Nationalmannschaften wie Deutschland, Norwegen und die Niederlande bekundeten öffentliche Proteste gegen die Menschenrechtssituation im Gastgeberland. Laut Windtner seien die Protestaktionen "absolut legitim", beim ÖFB will man von Boykottaufrufen allerdings vorerst Abstand halten. "Ein Boykott wird nicht realisierbar sein, und damit würde man die Situation auch nicht verbessern", erklärte der Oberösterreicher gegenüber der APA.
In knapp eineinhalb Jahren fällt der Startschuss zur Weltmeisterschaft in Katar. Dank der größer werdenden medialen Aufmerksamkeit könne positiver Einfluss ausgeübt werden. "Wenn das Land im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit steht, ist damit auch wahrscheinlich eine weit größere Möglichkeit der Kontrolle der Menschenrechte gegeben, als wenn man die Scheinwerfer ausblenden würde", sagte Windtner.
"Natürlich ist die Situation nicht mit der in Ländern in der freien demokratischen Welt vergleichbar, das hat man aber bei der Vergabe an Katar mitbedenken müssen und offensichtlich in Kauf genommen", betonte der 70-Jährige.
ÖFB verureilt "Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste"
In einer offiziellen ÖFB-Stellungnahme zum Thema Katar hieß es unter anderem: "Der ÖFB verurteilt jegliche Art von Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste." Eine Teilnahme an der WM könne dennoch mehr bewirken als ein Boykott. "Wir sind davon überzeugt, dass eine WM vor Ort nachhaltiger wirkt und mehr Verbesserungen für die Bevölkerung und Arbeitskräfte bringt, als von dort wegzugehen, wo man hinschauen sollte", verkündete der österreichische Fußball-Verband.