Ingolstadt gleicht mit zweitem Sieg aus

SID
Ingolstadt hat in der Best-of-Seven-Serie im vierten Spiel den Ausgleich geschafft
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Mit dem zweiten Sieg in 29 Stunden hat Favoritenschreck ERC Ingolstadt den Kampf um die deutsche Meisterschaft wieder völlig offen gestaltet. Der Vorrundenneunte bezwang im vierten Playoff-Finale die Kölner Haie mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) und glich in der "Best-of-seven"-Serie zum 2:2 aus.

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Einen Tag nach dem 4:1 in Köln erzielten Derek Hahn (9.), Jean-Francois Boucher (38.), Kapitän Tyler Bouck (55.) und Robert Sabolic (59.) vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Saturn-Arena die Tore für die Oberbayern, die schon Titelverteidiger Eisbären Berlin und Vorrundenprimus Hamburg Freezers ausgeschaltet hatten.

Für die Kölner mit Ex-Bundestrainer Uwe Krupp an der Bande traf lediglich der schwedische Olympiasieger Daniel Tjärnqvist (39.).

Im fünften Duell am Freitag (19.30 Uhr im LIVE-TICKER) haben wieder die Haie Heimrecht, die ihre neunte Meisterschaft und die erste für Krupp als Trainer anpeilen. Final-Neuling Ingolstadt darf indes nach dem unglaublichen Kraftakt vom ersten Titel pünktlich zum 50-jährigen Vereinsjubiläum träumen.

"Ingolstadt hat defensiv besser gestanden. Wir haben zu aggressiv gespielt. Wir müssen mit mehr Geduld und Ruhe spielen", sagte Haie-Torhüter Danny aus den Birken.

Krupp: "Es ist sehr intensiv"

Beide Teams waren gleich nach dem dritten Spiel am Ostermontag nach Ingolstadt geflogen, wo sie sich knapp 27 Stunden nach der Schlusssirene in Köln schon wieder auf dem Eis gegenüberstanden. "Es ist sehr intensiv, man merkt es schon in den Beinen", sagte der Kölner Verteidiger Björn Krupp.

Die Müdigkeit verscheuchten die Ingolstädter deutlich schneller. Vom ersten Bully an stürmte das Team des Ex-Kölners Niklas Sundblad mit Vehemenz auf das Haie-Tor, aus den Birken musste schon in der Anfangsphase Schwerstarbeit verrichten.

Nationalspieler Thomas Greilinger bereitete die hochverdiente Führung der Gastgeber mit einem klugen Querpass vor, Hahn erzielte sein fünftes Play-off-Tor. Die Haie hatten große Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen. Es dauerte bis zur 13. Minute, ehe Andreas Holmqvist erstmals ERC-Torwart Timo Pielmeier ernsthaft prüfte.

48 Sekunden vor der ersten Drittelpause jubelten die Kölner - zu früh. Dem Treffer von Kapitän John Tripp verweigerten die Schiedsrichter Lars Brüggemann und Daniel Piechaczek wegen hohen Stocks die Anerkennung.

Hexenkessel in Ingolstadt

Krupp hatte zum vierten Duell Stürmer Charlie Stevens aus dem Hut gezaubert. Der Kanadier, der nach dem Viertelfinale gegen Adler Mannheim am Daumen operiert worden war, gab überraschend sein Comeback. Im zweiten Abschnitt erhöhten auch die Haie das Tempo und hatten den Ausgleich vor Augen: Marcel Müller traf jedoch nur den Pfosten (35.).

Nach dem 2:0 durch einen Konter kochte der Ingolstädter Hexenkessel über. Krupp feuerte die Wasserflasche auf den Boden und forderte lautstark eine Strafzeit, als Michel Periard die Scheibe über die Bande geschlenzt hatte. Als die Schiedsrichter Sekunden später auch noch Patrick Hager auf die Strafbank schickten, nahm der Haie-Coach eine Auszeit. Trotz der ohrenbetäubenden Pfiffen verstanden seine Schützlinge, Tjärnqvist verkürzte bei 5:3-Überzahl.

Im Schlussdrittel versuchten die Haie noch einmal alles, doch Bouck sorgte in Überzahl für die Entscheidung. Sabolic traf ins leere Tor zum Endstand.

Das Playoff-Finale im Überblick

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