Real verpatzt den Auftakt bei Khimki

SPOX
16. Oktober 201522:48
Sergio Rodriguez und Co. kamen gegen Khimki Moskau Region unter die Rädergetty
Werbung
Werbung

Der Titelverteidiger Real Madrid eröffnet die Saison mit einer Pleite - gegen einen anderen Titelverteidiger. Auch Panathinaikos und Barca verpatzen den Auftakt, während der deutsche Nationalspieler Maik Zirbes gegen Strasbourg eine überragende Vorstellung zeigt. Heiko Schaffartzik unterliegt trotz starker Leistung gegen Anadolu Efes. ZSKA und Olympiakos geben sich keine Blöße, Darüssafaka Dogus Istanbul gewinnt in Overtime.

Gruppe A

Roter Stern Belgrad (1-0) - SIG Strasbourg (0-1) 81:59 BOXSCORE

Wir präsentieren: Maik Zirbes! Nach dem Abgang von Boban Marjanovic (Spurs) ist der Deutsche nunmehr Belgrads erste Option auf Center, und bereits in seiner ersten Partie zeigte Zirbes, dass er vom prominenten Vorgänger viel gelernt hat. Schon zur Pause stand er bei beeindruckenden 14 Punkten (7/8 FG) und 4 Rebounds in gerade einmal 9:25 Minuten.

Strasbourg hatte in der Mitte keine Antwort parat und geriet daher schon früh in zweistelligen Rückstand. Davon erholte sich der französische Meister auch nicht mehr, die ganze zweite Halbzeit über lag Belgrad klar in Front und konnte seine Führung noch komfortabel ausbauen.

Dementsprechend musste auch Zirbes nicht mehr so viel ackern, seine 18 Punkte und 7 Rebounds bei 75-prozentiger Trefferquote bescherten ihm trotzdem locker die Auszeichnung als Tagesbester. Unterstützt wurde er von Luka Mitrovic (13 Punkte) und Stefan Jovic (12). Bei den Franzosen überzeugte nur der frühere Maverick Rodrigue Beaubois mit 17 Punkten.

Fenerbahce Ülker (1-0) - FC Bayern Basketball (0-1) 74:67 BOXSCORE

Hier geht's zur Analyse!

Triangle Offense: "FCB blickt nicht über den Tellerrand"

Khimki Moskau Region (1-0) - Real Madrid (0-1) 84:70 BOXSCORE

Eurocup-Sieger gegen Euroleague-Sieger - die Partie zwischen Khimki und Real wurde mit Spannung erwartet. Tatsächlich wurde es aber eine ziemlich deutliche Angelegenheit für die Russen, die nach dem ersten Viertel nicht ein einziges Mal die Führung abgaben und die Madrider Startruppe das ganze Spiel über kontrollierten. Es war schon beeindruckend, wie problemlos Moskau gegen das beste Team Europas zu Punkten kam.

Die Scoring-Last wurde dabei auf mehrere Schultern verteilt: Gleich fünf Spieler punkteten zweistellig, wobei vor allem Marko Todorovic (15 Punkte, 8 Rebounds), der frühere Bayern-Guard Tyrese Rice (12 Punkte, 8 Rebounds) und Alexey Shved (13 Punkte), der bestbezahlte Spieler Europas, auf sich aufmerksam machen konnten.

Bei Real zeigte sich dagegen ein ganz anderes Bild. Rudy Fernandez, Sergio Rodriguez, Andres Nocioni, Felipe Reyes - sie alle blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Nur Sergio Llull (20 Punkte) stemmte sich so richtig gegen die Niederlage, konnte die Kohlen alleine aber nicht aus dem Feuer holen. Immerhin: Das 16-jährige Wunderkind Luka Docic durfte sein Euroleague-Debüt feiern und kam in knapp 6 Minuten auf 2 Punkte.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe B

Olympiakos Piräus (1-0) - Cedevita Zagreb (0-1) 76:61 BOXSCORE

Souveräne Vorstellung des Vize-Champions, trotz einer miesen Shooting-Leistung von Superstar Vassilis Spanoulis: Der Point Guard traf nur einen seiner zehn Wurfversuche. Dafür überzeugte er aber zumindest als Ballverteiler mit 7 Assists - und er hatte gegen Zagreb jede Menge Abnehmer.

An erster Stelle war da sein ewiger Sidekick Georgios Printezis zu nennen, der mit 20 Punkten und 8 Rebounds wieder einmal eine Glanzleistung zeigte. Patric Young (16 Punkte), Matt Lojeski (14 Punkte, 10 Rebounds) und Vangelis Mantzaris (11) rundeten die geschlossene Mannschaftsleistung von Olympiakos ab.

Für Zagreb punkteten Jacob Pullen (18) und Tomislav Zubcic (16) zweistellig. Die Kroaten konnten das Spiel aber nur in der ersten Hälfte offen gestalten, danach zog Olympiakos defensiv die Daumenschrauben an und marschierte letztendlich einigermaßen mühelos davon.

Gruppencheck, Teil 1: Im Ring mit den Schwergewichten

EA7 Emporio Armani Milano (1-0) - Laboral Kutxa Vitoria (0-1) 78:76 BOXSCORE

Eigentlich hatten die Italiener diesen Sieg schon in der Tasche - vier Minuten vor Schluss führten sie nach einem Dreier von Krunoslav Simon mit 20 Punkten. Das einzige Problem: Sie hörten danach einfach auf zu spielen und wollten die Zeit einfach nur runterlaufen lassen. Ein 13:0-Run (!) für die eigentlich totgesagten Gäste war die Folge.

Nach drei Minuten ohne Punkt war es dann der BBL-MVP Jamel McLean (13 Punkte), der Milano mit einem Zweier endlich erlöste, nachdem zuvor reihenweise Backsteine und Ballverluste zu sehen waren. Milano war aber noch nicht aus dem Schneider, 14 Sekunden vor Schluss verkürzte Ioannis Bourousis (13 Punkte) auf 3 Punkte Rückstand, Oliver Lafayette blieb jedoch an der Linie cool und brachte den Sieg mit 4 Freebies letztendlich doch nach Hause.

Folglich machte sich Erleichterung breit - aber sicher auch ein wenig Scham. Es hätte tatsächlich nicht viel gefehlt, um eine 20-Punkte-Führung innerhalb von 4 Minuten noch herzuschenken.

Limoges CSP (0-1) - Anadolu Efes Istanbul (1-0) 77:89 BOXSCORE

Das erste Euroleague-Spiel für Heiko Schaffartzik bei seinem neuen Verein verlief nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte - das lag aber keineswegs am deutschen Nationalspieler selbst. Mit 20 Punkten (6/8 FG) und 5 Assists war er mit Abstand der beste Mann bei Limoges, gegen ein starkes Anadolu war das nur eben einfach nicht genug, zumal die Franzosen beim Rebound-Duell dominiert wurden (23:32).

Außerdem hatten sie keinen Thomas Heurtel in ihrem Kader. Der Efes-Guard brillierte mit 10 Punkten und sage und schreibe 15 Assists, wovon besonders Jon Diebler profitierte: Der Amerikaner schweißte sechs seiner zehn Dreier rein und wurde mit 21 Punkten daher Topscorer der Partie, die nach dem ersten Viertel (30:17 für Efes) nie mehr wirklich spannend wurde.

Neben Heurtel und Diebler überzeugten bei den Türken noch Dario Saric (11 Punkte, 3/5 FG, 5 Rebounds) und Neuzugang Alex Tyus (10 Punkte, 6 Rebounds.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe C

Pinar Karsikaya Izmir (1-0) - FC Barcelona (0-1) 71:62 BOXSCORE

Wer einen Durchmarsch der Katalanen erwartet hatte, sah sich in der ersten Halbzeit schnell eines Besseren belehrt. Vom frenetischen Publikum nach vorne gepeitscht, machte der Euroleague-Debütant aus Izmir defensiv richtig Druck und hielt Barca bis zur Pause bei 38 Prozent bei den Zweipunktwürfen und eiskalten 2 von 13 vom Perimeter.

Vorne taten sich die Türken zwar ebenfalls schwer, nach einem Dreipunktespiel des starken Colton Iverson erspielten sie sich dennoch eine 2-Punkte-Führung. Und das gab ihnen Auftrieb: Nach wenigen Minuten im dritten Viertel führten sie auf einmal mit 10 Zählern, bis zum Start des nächsten Durchgangs waren es unglaubliche 16.

In den letzten 10 Minuten versuchte Barca es noch einmal und zeigte sich auch deutlich verbessert, gerade Justin Doellman (14 Punkte, 7 Rebounds) und Stratos Perperoglou (11 Punkte) drehten noch einmal auf. Doch Karsiyaka konnte die Katalanen immer wieder auf Distanz halten und siegte letzten Endes hochverdient. Die neue Saison hat schon im ersten Spiel die erste Sensation!

Topscorer auf Seiten Izmirs war der bärenstarke Iverson mit 16 Punkten (und 8 Rebounds), zudem punkteten Kenny Gabriel (12 Punkte, 10 Rebounds), Justin Carter (11) und Joe Ragland (10) zweistellig. Bei Barca enttäuschte mit Juan Carlos Navarro vor allem der beste Euroleague-Scorer aller Zeiten maßlos (4 Punkte, 2/9 FG).

Lokomotiv Kuban Krasnodar (1-0) - Panathinaikos (0-1) 81:70 BOXSCORE

Auch das zweite Spiel in Gruppe C brachte eine Überraschung mit sich - vor allem dank Chris Singleton. Als das Spiel im letzten Viertel noch vollkommen offen war, ließ der Forward einem wilden Stepback-Dreier ein noch wilderes Three-Point-Play folgen und bereitete damit den Weg für einen 12:0-Run für Lokomotiv - die Entscheidung. Nach einem Jahr Pause feierten die Russen damit ein erfolgreiches Comeback in der Euroleague.

Die Sieggaranten neben Singleton (16 Punkte) waren mit Victor Claver (13) und Malcolm Delaney (14) zwei durchaus bekannte Gesichter - der frühere Bayern-Guard Delaney legte zudem noch je 5 Rebounds und Assists und 3 Steals oben drauf. "Wir haben dieses Jahr einen sehr guten Mix zusammen", sagte Delaney, "die Atmosphäre ist sehr gut. Es ist ganz anders als letztes Jahr, wir teilen den Ball jetzt viel besser miteinander."

Das bekam mit Pana eines der renommiertesten europäischen Teams zu spüren. Die Stars der Griechen zeigten zwar durchaus gute Leistungen - Miroslav Raduljica machte 15 Zähler, Dimitris Diamantidis steuerte 14 bei und Nebenmann Nick Calathes kam auf 13 Punkte und 7 Assists -, vom Supporting Cast kam in dieser Partie jedoch zu wenig.

Stelmet Zielona Gora (0-1) - Zalgiris Kaunas (1-0) 62:66 BOXSCORE

Es sah lange danach aus, als könnte der polnische Meister gegen Kaunas eine Überraschung feiern - gegen Ende des dritten Viertels führte Gora noch zweistellig. Doch die Litauer gaben sich nicht auf und feierten dank dreier Spieler doch noch ein Comeback: In den letzten sechs Minuten des Spiels legten sie einen 12:2-Run hin und blickten im Anschluss nicht mehr zurück.

Vor allem Paulius Jankunas (17 Punkte, 11 Rebounds), Brock Motum (16 Punkte) und Olivier Hanlan (14) waren in dieser Phase Gold wert, passenderweise brachte ein Putback-Slam von Debütant Motum eine Minute vor Schluss die Vorentscheidung. Renaldas Seibutis (11 Punkte) machte dann an der Freiwurflinie alles klar für Kaunas. Bei Gora hinterließen Vlad Moldoveanu (16 Punkte) und Lukas Koszarek (14) einen bleibenden Eindruck.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe D

ZSKA Moskau (1-0) - Maccabi Tel Aviv (0-1) 100:69 BOXSCORE

Die Geschichte dieser Partie ist relativ schnell erzählt: Milos Teodosic war motiviert - und auch wenn er von der Dreierlinie blass (1/6 3FG) blieb, führte er ZSKA mit 13 Punkten bis zur Pause fast im Alleingang zu einer deutlichen Führung von 15 Punkten. Maccabi wurde vor allem im zweiten Viertel völlig abgemeldet und kam im ganzen Durchgang nur auf mickrige 9 Punkte.

Danach stabilisierte sich zwar Tel Avivs Offense, Stops blieben allerdings Mangelware und so punktete Moskau nahezu mühelos vor sich hin. Neben Teodosic (am Ende 15 Punkte und 5 Assists) drehte vor allem Nando De Colo (17 Punkte) noch einmal auf, Aaron Jackson steuerte 12 Punkte und 7 Assists bei.

Jordan Farmar (17 Punkte), Yogev Ohayon (13) und Taylor Rochestie (14) wehrten sich zwar, vom Rest des Teams von Guy Goodes kam jedoch letzten Endes viel zu wenig. Das galt auch für den früheren Bamberger Trevor Mbakwe (2 Punkte, 4 Rebounds). Immerhin konnte sich Supertalent Dragan Bender ein wenig austoben und bekam angesichts der lange andauernden Garbage Time gute 18 Minuten, in denen er 7 Punkte machte.

Darüssafaka Dogus Istanbul (1-0) - Dinamo Banco Di Sardegna Sassari (0-1) 83:74 OT BOXSCORE

Istanbul kommt mit einem blauen Auge davon - dank Milko Bjelica. 16 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit lag sein Team mit 3 Punkten hinten, da drückte der Forward einen Dreier rein und schickte das Spiel in die Overtime. Dort ging dem italienischen Meister Sassari, der bis dahin unglaublich stark gekämpft hatte, gegen die tiefe Star-Truppe der Türken dann doch die Luft aus.

Vor allem der bis dahin schwache Ex-Berliner Reggie Redding drehte in den letzten fünf Minuten richtig auf und machte in dieser Phase 7 seiner 12 Punkte, vor allem blieb er an der Freiwurflinie cool. Gemeinsam mit Marcus Slaughter (10 Punkte) und Jamon Gordon (12) brachte der Swingman den Auftaktsieg für Istanbul so letztendlich nach Hause, da die Italiener kein Wurfglück mehr hatten.

Topscorer der Partie war Bjelica mit 15 Zählern, Center-Kante Semih Erden kam auf 3 Punkte, 12 Rebounds, 3 Blocks - und 6 Fouls. Bei Sassari legten Rok Stipcevic (14), Marquez Haynes (12) und Joe Alexander (11) die meisten Punkte auf.

Gruppencheck, Teil 2: Willkommen in der Hölle

Unicaja Malaga (1-0) - Brose Baskets Bamberg (0-1) 76:71 BOXSCORE

Hier geht's zur Analyse!

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D