Karlsruhe - In einer schwarzen Stretchlimousine fuhr Box-Weltmeisterin Regina Halmich am Karlsruher Schloss zur Pressekonferenz vor ihrem letzten Kampf vor.
Keinen Zweifel ließ die 31 Jahre alte WIBF-Fliegengewichts-Titelträgerin daran, dass sie am 30. November in der Karlsruher Arena Hagar Shmoulefeld Finer aus Israel besiegen wird. "Es kann passieren, was will. Ich werde nicht verlieren. Es gibt keine Eventualitäten", versprach sie vor dem 56. Fight ihrer Karriere. Mit einer Niederlage, so hatte sie schon angekündigt, werde sie nicht abtreten.
Die weltbeste Boxerin ist in 44 WM-Kämpfen seit 1995 unbesiegt. Shmoulefeld Finer gewann 13 ihrer 21 Fights. "Ich hoffe, dass das Punktgericht keine Geschenke an Regina verteilt", sagte die 22-Jährige, die nach eigenen Angaben schon mal schlechte Erfahrungen gemacht hat: "Es ist sehr, sehr schwierig, in Deutschland zu gewinnen."
Halmichs Vater ist froh, dass die Tochter aufhört
Halmich wies Spekulationen, dass es bei ihrer Abschiedsgala nicht fair zugehen könnte, kühl zurück: "Es wird am Freitag keinen deutschen Punktrichter geben. Und ich werde den auch nicht brauchen, sondern meine Antwort im Ring geben."
Der Schützling von Trainer Torsten Schmitz fühlt sich topfit vor der letzten großen sportlichen Herausforderung. "Was soll man noch sagen: Die Tage sind gezählt. Ich bin hochmotiviert und freue mich auf den Kampf", erklärte sie. Sie habe sich über zehn Wochen auf den Kampf vorbereitet. "Wir hatten ganz starke Sparringspartner und haben über 90 Runden gemacht. Meine Werte sind optimal. Ich bin jetzt nur noch heiß darauf, diesen Kampf zu bestreiten." Ihr Vater Günter ist "froh, dass Regina aufhört, dann lässt unsere Angst nach".
Nachfolgerin bereits in Sicht?
Die Halle ist mit 7500 Zuschauern bereits seit Wochen ausverkauft. An ihren letzten Auftritt in ihrer Heimatstadt Karlsruhe am 11. September 2004 hat Halmich keine guten Erinnerungen: Damals sah sie gegen die Amerikanerin Elena Reid wie die Verliererin aus. Die Kampfrichter werteten jedoch ein Unentschieden und ernteten dafür gellende Pfiffe.
Im Rahmenprogramm tritt eine Boxerin an, die in Halmichs große Fußtapfen treten könnte: Die GBU-Weltmeisterin Alesia Graf aus Stuttgart zeigt einen Titelkampf gegen die Mexikanerin Esmeralda Moreno. "Sie wird das Publikum begeistern. Sie hat das Potenzial, auch vor großem Publikum zu boxen", sagte Halmich.
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