Pat Cortina steht vor einer schwierigen Mission

SID
Pat Cortina muss für ein Jahr eine Dreifachfunktion übernehmen
© Getty

Viel Zeit bleibt dem neuen Eishockey-Bundestrainer nicht. Die Erwartungshaltung an Pat Cortina ist von Beginn an hoch. Er soll emotionaler, härter und erfolgreicher als Vorgänger Jakob Kölliker sein.

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Gleich im Februar wartet die erste große Feuertaufe auf den 48-jährigen Italo-Kanadier - das Olympia-Qualifikationsturnier in Bietigheim. Alles andere als eine Qualifikation für die Winterspiele in Sotschi 2014 wäre ein herber Rückschlag für das deutsche Eishockey und ein Fehlstart für Cortina.

"Er bekommt bei uns alle Unterstützung, aber am Ende trägt er die Verantwortung und muss den Kopf hinhalten", sagt Uwe Harnos, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Cortina gilt als harter Trainer, der viel von seinen Spielern fordert und viel investiert.

Sein Credo: "Ich versuche die Mentalität der Nation aufs Eis zu bringen. Deutschland steht für ehrliche Tugenden. Wir werden ehrlich arbeiten und Wert aufs Detail legen. Das Spielsystem ist dabei nicht so wichtig."

Das erste Jahr nur eine Übergangslösung

Am Dienstag (19.15 Uhr im LIVESCORE) steht er beim Länderspiel der DEB-Auswahl gegen Österreich noch nicht an der Bande. Doch schon tags darauf tritt er sein Amt an und will alles geben, "um Deutschland besser zu machen", wie er sagt.

Ihm wird kaum etwas anderes als voller Einsatz übrig bleiben, denn in seinem ersten Jahr muss der ehemalige Coach der ungarischen und italienischen Nationalmannschaft eine Dreifachrolle meistern. Er ist nicht nur Sportdirektor und Bundestrainer beim DEB, sondern bleibt bis zum Saisonende auch Trainer beim EHC Red Bull München. "Das wird er auf Dauer nicht ausfüllen können. Ein Tag hat nur 24 Stunden", sagt Harnos. Daher sei das erste Jahr nur eine Übergangslösung. Cortinas Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2015.

Christian Winkler, Manager des EHC München, ist sich allerdings sicher: "In drei Jahren wird man über eine Verlängerung seines Vertrages und über nichts anderes reden."

Harnos verlangt mehr Impulsivität

Vorerst soll Cortina jedoch das Scheitern von Kölliker vergessen machen, der bei der Weltmeisterschaft in Schweden mit der Nationalmannschaft Platz zwölf belegte, die direkte Olympia-Qualifikation verpasste und bei Pleiten wie dem 4:12 gegen Norwegen mit stoischer Ruhe an der Bande stand.

Nach der Verpflichtung des impulsiveren Cortinas sagt Harnos: "Das wird nie wieder vorkommen."

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