Drei neue Teams klopfen an F-1-Tür

SID
Finden Formel-1-Starts schon bald wieder mit Lola-Beteiligung statt?
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Der britische Automobilhersteller Lola erwägt eine Rückkehr in die Formel 1 ab dem kommenden Jahr. Mit einem Einstieg in die Königsklasse liebäugelt auch wieder das Prodrive-Team von David Richards.

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Die Budget-Obergrenze von 30 Millionen Pfund wäre für den Chef des britischen Automobilherstellers Lola, Martin Birrane, ein Anreiz, in die Formel 1 zurückzukehren.

"Die Ankündigung, dass Teams nur ein Budget von 30 Millionen Pfund haben dürfen, hat bei uns dazu geführt, dass wir ernsthaft die Entwicklung eines neuen Autos überprüfen", sagte Lola-Chef Martin Birrane. "Die Rahmenbedingungen sind ideal."

148 F-1-Rennen für Lola

Lola war zuletzt 1997 mit einem Auto in der Formel 1 vertreten, allerdings nur beim ersten Saisonrennen in Australien. Nachdem sich Ricardo Rosset und Vincenzo Sospiri nicht für das Rennen qualifizieren konnten, erklärte Lola das Formel-1-Projekt für gescheitert.

Insgesamt nahm Lola an 148 Formel-1-Rennen teil, die letzte komplette Saison absolvierten Michele Alboreto und der heutige Ferrari-Testfahrer Luca Badoer 1993. Die erfolgreichste Lola-Saison liegt schon sehr lange zurück. 1962 schaffte John Surtees die einzige Pole-Position des Teams sowie zwei Podestplätze. 1990 kam Aguri Suzuki in einem Lola-Lamborghini noch einmal auf Platz drei.

Technisches Know-How ist vorhanden

Wesentlich erfolgreicher als in der Formel 1 war Lola in den vergangenen Jahren als Chassis-Lieferant für zahlreiche Rennserien wie die Formel 3, die A1-GP-Serie und die US-ChampCars.

Daduch blieb Lola immer auf dem aktuellen Stand der Chassis-Entwicklung und hätte demnach die Infrastruktur für den Bau eines Formel-1-Boliden. "Lola besitzt die nötigen technischen Ressourcen, die Fähigkeiten und das Wissen, um Autos zu entwickeln, die auf dem höchsten Motorsport-Level mithalten können", bestätigte Birrane.

Auch Prodrive nimmt einen neuen Anlauf

Dank des limitierten Budgets denkt auch Ex-BAR-Teamchef David Richards mit seinem Prodrive-Team wieder über einen Einstieg zur kommenden Saison nach. "Die Signale, die im Moment von FIA und FOM kommen, sind sehr attraktiv und stellen eine Basis für eine echte Revolution des Sports dar", sagte Richards.

Und weiter: "Vorausgesetzt, die neuen Regeln sind kommerziell renatbel, und wir sehen das Potenzial, konkurrenzfähig zu sein, dann sind wir bereit, den Startknopf zu drücken." Richards stand bereits 2007 kurz vor dem Einstieg in die Formel 1, legte aber wegen des Streits um Kundenteams das Projekt auf Eis. Nun könnte Prodrive von der damaligen Vorarbeit profitieren.

Zweiter Newcomer nach USGPE

Lola und Prodrive sind nach dem US-Team USGPE, das von den Partnern Ken Anderson und Peter Windsor ins Leben gerufen wurde, schon die Bewerber Nummer zwei und drei für einen Platz im Starterfeld 2010.

Sollte es sich bei allen drei Projekten nicht nur um Luftblasen handeln und sie wirklich dank der freiwilligen Budgetobergrenze den Sprung in die Königsklasse schaffen, dann könnten 2010 seit langem wieder 24 Autos dabei sein. Denn bei 12 Teams liegt das von Max Mosley angestrebte Limit.

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