1.535 Zuschauer: Red Bull Salzburg stellt Negativrekord auf

Von SPOX Österreich
Die traurige Kulisse in Salzburg
© GEPA

Sportlich ist Red Bull Salzburg zur Zeit über jeden Zweifel erhaben. In der Europa League gelang gegen Real Sociedad der Einzug ins Achtelfinale. In der Liga beläuft sich der Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz auf zehn Punkte. Und im Cup-Viertelfinale rasierten die Bullen am Mittwoch Austria Klagenfurt im eigenen Stadion mit 7:0. Patrick Farkas (13.), Hee-chan Hwang (15., 37.), Amadou Haïdara (24.), Fredrik Gulbrandsen (69.) und Hannes Wolf (71., 73.) sorgten für die Tore. Salzburg marschiert durch den heimischen Fußball. Nur keiner geht hin.

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Denn sehen wollte diese Machtdemonstration nur ein Minimalanteil der Fans. Bei klirrender Kälte verirrten sich lediglich 1.535 Zuschauer in die Red Bull Arena, die Plätze für potenziell 30.188 Fans bereithält. Die Kärntner brachten rund 100 Zuschauer mit. So schlecht war in der Ära des Konzerns noch kein Spiel besucht.

Ein Umstand, der den Verantwortlichen wohl Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Beim alles entscheidenden Heimspiel gegen Real Sociedad kamen 13.912 Zuschauer in die Arena . So viele wie zu keinem anderen Heimspiel in der laufenden Saison. Zuletzt gegen St. Pölten waren es 4.273, gegen die Admira 4.095 und gegen den LASK 5.642. Für den überlegenen Tabellenführer kein berauschender Wert.

Salzburg-Fans üben Selbstkritik

Zuletzt übte der harte Kern der Salzburg-Fans Selbstkritik. Denn in Graz zum Auswärtspiel gegen Sturm kreuzten nur eine handvoll Salzburger auf. "SORRY Jungs, ihr gebt alles! Und wir Fans...?", war auf einem Transparent zu lesen. "Dass bei diesen Temperaturen weniger eine Auswärtsfahrt nach Graz antreten, kann ich nachvollziehen. Wichtig wäre halt, wenn zu Hause der eine oder andere mehr kommt", konstatierte Torhüter Alexander Walke bei laola1. "Es passen 30.000 Zuschauer ins Stadion - 4.000 oder 5.000 sind zu wenig, meiner Meinung nach sollten mindestens doppelt so viele kommen", meinte gar Andre Ramalho.

In Salzburg scheint man jedenfalls auch keine allgemeingültige Erklärung für das massive Desinteresse in der eigenen Stadt zu haben. Nach dem Europa-League-Duell mit Vitoria Guimaraes, zu dem nur knapp 6.500 Zuschauer kamen, gab sich Sportdirektor Christoph Freund verwundert. "Es ist schwierig, wir stellen uns die Frage auch", so Freund. "Die Mannschaft hätte sich mehr verdient, aber es ist so. Wir können nur hart weiterarbeiten. Im Verein steckt extrem viel Herzblut von allen Mitarbeitern, wir können es auch nicht immer erklären."

Wird das Stadion verkleinert?

Damit sich das Bild nicht ganz so trist gestaltet, dürften die Bullen in Zukunft wohl das Stadion verkleinern. Zumindest auf 19.000 Plätze, wie kolportiert wird. "So könnten wir eine dichtere Atmosphäre schaffen", sagt Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter. "Wir bauen keine Luftschlösser. Angesichts der Größe der Stadt und des Einzugsgebiets, aber auch mit einem Blick auf die Besucherzahlen der anderen Vereine ist das realistisch." Fixiert ist diese Maßnahme noch nicht. "Wir evaluieren das alles noch", betonte Reiter Mitte Februar. Kulissen wie jene gegen Austria Salzburg werden eine Entscheidung aber wohl beschleunigen.

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