM-Titel einfahren konnte, hat Alonso einen Vertrag über zwei Jahre, bis zum Ende der Saison 2022, unterzeichnet.
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"Renault ist meine Familie, meine schönste Erinnerung in der Formel 1", sagte Alonso: "Der Rennstall kann und will zurück aufs Podium, das Gleiche will ich." Ob Podium oder nicht, eins steht fest: Mit Alonso wird es nicht langweilig.
Wolff über Kooperation mit Racing Point: "Genial" Bezüglich der Kooperation von Mercedes und Racing Point hatte es zuletzt Diskussionen gegeben. Renault verklagte Racing Point vor dem Weltverband FIA wegen einer Bremslüftung, die auf der Technik des 2019er Mercedes beruhen soll. Wolff bezeichnete die Kooperation als "geniales Reverse engineering".
Wolff gab zudem Auskünfte über die neue Budget-Obergrenze der Formel 1. Ab der nächsten Saison müssen die Teams mit nur noch 145 Millionen Euro wirtschaften, Gehälter der Fahrer und der drei teuersten Mitarbeiter sowie des Marketings sind von dieser Regel ausgenommen. Auf die Frage, ob das Formel-1-Team daher profitabel sein würde, sagte Wolff: "Im nächsten Jahr vielleicht noch nicht. Das liegt an den Restrukturierungsmaßnahmen, die Geld kosten. Ab 2022 schon."
Formel 1: Die Konstrukteurswertung Platz Team Punkte 1 Mercedes 121 2 Red Bull 55 3 McLaren 41 4 Racing Point 40 5 Ferrari 27 6 Renault 12 7 AlphaTauri 7 8 Alfa Romeo 2 9 Haas 1 10 Williams 0