Bernie setzt sein Geld auf Vettel

Von SPOX
Bernie Ecclestone (M.) glaubt an die Titelverteidigung von Sebastian Vettel
© Getty

Bernie Ecclestone setzt im Titelkampf auf Sebastian Vettel. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo appelliert vor dem Saisonfinale in einem offenen Brief an seine Mitarbeiter und Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko beschimpft Narain Karthikeyan.

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Ecclestone setzt auf Vettel: Wenn schon der allmächtige F1-Boss auf einen wetten würde, kann ja eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. "Ich setze auf Vettel. So viel Sie wollen", erklärte der 82-Jährige gegenüber dem "SID".

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Der Red-Bull-Pilot habe den Titel vielleicht ein bisschen mehr verdient, so Ecclestone, fügte allerdings hinzu: "Aber Fernando hatte die meiste Zeit nicht das beste Auto. Deshalb hätte er es auch irgendwie verdient."

Ferrari denkt nur an sich selbst: Mit den Augen bei Alonso, mit dem Kopf bei der Konkurrenz? Das wird es laut Stefano Domenicali bei der Scuderia nicht geben. "Es zählt nur unser Rennen. Was die Konkurrenz macht, können wir sowieso nicht beeinflussen", so der Ferrari-Teamchef.

Dass die Aufgabe bei 13 Punkten Rückstand auf Sebastian Vettel kaum schwieriger sein könnte, ist Domenicali dabei bewusst. "Wir wissen, dass es nicht einfach wird, weil er sehr gut fährt und ein sehr schnelles Auto hat. Aber ich möchte auf den Job konzentriert bleiben, den wir zu erledigen haben und den Wagen so gut wie möglich vorbereiten."

Gerade im Qualifying erwartet Domenicali nach Platz neun von Alonso in Austin eine deutliche Steigerung. "Wir sagen es stets, aber wir müssen unsere Pace verbessern. Wir hatten eines der schlechtesten Qualifyings und müssen sicherstellen, dass das in Brasilien nicht noch einmal vorkommt."

Marko kritisiert Karthikeyan: Es war wohl die Szene in Austin, die Vettel den Sieg gekostet hat. Der Heppenheimer verlor beim Überrunden von Narain Karthikeyan zu viel Zeit, wodurch sich Lewis Hamilton in Schlagdistanz bringen und im Anschluss am Weltmeister vorbeiziehen konnte.

"Natürlich hat es einen bitteren Beigeschmack. Mal läuft's für einen, mal gegen einen", äußerte sich Vettel danach zurückhaltend. Ganz im Gegensatz zu Helmut Marko! Red Bulls Motorsportchef fluchte gegenüber der "Bild": "Sch... Karthikeyan! Schon wieder der!" Die meisten Experten nahmen den Inder für seine Fahrweise allerdings in Schutz.

Marko ist dennoch sicher, dass sich Vettel davon nicht aus der Ruhe bringen lässt: "Wir haben das schnellste Auto und einen Fahrer, der keinen einzigen Fehler gemacht hat. Die Jetons liegen bei uns."

Alltag bei Red Bull: Obwohl Vettel in Sao Paulo bei einem Alonso-Sieg sogar ein vierter Platz reichen würde, wird sich Red Bull laut eigenen Aussagen nicht auf seinem Punktepolster ausruhen. "Wir gehen das Wochenende genauso an, wie die letzten 19 Male", betonte Christian Horner.

Die angekündigten Niederschläge in Brasilien dürften dem Red-Bull-Teamchef jedoch kleine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. "Alles kann passieren. Das hat man in dieser Saison bereits häufig gesehen. Aber natürlich sind wir in einer angenehmen Position, als Spitzenreiter nach Brasilien zu reisen. Wir müssen den Job jetzt nur noch beenden."

Neue Lichtmaschine für Red Bull: Neben der Wettervorhersage für Interlagos sorgt vor allem die anfällige Lichtmaschine für Bauchschmerzen bei Red Bull. In Austin fiel Mark Webber durch einen Defekt aus und musste damit Alonso wichtige Punkte in der WM überlassen.

Die Hoffnungen für das Saisonfinale ruhen deswegen auf einer geringfügig weiterentwickelten Version, die Red Bull in Brasilien bekommen soll. "Die neuen Teile haben alle Tests überstanden. Sie sind einsatzbereit", so Remi Taffin von Renault.

Zwischen Texas und New York: Vor dem Rennen in Sao Paulo trennen Vettel und Alonso nicht nur 13 Punkte. Auch bei der Vorbereitung gehen die beiden Titelkandidaten unterschiedliche Wege.

Während der amtierende Champion in Austin blieb und Kraft tankte, zog es den Spanier nach New York City. Im Big Apple lenkte sich Alonso bei Sponsorenterminen und einem Herbstspaziergang ab. Der Beweis folgte kurze Zeit mit einem Bild auf "Twitter".

Di Montezemolo schwört Ferrari ein: Passend zum Saisonfinale meldete sich natürlich auch der mächtige Ferrari-Präsident zu Wort und motivierte seine Untertanen noch mal. "Wir können stolz darauf sein, was wir bislang erreicht haben. Trotzdem ist Stolz nicht genug: Wir wollen gewinnen", wandte sich Luca Di Montezemolo in einem offenen Brief an die Mitarbeiter in Maranello.

Man glaube immer noch an den großen Coup. "Wir werden bis zur letzten Runde, bis zum letzten Kilometer in Interlagos kämpfen", richtete der 65-Jährige eine Kampfansage an Vettel und Red Bull.

Unterstützung für "Getriebewechsel": War es ein Geniestreich oder ein Offenbarungseid? Ferraris Schachzug, das Siegel bei Felipe Massas Getriebe zu verletzen, um Alonso auf die saubere Seite beim Start zu befördern, spaltete die Formel-1-Welt.

"Das war schon hart", urteilte etwa McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh: "Das schlimmste in diesem Fall war, dass einige andere Leute auf die dreckige Seite rutschten."

Bei Force India zeigte man dagegen Versändnis für die Entscheidung. "Am Ende des Tages sind die Regeln wie sie sind. Ferrari hat sie bis zum Limit ausgereizt, wie wir es in der Formel 1 tun", stellte der stellvertretende Teamchef Robert Fernley klar: "Ich hätte absolut dasselbe getan. Wir sind nicht hier um Freunde zu machen, sondern um zu gewinnen."

Der Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM