Ingolstadt gleicht im DEL-Finale aus

SID
Timo Pielmeier war mit 28 Saves der große Rückhalt des ERC Ingolstadt
© getty

Erst hagelte es Pucks, dann Komplimente: Nationaltorwart Timo Pielmeier stand unter Dauerbeschuss. Der Meistergoalie des ERC Ingolstadt führte den Titelverteidiger mit zahlreichen Glanzparaden zum 5:2 (0:0, 1:0, 4:2) im zweiten Playoff-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Adler Mannheim - und damit zurück auf Kurs. "Er hatte einen Riesentag", lobte Kapitän Patrick Köppchen den 25-Jährigen: "Er macht einen unglaublichen Job."

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28 Schüsse wehrte Pielmeier ab - einige Paraden war so unglaublich, dass sie erst in der Zeitlupe zu erkennen waren. Der Titelfavorit Mannheim um den früheren NHL-Star Jochen Hecht verzweifelte regelrecht am Finalhelden des vergangenen Jahres. Nicht zuletzt dank ihres Torhüters glichen die Ingolstädter 42 Stunden nach der unglücklichen 1:2-Niederlage nach Verlängerung in der Endspielserie "best of seven" auf 1:1 aus.

Die eindrucksvolle Siegesserie der Adler riss nach acht Play-off-Erfolgen. Vor dem dritten Finale am Dienstag (19.30 Uhr im LIVE-TICKER) in Mannheim ist der Kampf um die 95. deutschen Eishockey-Meisterschaft wieder völlig offen. Zweiter Matchwinner für Ingolstadt war neben Pielmeier Topscorer Brandon Buck mit einem Doppelpack (21./46.). Jared Ross (49.), Derek Hahn (51.) und Petr Taticek (60.) erzielten die weiteren Treffer für die Oberbayern. Den überragenden ERC-Goalie überwanden nur Ronny Arendt (47.) und Robert Raymond (55.). "Pielmeier war sehr gut, wir haben es ihm aber auch leicht gemacht", meinte Adler-Manager Teal Fowler.

Die Mannheimer Comeback-Könige, die im Halbfinale gegen Wolfsburg dreimal einen 0:3-Rückstand gedreht hatten, starteten erneut schwach. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf den Kasten von Nationaltorwart Dennis Endras. Zweimal jubelten die Ingolstädter verfrüht. Erst zeigten die TV-Bilder, die die Schiedsrichter bemühten, dass der Puck nach einem Schuss von Dustin Friesen von der Latte zurückgesprungen war (6.). Dann verweigerten die Referees einem Tor von Patrick Hager die Anerkennung, weil das Spiel bereits abgepfiffen war (8.).

Zu Beginn des zweiten Drittels geriet der Favorit zum sechsten Mal in den letzten sieben Spielen in Rückstand: Bei Bucks achtem Playoff-Tor war Endras machtlos. Mannheims Angriffsmaschine, die im Halbfinale mit 19 Toren in vier Spielen auf Hochtouren gelaufen war, kam erst Mitte des zweiten Abschnitts in Schwung. Doch bei Pielmeier war immer wieder Endstation.

Rückhand-Wurstsemmel entschied Spiel Eins

Am Freitag hatte sich der Nationaltorwart noch über eine "Rückhand-Wurstsemmel" geärgert. Arendts eigentlich haltbarer Rückhandschlenzer war ihm nach 4:46 Minuten in der Overtime durchgerutscht. "Wenn er die nicht halten kann, ist es doch nicht mein Problem", erwiderte der Mannheimer Matchwinner grinsend.

In den fast 65 Minuten zuvor hatten sich beide Teams weitgehend neutralisiert. Nach den Toren von Petr Taticek (28.) und Christoph Ullmann (29.) innerhalb von 18 Sekunden warteten sie auf einen Fehler des Gegners. Pielmeier machte ihn und brachte seine Mannschaft um den Lohn einer starken Auswärtsleistung. Tags drauf machte er alles wieder gut.

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