Zlatko Junuzovic: Mannschaftstraining? "Haben beschlossen, dass der LASK nicht Meister werden darf“

Von SPOX Österreich
Zlatko Junuzovic.
© GEPA

Zlatko Junuzovic hat sich kurz vor dem Ende der aktuellen Bundesliga-Saison ausführlich über seine Emotionen während der Zeit des Corona-Lockdowns geäußert. Der Mittelfeldspieler von Red Bull Salzburg ärgert sich bis heute über das verbotene Mannschaftstraining des LASK.

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Unmittelbar bevor die Bullen wieder ihre gewohnte Trainingsroutine aufnehmen wollten, wurde das folgenschwere Video der Linzer geleakt. "Davor kam der Schock, es war der 14. Mai. Der LASK, der im Herbst alle begeistert und uns mehr als gefordert hat, wurde aufgeplattelt", erinnerte sich Junuzovic im Standard.

"Ich war schockiert, für mich war das ein Wahnsinn. Warum machen sie das? Warum riskieren sie so viel? Warum setzen sie alles aufs Spiel? Die Liga hatte darum gekämpft, dass wir weitermachen dürfen. Und dann provoziert der LASK einen möglichen Abbruch. Mir fehlen heute noch die Worte. Letztendlich war es eine zusätzliche Motivation, ein Ansporn. Wir haben beschlossen, dass der LASK nicht Meister werden darf. Unabhängig vom Punkteabzug."

Junuzovic selbst schindete sich in der "merkwürdigen Zeit", da der Athletiktrainer der Salzburger für die Spieler ein beinhartes Heimprogramm erstellte. "Ich vermisste den Ball", schilderte der 32-Jährige jedoch seine Lust am Spiel. Der Moment, als er fünf seiner Teamkollegen beim Kleingruppentraining wiedersah, sei "wunderbar, fast rührend" gewesen.

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Zlatko Junuzovic: Geisterspiele bergen "Gefahr"

Seitdem der ÖFB und die Bundesliga wieder den Profi-Spielbetrieb aufnahmen, fixierte Salzburg mit einem 5:0 über Austria Lustenau den Cuptitel, rund ein Monat später folgte der siebte Meistertitel in Folge. Freilich fanden sämtliche Spiele vor leeren Rängen statt.

"Es ist kompliziert, kein Künstler singt gerne in einer leeren Halle", sagte Junuzovic über die Geisterspiele, deren Niveau ihn überrascht habe. "Wenn es so leise ist, hast du das Gefühl, es ist ein Training. In diesem Bedeutungsverlust besteht die Gefahr. Du musst höllisch aufpassen, dir bewusst sein, es geht um Punkte und Titel, du darfst keine Fehler machen. Mental wirst du mehr gereizt."

Im Sommer 2018 wechselte Junuzovic nach sechseinhalb Jahren bei Werder Bremen zu den Bullen. In der Saison 2019/20 kam er auf 33 Pflichtspiele, dabei erzielte er vier Tore und zehn Assists. Mit seinem Volley-Treffer gegen Rapid beim 7:2 gelang ihm ein Anwärter auf das Tor des Jahres.

Sein Vertrag bei Red Bull Salzburg läuft bis 2021. "Ich fühle mich hier richtig wohl. Es spricht nichts dagegen, noch länger zu bleiben", sagte er der Krone.