Vorhang auf zum großen Showdown in Berlin

SID
So sehen Sieger aus: Die Eisbären feiern das entscheidende Tor von T.J. Mulock
© Getty

Der Wahnsinn geht weiter, Vorhang auf zum großen Showdown im Kampf um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Nach dem "Drama von Mannheim" hat Titelverteidiger Eisbären Berlin in einer der spannendsten Finalserien in der Geschichte der DEL vor dem fünften und alles entscheidenden Spiel am Dienstag in eigener Halle den psychologischen Vorteil wieder auf seiner Seite.

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Nachdem die Berliner am Sonntag mit einer schier unglaublichen Aufholjagd einen 2:5-Rückstand im letzten Drittel noch umgebogen und durch ein Tor von T.J. Mulock in der Verlängerung 6:5 (1:2, 1:1, 3:2, 1:0) triumphiert haben, spricht nun wieder alles für den amtierenden Meister.

Doch Manager Peter John Lee ist vorsichtig. "Es gibt keinen Vorteil. Das ist ein hartes Duell, die Chancen stehen 50:50", sagte der frühere Torjäger der Düsseldorfer EG.

Spiel für die Geschichtsbücher

Bei Lee wurden Erinnerungen an seine aktive Karriere geweckt. "Als Spieler habe ich große Spiele gegen die Kölner Haie mitgemacht. Dieses Spiel war genauso ein Highlight", ergänzte der Kanadier.

Lee hatte es 1986 hautnah miterlebt, wie die DEG im zweiten Finale eine 5:1-Führung in wenigen Minuten verspielt und schließlich gegen den späteren Meister aus Köln 5:6 verloren hatte.

Denkwürdig war es auch am Sonntag. Mulock sprach vom "wichtigsten Tor seiner Karriere", Florian Busch vom "größten Spiel", in dem er mitgewirkt hatte. Als Craig MacDonald nach 45:51 Minuten zum 5:2 für die Adler getroffen hatte, war alles angerichtet für die große Titelsause der Mannheimer. Der siebte Meistertitel schien unter Dach und Fach. "Diese Mannschaft findet immer einen Weg. Das ist unglaublich", schwärmte Lee.

In der Verlängerung hatten die Mannheimer dem Berliner Druck nichts mehr entgegenzusetzen. Die Eisbären widerlegten eindrucksvoll die einhellige Meinung der Experten, dass die Adler über die bessere Fitness verfügen.

Kreis glaubt noch an seine Mannschaft

So hat die Serie wieder einmal eine überraschende Wendung genommen, nachdem die Mannheimer erst am Freitag mit einem 2:1 in Berlin dem Hauptrundenersten den Heimvorteil entrissen hatten. Ob es noch einmal eine weitere Wendung geben wird, hängt davon ab, ob es Adler-Trainer Harold Kreis gelingt, seine Mannschaft noch einmal aufzurichten.

"Rumheulen oder Selbstmitleid können wir jetzt nicht gebrauchen", sagte der langjährige Nationalverteidiger: "Wir haben keine Zeit die Köpfe hängen zu lassen. Wir können weiter aus eigener Kraft die Meisterschaft gewinnen. Wir sind noch im Rennen."

Hoffnung dürfte ihm ein wenig die Statistik bereiten. In der DEL-Geschichte hat noch nie eine Heimmannschaft das fünfte und entscheidende Spiel gewonnen. "Mit dem Rücken zur Wand hat die Mannschaft immer gut gearbeitet. Sie kann mit schwierigen Situationen umgehen. Jetzt geht es um Alles oder Nichts", betonte Kreis.

Wohl wahr, am Dienstag wird im DEL-Traumfinale die Spannung auf den Höhepunkt getrieben.

Die DEL-Finalserie in der Übersicht

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