Henrik Kristoffersen mit Lieberserklärung an Österreich

Von APA
Henrik Kristoffersen, Marcel Hirscher
© GEPA

Ausgerechnet in Kitzbühel hat Henrik Kristoffersen in diesem Jahr erstmals vom Slalom-Thron gelacht. Der Norweger holte am Sonntag auf dem Ganslern seinen ersten Saisonsieg und verhinderte damit den 54. Weltcup-Sieg des Österreichers insgesamt. "Heute ist es ein wirklich ein gutes Gefühl. Ich bin sehr zufrieden", betonte der 23-Jährige, der auch im Gesamtweltcup Hirschers härtester Rivale ist.

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"Es gibt noch viele Chancen. Ich muss nur weiter schnell Skifahren", hatte Kristoffersen am Freitag bei einer Veranstaltung seines Ausrüsters Rossignol gemeint. Eineinhalb Tage später trat er den Beweis an und distanzierte Hirscher am Ende um überlegene 0,97 Sekunden.

"Ich bin jetzt in sieben Slalomrennen jedes Mal auf dem Stockerl gewesen, aber habe nicht gewonnen vor heute. Jetzt habe ich das geschafft", erzählte der nun zweifache Kitz-Gewinner. Am Limit sei seine Performance im ersten Durchgang nicht ganz gewesen, meinte er. "Es war ein guter Lauf. Ich war ganz am Limit beim Eingang zum ersten Steilhang, nach der ersten Zwischenzeit, und dann wieder unten."

In Österreich zu gewinnen, mache ihm immer besonders Spaß. "Ich liebe Österreich wirklich. Es ist so cool, wenn man in Österreich Rennen fährt", sagte der Wahl-Österreicher, der in Salzburg residiert. Neben den Kitzbühel-Siegen 2016 und 2018 hat er 2014, 2016 und 2017 auch das Nightrace in Schladming gewonnen, wo der Herren-Weltcup in den kommenden Tagen wieder Station macht. Dort könnte er mit einem vierten Erfolg zu Rekordsieger Benjamin Raich aufschließen.

Hirscher-Mitleid mit Michael Matt

Hirscher gab sich den Umständen entsprechend zufrieden. "Ich habe sicher das Maximum für mich rausholen können", meinte der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger. "Es war ein schwieriges Rennen heute, und kein allzu einfacher Tag. Henrik war heute wirklich einsame Klasse. Er hat sich den Sieg heute verdient."

Im Finale schob sich der Salzburger noch vom dritten auf den zweiten Rang. "Ich bin absolut zufrieden mit dem zweiten Lauf - das war gutes Skifahren. Der erste Lauf war definitiv nicht das, was ich erwartet habe." Auf weichem, nassem Schnee kam Hirscher mit Startnummer zwei nicht so gut zurecht wie Kristoffersen und Michael Matt, die hinter ihm starteten.

Mitleid hatte der 28-Jährige mit dem im zweiten Durchgang ausgeschiedenen Matt, der als Halbzeit-Zweiter um den Sieg fuhr. "Das wünscht man keinem, dass so ein Flüchtigkeitsfehler passiert. Das ist bescheiden, wenn du bei so einer guten Fahrt, so einer guten Leistung, so einer guten Form, die er momentan hat, dadurch gezwungen wirst, stehen zu bleiben."

Yule: "...die Aliens Marcel und Henrik"

Ein großes Kompliment an Kristoffersen und Hirscher sprach der drittplatzierte Daniel Yule aus, der erstmals auf dem Podium stand. "Ich glaube, heute war ich der erste Menschen hinter den Aliens Marcel und Henrik. Wie sie momentan Slalomfahren, ist einfach unglaublich, daher ist dieser dritte Platz wie ein Sieg", erklärte der 24-jährige Schweizer.

Matt wollte nach seinem Fehler am liebsten aus dem Zielraum schleichen. "Am liebsten wäre mir, wenn dort oben ein Loch aufgegangen wäre, dass du darin versinken kannst", berichtete der Tiroler, nachdem er sich "klassisch verfahren" hatte. "So etwas passiert einigen, aber natürlich ist es im Rennen katastrophal. Ich muss jetzt schauen, dass ich das verdaue und dann wieder Gas gebe.

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