Hirscher greift in Wengen Slalom-Saisonrekord an und will Fluch brechen

Von APA
Marcel Hirscher
© GEPA

Marcel Hirscher geht am Sonntag in Wengen auf seinen fünften Slalomsieg in Folge los. Der Salzburger würde damit nicht nur seine persönliche Bestleistung von ersten Plätzen im Torlauf in einer Saison einstellen (2011/12), sondern als erster nach Giorgio Rocca (2005/06) so eine Slalom-Siegesserie hinlegen. Ein Erfolg wäre auch der erste Sieg für Hirscher in Wengen.

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Erfolge bringen Selbstvertrauen

Im Slalomweltcup geht es Schlag auf Schlag, auf Zagreb folgte Adelboden, nach Wengen ist alles für die Österreich-Klassiker in Kitzbühel und Schladming angerichtet. "Die Slalompartie ist voll im Gange, schön, dass wir so stark sind", sprach Hirscher die zuletzt zwei ÖSV-Doppelsiege durch ihn und Michael Matt als jeweils Zweitplatzierten an.

Erfolge bringen viel Selbstvertrauen, von allein läuft aber auch bei Hirscher nichts. "Ich kann ein bisschen ruhiger an das nächste Rennen herangehen, aber es wird nicht leichter. Jedes Rennen fängt bei null an. Und du weißt ja nie, was passiert. Jetzt haben wir das Glück auch einmal auf unserer Seite mit den Hundertsteln, das muss man sich aber auch erarbeiten", sagte er über die teils auch knappen Erfolge.

Den nächsten Versuch, Hirscher zu besiegen und dabei selbst zu gewinnen, startet Henrik Kristoffersen. Insgesamt elf Saisonrennen hat der Norweger bestritten, kam immer unter die besten neun und allein im Slalom zweimal auf Platz zwei und dreimal auf drei. In Wengen siegte er 2016 und 2017, Österreich indes wartet seit Manfred Pranger 2009 auf den ersten Slalomsieg im Schweizer Alpendorf.

Pistenverhältnisse wie in Zagreb

Die Pistenverhältnisse dürften ähnlich sein wie schon in Zagreb und Adelboden, womit neben Hirscher auch Matt wieder ganz heiß werden wird. "Michi ist ein Killer in meinen Augen. Wenn er eine Chance sieht, da ganz vorne mitzufahren, dann nützt er sie. Ein richtiger Matt", lobte ÖSV-Herren-Sportleiter Andreas Puelacher zuletzt den jüngsten der Flirscher Matt-Brüder.

Hirscher, Matt und Manuel Feller (Saison-Bestleistungen 4., 5.) dürfen für den Olympia-Slalom planen. Um den vierten ÖSV-Startplatz in Yongpyong/Pyeongchang wird es nach aktuellem Stand zwischen Marco Schwarz (9., 12., 13., 14.) und Christian Hirschbühl (11., 12., 9.) gehen. Marc Digruber müsste schon den Turbo zünden, will er noch mitmischen.

Schwarz ist zuversichtlich

Schwarz machte sich im Kombislalom schon mit den Pistenverhältnissen vertraut, kam trotz Startnummer 37 auf die viertbeste Zeit. "Ich hoffe, dass die Piste am Sonntag besser ist, dann wird es schon passen", sprach der Kärntner die schwierigen Verhältnisse an. Die Organisatoren wollten mit Wasser und Salz an die Sache herangehen, gute Minusgrade in der Nacht sollten dabei helfen.

Schwarz ist zuversichtlich, dass es für ihn nun auch im Spezialslalom wieder weiter nach vorne gehen wird. "Ganz gut ist die Saison nicht, ganz schlecht auch nicht. Es sind Passagen drinnen, wo ich mit den Besten mitfahre. Im Training fahre ich mit Michi mit. Die Umsetzung im Rennen hat noch nicht ganz funktioniert", sagte der 22-Jährige.

Am Anfang sei seine Erwartungshaltung ein bisschen zu hoch gewesen. "Jetzt sehe ich es ein bisserl gelassener, erzwingen kann man nichts. Jetzt probiere ich es wieder über die Lockerheit." Für die Olympia-Qualifikation hat er noch drei Rennen. "Abgerechnet wird nach Schladming. Die drei Rennen will ich nutzen, dass ich mich gut präsentiere und da dabei bin."

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