Brawn tritt auf die Euphoriebremse

Von SPOX
Teamchef Ross Brawn (M.) mit seinen Piloten Rubens Barrichello (l.) und Jenson Button (r.)
© Getty

Trotz zweier Erfolge bremst Brawn-Teamchef Ross Brawn die Euphorie und glaubt an eine schnelle Wiederauferstehung der Konkurrenz.

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Dem Honda-Nachfolger Brawn GP ist ein absoluter Traumstart in die Saison geglückt. Zwei Siege durch Jenson Button und insgesamt 25 Punkte stehen nach zwei Rennen zu Buche. Ferrari und McLaren, die Dominatoren des letzten Jahres, bringen es zusammen gerade einmal auf einen Zähler.

Wachablösung oder Momentaufnahme? Brawn-Teamchef Ross Brawn tendiert zu Letzterem und tritt damit die Euphoriebremse. Glaubt man dem erfahrenen Briten, werden sich die beiden erfolgsverwöhnten Rennställe in Kürze vom missglückten Saisonstart erholen und seinem Team ordentlich einheizen.

Nach den ersten zwei Rennen könne man noch lange nicht auf den Verlauf einer ganzen Saison schließen. Brawn GP habe dank der zahlreichen Regeländerungen lediglich einen Entwicklungsvorsprung auf Teams wie McLaren und Ferrari, die nun den Preis für den Titelkampf der letzten Saison zahlen würden, so Brawn bei "Autosport".

"Auto der letzten Saison für die Tonne"

"Normalerweise entwickelt man ein Auto, von dem man Teile auch in die nächste Saison mitnehmen kann. Aufgrund der Regeländerungen, den neuen Slicks, der neuen Aerodynamik, ging das diesmal nicht. Das Auto der letzten Saison konnte man in die Tonne kloppen", sagt Brawn. "McLaren und Ferrari haben 2008 um die WM gekämpft. Es ist doch verständlich, dass sie sich auf die Optimierung des alten Boliden konzentriert und sich nicht schon auf die neue Saison vorbereitet haben."

Für seinen Rennstall sei die Entscheidung dagegen denkbar einfach gewesen. "Wir hatten kein wirklich gutes Auto, also weshalb hätten wir Zeit verschwenden sollen?"

Brawn bedauert Entlassungen

Zudem ist sich der 54-Jährige sicher, dass sowohl McLaren als auch sein früherer Arbeitgeber Ferrari ihre Probleme zeitnah in den Griff bekommen werden.

Nachdenklich gibt sich Brawn hinsichtlich der 270 Freistellungen in seinem Team. "Es ist nicht leicht, die Menschen zu entlassen, die noch vor kurzem hart am neuen Auto mitgearbeitet haben. Aber es war leider unausweichlich. Wir hatten 700 Angestellte. Es ist einfach nicht möglich, dieses Level in solch schwierigen Zeiten zu halten."

Der aktuelle WM-Stand der Formel 1