Dirk Bauermann holte den litauischen Topklub Lietuvos Rytas aus einem tiefen Loch - und war im Finale doch chancenlos. Jetzt plant er den Neuaufbau - womöglich mit deutschen Stars.
Die Saison endete für den litauischen Topklub Lietuvos Rytas mit einer Enttäuschung. Mit einem überdeutlichen 0-4 im Finale der nationalen Meisterschaft gegen den Erzrivalen Zalgiris Kaunas.
Trotz des Sweeps sieht sich Dirk Bauermann jedoch zu Zuversicht veranlasst. "Der Präsident von Lietuvos und die Fans sind sehr zufrieden damit, wie die letzten acht Wochen verlaufen sind", sagt Bauermann, seit Mitte März Cheftrainer beim Vorzeigeklub der litauischen Hauptstadt Vilnius, im Gespräch mit SPOX.
Bauermann holt Lietuvos aus dem Loch
Entsprechend erfreulich liest sich, von den Finals abgesehen, die Bilanz: Vor Bauermann hatte Lietuvos ein unwürdiges Jahr mit wettbewerbsübergreifend 19 Niederlagen in 36 Spielen durchlitten. In der Euroleague wie auch in der VTB-League, der Liga der besten osteuropäischen Teams, kam der Verein nicht über die erste Gruppenphase hinaus.
Die Ankunft des ehemaligen deutschen Bundestrainers gab allerdings Ansporn zur Besserung: Unter Bauermann gewann Lietuvos die ersten 8 Spiele und erreichte das Endspiel der litauischen Playoffs, was angesichts des Saisonverlaufs nicht selbstverständlich war. Dort aber folgte das ernüchternde 0-4.
"Haben die Qualität fürs Final Four"
"Zalgiris ist eine Mannschaft, die Qualitäten für das Euroleague-Final-Four besitzt. Im zweiten Finals-Spiel vor heimischer Kulisse hatten wir es in eigener Hand: Wir lagen zwei Minuten vor dem Ende mit zwei Punkten vorne. Aber wir konnten es nicht nach Hause bringen. Das brach die Moral der Mannschaft, die ohnehin ein schwieriges Jahr hinter sich hatte", sagt Bauermann.
Der 55-Jährige reist aktuell durch Spanien und Italien, um die Leistungsträger der polnischen Nationalmannschaft zu begutachten, die er während der EM 2013 ebenfalls trainiert. Parallel plant Bauermann, bei Lietuvos ausgestattet mit einem Vertrag bis 2014, die kommende Saison.
Fokus auf einheimischen Markt richten
Der Kader wird neu strukturiert - und bei der Suche nach Verstärkung richtet sich Bauermanns Aufmerksamkeit auch auf die BBL: "Das Hauptaugenmerk muss auf einheimischen Spielern liegen. Aber der Markt ist überschaubar und es kommen nicht so viele Talente nach, wie es Litauen aus vergangenen Generationen gewohnt ist."
Daher sei die Verpflichtung deutscher Spieler eine realistische Möglichkeit. Bauermann: "Klar ist es denkbar. Ich möchte keine Namen nennen, um unnötige Diskussionen zu vermeiden, doch es gibt Spieler, die interessant sind, auch für einen litauischen Spitzenklub."
Euro League Final Four im Überblick
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