"Der bitterste Tag meiner Karriere"

Von SPOX
Peter Sauber gab sein Team zur Saison 2006 an BMW ab
© Getty

Bei Peter Sauber sitzt der Stachel der gescheiterten Übernahme des BMW-Sauber-Teams tief. Der Schweizer wollte sein Lebenswerk retten, das will er immer noch. Aber er ist sehr enttäuscht darüber, dass ihm BMW bei diesem Versuch nicht entgegenkommt.

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1993 ist Peter Sauber mit einem relativ kleinen Team in die Formel 1 gekommen, das sich im Laufe der Jahre als Talentschmiede für junge Fahrer einen Namen gemacht hat. Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Nick Heidfeld, Heinz-Harald Frentzen - sie alle sind für Peter Sauber gefahren.

Als 2006 die Traumehe zwischen BMW und Sauber begann, schien Saubers Lebenswerk erfüllt. Bis vor gut einer Woche, als sich BMW aus der Formel 1 zurückgezogen hat. Auf einmal ist Sauber im Alter von mittlerweile 65 Jahren wieder gefragt. Er will sein Team retten.

Sein Problem: BMW spielt offenbar nicht mit. Erste Verhandlungen sind trotz einiger Investoren, die Sauber an der Hand hat, gescheitert. Eine bittere Pille für den Schweizer.

Sauber: "Unglaublich enttäuscht und niedergeschlagen"

"Die Verhandlungen mit BMW sind gescheitert, weil die Forderungen für mich ganz einfach zu hoch waren", sagte Sauber in einem Statement. "Ich bin unglaublich enttäuscht und niedergeschlagen. Das ist für mich der bitterste Tag meiner 40-jährigen Motorsport-Karriere."

Er ist vor allem deshalb so bitter, weil Sauber langsam die Alternativen ausgehen. Hätte er es geschafft, das Team vor der Unterzeichung des neuen Concorde Agreements zu kaufen, hätte er aus dem Topf der Vermarktungsgelder einen gehörigen Batzen an Startkapital abgreifen können.

25 Millionen Euro hätten ihm zugestanden, damit ist es jetzt vorbei, sollte sich Bernie Ecclestone nicht zu einer Ausnahmeregelung erweichen lassen.

Hoffnung auf Geld von Petronas

Die Teamvereinigung FOTA hat zwar signalisiert, Sauber auch nach Ablauf der Frist das Concorde Agreement noch unterzeichnen zu lassen, aber woher soll ein potenter Sponsor kommen, der sich gleich für drei Jahre verpflichtet?

Größte Hoffnung scheint der Mineralölkonzern Petronas zu sein. Der langjährige Sauber-Sponsor sollte die nötige Verbundenheit zum Team und auch das nötige Kleingeld haben.

Sauber: "Verantwortung liegt in den Händen von BMW"

Sauber wird auf jeden Fall trotz seiner Enttäuschung nicht aufgeben, macht aber auch klar, dass die Verantwortung für das Schicksal des Teams und seiner Mitarbeiter nicht bei ihm liegt.

Er sagte: "Es geht jetzt darum, nach weiteren Lösungen zu suchen. Die Verantwortung dafür liegt in den Händen von BMW. Selbstverständlich bin ich aber nach wie vor bereit zu helfen".

Sauber-Übernahme von BMW geplatzt