Franco Foda über einen Systemwechsel, die Rolle Alabas und Marco Friedl

Von APA
Franco Foda ist voller Elan
© GEPA

Das Türschild mit der Nummer 107 trägt bereits seinen Namen. Vergangene Woche hat der neue Teamchef Franco Foda sein Büro in der ÖFB-Zentrale in Wien übernommen. Ein Fußball ist darin zwar bereits zu finden, eingerichtet ist es aber noch eher spärlich. Dafür gibt es eine Verbindungstür direkt ins Zimmer seiner Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics. Darüber prangt ein Bild von Ernst Happel.

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Sein Amt als Nachfolger von Marcel Koller hat Foda offiziell am 1. Jänner angetreten. "Wir freuen uns auf die neue Aufgaben und Herausforderungen", betonte der Deutsche bei seinem ersten Medientermin nach Jahreswechsel. "Wir gehen voller Elan an die Sache heran." In den kommenden Monaten werde er sehr viel unterwegs sein, um Spiele zu beobachten. Der Kontakt mit Spielern und auch deren Clubs ist ihm wichtig.

Fodas Tour quer durch Europa

Seine erste Dienstreise als ÖFB-Coach führt Foda am Freitag zum Frühjahrsauftakt der deutschen Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München. Danach steht eine Reise nach Spanien zu den Trainingslagern der heimischen Bundesliga-Spitzenclubs Sturm Graz und Salzburg auf dem Programm, ehe es wieder nach Deutschland zu Hoffenheim sowie dem Duell Bayern gegen Bremen geht. Danach soll auch ein erstes Gespräch mit David Alaba folgen.

Bayern-Star Alaba hatte für das Uruguay-Spiel verletzungsbedingt abgesagt. Die Frage nach seiner besten Spielposition im Nationalteam beschäftigt das Land schon seit der Koller-Ära. "Ein Spieler spielt immer da, wo der Trainer glaubt, dass er am Besten aufgehoben ist", meinte Foda. Bei Marko Arnautovic könnte das auch die Stürmerposition sein. Foda verwies auf dessen jüngste Torserie im 3-5-2-System von West Ham.

Auch Marco Friedl ein Thema?

Foda will so viele Spiele wie möglich vor Ort beobachten. "Es gilt, die richtigen Spieler für den nächsten Lehrgang auszusuchen." 40 bis 50 Spieler, die für die Zukunft infrage kommen, stehen laut eigenen Angaben auf seiner Liste. "Es gibt einige interessante junge Spieler, die auch in der U21 spielen." Namentlich nannte Foda etwa Bayerns Linksverteidiger-Talent Marco Friedl.

"Wichtig ist, dass wir alle beobachten", meinte Foda. "Es ist klar, dass wir die Besten nominieren wollen - aber auch die, die am Besten miteinander funktionieren." Flexibilität sei wichtig. "Es ist wichtig, dass Spieler auf verschiedenen Positionen funktionieren." Leipzig-Legionär Marcel Sabitzer etwa, den der Teamchef noch in seiner Rolle als Sturm-Graz-Trainer zum Fußballer des Jahres 2017 gewählt hatte, könne in der Offensive alle Positionen spielen.

Janko "ist immer eine Option"

Mit Marc Janko hat Foda nach dessen Ausbootung bei Sparta Prag bereits ausgiebig telefoniert. Im November hatte er auf den viertbesten Torschützen der ÖFB-Geschichte verzichtet. "Im letzten Lehrgang wollte ich nur etwas ausprobieren", erklärte Foda. Er wisse um Jankos Qualitäten. "Er ist immer eine Option", sagte der Teamchef über den 34-Jährigen. "Das Wichtigste ist, dass Marc einen neuen Verein findet."

Er selbst hat seine neue Aufgabe beim Verband in Wien gefunden. Fodas Hauptwohnsitz liegt aber weiterhin in Graz. "Wenn ich in Wien gebraucht werde, werde ich in Wien sein", versicherte der 51-Jährige. "Im Jänner werde ich aber wenig in Wien sein und wenig in Graz." Spielbeobachtungen stehen an.

Nicht glücklich macht Foda, dass die letzte Runde der heimischen Bundesliga erst am 27. Mai über die Bühne geht - und damit drei Tage vor dem Länderspiel gegen WM-Gastgeber Russland. "Das ist nicht ideal", meinte der Teamchef. "Aber die Situation ist so, wie sie ist. Man muss das Beste daraus machen."

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