Der FC Bayern Mannheim

Von Florian Regelmann
Die Eisbären und die Adler sind wieder die beiden Topfavoriten auf den Titel
© Getty
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Best of the rest

11. Iserlohn Roosters

Man sollte die Roosters umbenennen. In den Iserlohner Wolf- und Hock-Klub. Bei allem Respekt vor den Spielern, die auch noch im Roosters-Kader stehen - es hat wahrscheinlich noch nie ein Team gegeben, das so von zwei Jungs abhängig ist. Es ist, als ob die Pittsburgh Penguins neben Crosby und Malkin nur DEL-Spieler aufbieten würden. Wolf und Hock werden mal wieder scoren, dass der Spielberichtsbogen explodiert, aber wie viel kommt vom Rest? Kann ein Däne (Mads Christensen) die Roosters beleben? Ist die starlose Defense konkurrenzfähig? Wie geht das deutsche Talente-Experiment auf der Goalie-Position mit Stefaniszin und Aus den Birken aus? Fragen über Fragen.

Das sagt Uwe Krupp: "Die Mannschaft steht und fällt mit Hock und Wolf. Uli Liebsch wird gut mit dem Personal der Roosters arbeiten und wenn die Erwartungen nicht zu hoch sind, findet sich Iserlohn im Kampf um einen Playoff-Platz wieder."

Deutsche Spieler im SPOX- und Krupp-Fokus: Verteidiger Stefan Langwieder. Spielte im letzten Jahr seine erste volle DEL-Saison und wusste zu gefallen. Kommt der nächste Schritt?

12. Nürnberg Ice Tigers

Nürnberg gehörte in den letzten Jahren konstant zu den Top-Teams der DEL. In den Playoffs rissen die Ice Tigers nie was, aber Talent war immer da. Nun genügt ein Blick auf den Kader, um festzustellen, dass in dieser Saison nicht viel drin sein wird. Am besten sieht es noch im Tor aus, wo mit Swoboda und dem sehr veranlagten Ehelechner ein gutes Duo bereit steht. Wo aber offensiv die Produktion herkommen soll, lässt sich schwer beantworten. Ein großer Hoffnungsträger ist Neuzugang Tyler Mosienko. Wenn es was mit den Playoffs werden soll, muss von Petr Fical nach zwei mageren Saisons eine Steigerung kommen. Dass in Nürnberg aber überhaupt weiter DEL-Eishockey gespielt wird, ist nach den heftigen finanziellen Turbulenzen schon ein Erfolg.

Das sagt Uwe Krupp: "Nürnberg steht vor einer wichtigen Saison nach den Sponsoren- bzw. Besitzerwechsel in der Schlussphase des letzten Eishockeyjahres. Ich glaube, dass es wichtig für das deutsche Eishockey ist, dass sich der Standort Nürnberg wieder stabilisiert. Der Kern hat sich nicht groß verändert. Viel Verantwortung ruht auf den Schultern von Patrick Ehelechner. Wenn er gesund bleibt und dem Team den nötigen Rückhalt gibt, kann Nürnberg ein unangenehmer Gegner sein."

Deutsche Spieler im SPOX- und Krupp-Fokus: Patrick Ehelechner. Nach Kreuzbandriss zurück. Hat riesiges Potenzial, Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh hält nicht umsonst die Nordamerika-Rechte an Ehelechner.

13. Grizzly Adams Wolfsburg

Aus der Situation in Wolfsburg wird man nicht so recht schlau. Da spielen die Grizzly Adams die beste Saison der Vereinsgeschichte und man würde denken, dass der VW-Konzern jetzt erst recht nochmal finanziell nachlegt, um ganz oben anzugreifen. Aber anscheinend zählt dann doch nur der Fußball. Die Grizzly Adams konnten zwei ihrer besten Spieler (Degon, Papineau) nicht halten. Dafür hofft man nun, dass Zweitliga-Torjäger Radek Krestan seine Scorer-Qualitäten mit in die DEL nehmen kann. Wenn das gelingt, Magowan und Ulmer in Form sind und die deutsche Karte im Tor (Dschunussow, Reimer) aufgeht, ist Wolfsburg zumindest an guten Tagen für so manche Überraschung gut.

Das sagt Uwe Krupp: "Kompakte Mannschaft mit interessantem Torhüterduell. Die Frage: Kann die Mannschaft sich gegenüber der letzten Saison steigern? Manager Charly Fliegauf konnte ein paar sehr gute deutsche Talente unter Vertrag bringen, deren Entwicklung ich nah verfolge."

Deutsche Spieler im SPOX- und Krupp-Fokus: Verteidiger Christopher Fischer. Kam aus Mannheim, hat gute offensive Instinkte.

14. Kassel Huskies

Dass die Wirtschaftskrise keinen Bogen um Kassel macht, erlebten in diesem Jahr die Huskies. Nur ein Kraftakt von Politik und Wirtschaft rettete den DEL-Verbleib. So muss auch Kassel auf junge Spieler setzen und auf der Suche nach neuen Ausländern ein besonders gutes Händchen beweisen. In der Defense lohnt sich ein Blick auf die Personalie Sebastien Bisaillon. Ein junger Kanadier mit gutem Schuss, der eine schwere Verletzung hinter sich hat und nun sein Glück in Europa sucht. 2007 schlitzte ein Schlittschuh sein Bein auf, jetzt ist Bisaillon in Kassel, vielleicht ein Glücksgriff. Mit dem US-Boy Derek Damon konnte man einen Spieler verpflichten, der in Finnland schon seine Qualitäten bewiesen hat. Kassel hat ein interessantes Team, vielleicht geht es einen kleinen Schritt nach oben.

Das sagt Uwe Krupp: "Erfolg kommt durch geschlossene Mannschaftsleistung für die Huskies. 60 Minuten die härter arbeitende Mannschaft sein, das muss das Ziel von Stephane Richers Team sein. Ein gesunder Klinge hilft dabei."

Deutsche Spieler im SPOX- und Krupp-Fokus: Manuel Klinge. Michael Wolf 2.0. Sehr intelligenter Spieler, der auch scoren kann. Braucht ein verletzungsfreies Jahr.

15. Straubing Tigers

Straubing ist klein, Straubing ist sympathisch, Straubing ist erfolglos. Egal was für Anstrengungen auch unternommen werden, manchmal sind einem im Leben eben Grenzen gesetzt. Es müsste schon eine Traum-Saison her, damit die Playoffs ins Blickfeld kommen. Große Sprünge waren auch vor dieser Saison nicht drin. Stattdessen wurde das Team billiger und jünger. Keine einfache Aufgabe für Coach Jürgen Rumrich, der in Straubing sein DEL-Debüt feiert. Bezeichnend: In der Verteidigung muss Straubing auf einen Veteranen (Tremblay) hoffen, den man aus dem Ruhestand holte. Und auf ein deutsches Talent (Draxinger), das bei seiner letzten Station in Ingolstadt am Druck gescheitert ist. Die Tigers werden kämpfen, beißen und kratzen, nur allzu viele Tore sollte man nicht erwarten.

Das sagt Uwe Krupp: "Gutes Eishockeypflaster, gute Fans. Die Mannschaft wird meistens als Außenseiter antreten. Mit Disziplin, System und Kampfgeist kann allerdings gewonnen werden. Jürgen Rumrich wird die Mannschaft von seiner Philosophie überzeugen müssen."

Deutsche Spieler im SPOX- und Krupp-Fokus: Tobias Draxinger schien in der Vorbereitung auf einem guten Weg, durch konstante Leistungen das Vertrauen des Trainers gewinnen, doch dann kam der Schock: Draxinger verletzte sich am Knie und wird auf unbestimmte Zeit ausfallen.

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