"Kleine Fortschritte, die Mut machen"

SID
Sabine Kehm befindet sich täglich in Rücksprache mit den Ärzten von Michael Schumacher
© getty

Michael Schumachers Gesundheitszustand verbessert sich weiter. "Es gibt kleine Fortschritte, die machen uns sehr froh und geben uns großen Mut", sagte Schumachers Managerin Sabine Kehm in der ARD-Talkshow von Günther Jauch am Sonntagabend.

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Das sei eine gute Nachricht, auch wenn die Anzeichen sehr klein seien, sagte Kehm. Details über den Zustand des Ende vergangenen Jahres verunglückten Formel-1-Rekordweltmeisters wollte die Managerin nicht nennen: "Die konkreten Dinge sind sehr privat, die gehen nur die Familie etwas an."

Kehm erklärte eine medizinische Definition der Begriffe: Man unterscheide zwischen Wachheit und Bewusstsein. Man könne wach sein und kein Bewusstsein haben, oder man könne Bewusstsein haben, sagte Kehm, was bedeute, "man ist vielleicht auch in sehr eingeschränkter Form in der Lage, in Interaktion mit seiner Umwelt zu treten". Das sei "eine Voraussetzung, um weitermachen zu können".

Keine medizinische Prognose

Eine medizinische Prognose für Schumacher gebe es nicht. Jeder Fall sei individuell, sagte Kehm, jede Gehirnverletzung könne sich anders auswirken: "Prognosen sind nicht möglich."

In diesem Zusammenhang übte Kehm auch Kritik an Medien und Experten, die sich ohne Detailkenntnis zu Schumachers Zustand geäußert hatten. "Am meisten haben uns die Ferndiagnosen geärgert, in denen Michael schon in einen hoffnungsvollen Zustand befördert wurde."

Auch Schumachers Weggefährten Jean Alesi - der ehemalige Formel-1-Pilot hatte zuletzt über einen Besuch im Krankenhaus in Grenoble und über den Zustand Schumachers berichtet - kritisierte Kehm. "Solche Äußerungen bedeuten, dass es neue Berichterstattung gibt, neue Interpretationen, die zum Teil an der Wirklichkeit vorbeigehen", sagte die ehemalige Journalistin.

Unglaubliche Zwischenfälle in Grenoble

Zum Teil manifestiere sich dadurch eine "virtuelle Wirklichkeit, die mit der Realität nichts zu tun hat", sagte Kehm, die über schier unglaubliche Zwischenfälle in der Klinik in Grenoble berichtete. So habe sich ein Mann als Vater Schumachers ausgegeben, um bis zu dem Patienten vordringen zu können.

Schumacher hatte bei einem Sturz Ende Dezember in Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und wurde in der Uniklinik Grenoble in ein künstliches Koma versetzt. Ende Januar wurde die Aufwachphase eingeleitet, Anfang April berichtete Schumachers Managerin Sabine Kehm erstmals von "Momenten des Bewusstseins und des Erwachens" bei Schumacher.

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