Vettel droht in Australien ein Debakel

SID
Sebastian Vettels Auto steht
© getty

Alarm bei Red Bull: Weltmeister Sebastian Vettel kommt nicht in die Gänge. Bei den abschließenden Testfahrten zur neuen Saison in Bahrain muss der Titelverteidiger seinen Wagen endlich zum Fahren bringen.

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Die Uhr tickt. Unaufhörlich. Sebastian Vettel rennt die Zeit davon. Auf der Internetseite des Weltmeisters läuft der Countdown bis zum ersten Saisonrennen in Melbourne - in gut zwei Wochen wird es ernst. Doch der Auftakt ins Formel-1-Jahr 2014 könnte für die erfolgsverwöhnte Paarung Vettel und Red Bull zum Desaster werden. In der jetzigen Form würde es für den 26-Jährigen noch nicht einmal zur Qualifikation für die Startaufstellung in Australien reichen. Bei dem Branchenführer schrillen die Alarmglocken.

"Wir stehen noch vor einem riesigen Berg", sagte Vettel zuletzt mit einigen Sorgenfalten im Gesicht. Die bisherigen acht Testtage zur neuen Saison waren für den Champion ein einziges Debakel. Vettel konnte im Gegensatz zu seinen Rivalen Fernando Alonso, Kimi Räikkönen (beide Ferrari) und dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton/Nico Rosberg kaum fahren. Und wenn doch, schlich er förmlich um die Kurven - ungewohnt und unerträglich für Vettel.

Die Nerven liegen blank

Es gibt auf der Mission "Titelverteidigung" viel zu tun für den Vierfach-Champion und seinen Rennstall. Die Nerven liegen mittlerweile blank, der Abstand zu den Herausfordern ist riesig, in der Box herrscht angespannte Hektik. Der Renault-Motor kommt einfach nicht auf Touren. "Unsere Mechaniker sehen die Garage öfter als das Bett", sagte Vettel vor den abschließenden Tests in den nächsten Tagen in der Wüste von Bahrain (27. Februar bis 2. März).

Klar ist: Vettel droht in Australien abgehängt zu werden. Mercedes spulte bei den Tests bisher 624 Runden ab, Ferrari immerhin 538 - Red Bull dagegen nur lächerliche 137. Vettel und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo hatten zudem rund sechs Sekunden Rückstand auf die Schnellsten. Verkürzt Vettel bis zum Qualifying in Melbourne nicht den Abstand, dürfte der Weltmeister und Regent der vergangenen Jahre aufgrund der 107-Prozent-Regel beim Rennen nicht starten. Das wäre der Super-GAU.

"Uns läuft die Zeit davon"

"Uns läuft die Zeit davon", sagte Ricciardo, der am Donnerstag und Freitag im Red Bull sitzen wird. Vettel übernimmt dann am Wochenende. Und während sich der Heppenheimer angesichts der vielen Probleme und offenen Baustellen den Kopf zerbricht, passt Rosberg vor lauter Selbstvertrauen fast nicht mehr in seinen Silberpfeil. "Ich fühle mich im Cockpit zu Hause, alles ist ganz nach meinem Geschmack. Ich konnte nach Herzenslust angreifen. Das war cool", sagte der Wiesbadener.

Red Bull erhöht derweil den Druck auf Renault. Die Weltmeisterschmiede ist mit ihrem Wagen eigentlich ganz zufrieden, der Motor sei bei der Entwicklung der Bremsklotz. "Wir rutschen leider von Problem zu Problem. Wir sind ganz klar hinter dem Zeitplan", sagte der offenbar langsam nervös werdende Motorsportberater Helmut Marko dem Fachmagazin Speedweek: "Es ist offen und nicht absehbar, ob wir das alles bis zum Saisonstart hinbekommen." Zuversicht klingt anders. Die Uhr tickt.

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