Nach Stallorder: Barrichello übt Kritik an Moral

SID
Rubens Barrichello wechselte vor dieser Saison von Brawn GP zu Williams
© Getty

Williams-Pilot Rubens Barrichello hat die Moral in der Formel 1 scharf kritisiert. Der Brasilianer sagte, er verzichte lieber auf den WM-Titel, wenn er dafür ein "bad guy" sein müsse.

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Michael Schumachers Teamorder-Opfer Rubens Barrichello hat die Moral in der gesamten Formel 1 angeprangert. "Wenn ich ein 'bad guy' sein muss, um Weltmeister zu werden, dann verzichte ich lieber auf den WM-Titel. So ein Weltmeister will ich nicht sein. So hat mich mein Vater erzogen, und so erziehe ich meine Kinder", sagte der Brasilianer am Donnerstag in Budapest und erntete damit während der offiziellen Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Ungarn spontanen Beifall der Journalisten.

Barrichello, der derzeit wie Nico Hülkenberg bei Williams fährt, hatte seinen damaligen Teamkollegen Schumacher 2002 in Österreich nach dem legendären Kommando von Jean Todt ("Let Michael pass for the Championship") vorbeiziehen lassen müssen.

Barrichello fühlt mit Massa

Wenn man ihm den Weg so freimachen würde, würde er ablehnen, versicherte Barrichello. "Ich habe so etwas noch nie getan. Und dass solche Dinge vorkommen, ist der Grund, warum ich öfter das Team gewechselt habe", sagte der 38-Jährige: "Die Fahrer müssen gegeneinander fahren, alle, das ist der Sinn des Rennsports. Und wenn mir dann am Ende ein Punkt zum WM-Titel fehlt, dann ist das eben so."

Mitleid hat der erfahrenste Pilot im Feld mit seinem Landsmann Felipe Massa, der am Sonntag in einer ähnlichen Situation den Sieg an Fernando Alonso abtreten musste. "Es tut mir sehr leid für ihn. Felipe ist ein Freund und ich hätte ihm gewünscht, dass er diese Erfahrung nicht machen muss", sagte der Brasilianer: "Er fühlt sich genauso, wie ich mich viele Male gefühlt habe."

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