Bald heißt es wieder: Vorhang auf, es ist wieder Zeit für die Königsklasse, Zeit für die Champions-League. Und da möchte Ich ein besonderes Spiel, Revue passieren lassen.



Als Fan erinnert man sich lieber an erfolgreiche Begegnungen, wo Titel errungen werden, wo die Mannschaft Unglaubliches geschafft hat. Aber in diesem Blog gehe Ich auf eine dunkle Stunde meines FC Bayern ein. Es ist auch ein Stück psychologische Vergangenheitsbewältigung, denn beim Anblick der Bilder, ist es mir bis heute ein Rätsel, ein Mysterium, wie man dieses Spiel noch hat aus der Hand geben können.

Erste Saison unter Coach Hitzfeld



Bayern München hatte sich als Vize-Meister für die Champions League qualifiziert. Nach einer enttäuschenden Saison 1997/98, in der die Meisterschaft überraschend an den Aufsteiger aus der Pfalz, dem 1.FC Kaiserslautern ging, konnte man mit Ottmar Hitzfeld, einen erfahrenen und erfolgreichen Coach an die Isar locken.
Schließlich hatte dieser Borussia Dortmund 1997 zum Titel in der Königsklasse geführt. Man erhoffte sich einiges, im Verein und bei den Fans.

Hammer-Gruppe zugelost

In Gruppe D wurde dem FCB mit Manchester United und dem FC Barcelona, Gegner der Kategorie, europäische Spitzenteams zugelost. Komplettiert wurde die Gruppe mit dem vermeintlich schwächsten Gegner, Bröndby IF aus Kopenhagen.
Dieser war es aber, der den FC Bayern gleich im ersten Gruppenspiel 2:1 besiegen konnte. Jedoch konnte der FC Bayern im weiteren Verlauf der Gruppenphase sich immer wieder steigern und sich somit als Gruppensieger für das Viertelfinale qualifizieren.

Der Weg ins Finale über den FCK und Dynamo Kiev

Im Viertelfinale gab es ein rein deutsches Duell. Meister gegen Vize-Meister. FCK gegen FCB. Bei beiden Fanlagern nicht erwünscht, trat dieses Szenario dennoch ein. Wurde das Hinspiel in München 2:0 gewonnen, demütigte man den Meister im eigenen Wohnzimmer mit 4:0. Das Halbfinale war ereicht.

Dort wurde man von Dynamo Kiev erwartet. Die Mannschaft aus der Ukraine war gespickt mit Spielern von Weltklasse-Format, einer von Ihnen der Torschützenkönig dieser CL-Runde Andreij Schewtschenko.
3:3 lautete das Endergebnis im Hinspiel in der Ukraine. Eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Münchner Olympiastadion. Dies konnte erfolgreich mit 1:0 gewonnen werden und man war am Ziel angelangt: Camp Nou, Barcelona. CL-Finale

Das Trauma des FC Bayern München

"Das Objekt der Begierde"



Er hatte es also geschafft. Gleich in der ersten Saison unter seiner Regie, konnte Ottmar Hitzfeld den FC Bayern München ins CL-Finale führen. Dort traf man einen alten Bekannten. Manchester United hieß der Gegner, den man ja aus der Gruppenphase noch kannte und sich in den beiden Duellen, jeweils Unentschieden trennte.

Barcelona, Stadion Nou Camp. Ein Fußballtempel der bei internationalen Spielen Platz bietet für 98.000 Zuschauer. Ich war einer von Millionen Menschen vor dem TV, der im elterlichen Wohnzimmer gespannt wartete und vor lauter Anspannung und Nervosität, schon vor dem Spiel keine Fingernägel mehr vorzuweisen hatte.

"Da war die Welt noch in Ordnung"



Das Weißbier war kaltgestellt, Knabberzeug gerichtet und meine gesamte fußballbegeisterte Familie versammelt. Vater, Mutter, drei Onkel und 2 Cousins und meine kleine Wenigkeit bildeten unseren eigenen, kleinen Hexenkessel.
Eigentlich kann ein Spiel optimaler nicht beginnen. 6. Minute, Basler mit einem direkten verwandelten Freistoß und es stand 1:0 für die Bayern.
Beim Torjubel jedoch hätte man meinen können und wurde auch uns später von den Nachbarn bestätigt, das wir dachten Wir säßen gleich eine Etage tiefer. Das Bier lief ab dann natürlich hervorragend und schmeckte gleich um Längen besser.

"Hier musste Peter Schmeichel noch hinter sich greifen"



Die Bayern kontrollierten die Partie, der Adrenalinpegel jedoch stieg von Minute zu Minute immer höher an und erreichte bald kritische Ausmaße. Der Halbzeitpfiff brachte dann ein wenig Entspannung, nur der Stau vor der Toilette trübte ein wenig die Stimmung. Auch blieben die gefürchteten Standards, explizit die Ecken des Beckham David relativ ungefährlich.
Das Spiel begann wie die erste endete. Bayern die kontrollierende Mannschaft, was sich auch an den Chancen zeigte. Mit zunehmender Spieldauer und der Erhöhung der Risikobereitschaft von United, ergaben sich zwangsläufig auch Konterchancen für die Münchner. Diese blieben jedoch erfolglos und man konnte das Spiel nicht frühzeitig entscheiden.

Dann aber ein Spruch eines Onkels von mir, der das Grauen heraufbeschwören sollte. " Das rächt sich bestimmt noch". Nach dem Spiel wurde diesem natürlich sofort der Mitgliedsausweis abgenommen und Stadionverbot, Sorry, Wohnungsverbot erteilt, auf Lebenszeit versteht sich.
Gegen Ende des Spiels wurde dann eine Runde Baldrianpillen ausgegeben, zwecks Beruhigung der nicht mehr vorhandenen zu scheinenden Nerven. Das Grauen, das gerufen wurde, durch die vermaledeiten Worte des Onkels nahm nun schließlich in Form des Ausgleichtreffers durch Teddy Sheringham seinen Lauf. 91. Spielminute. Die vorher ungefährlichen Eckstösse dieses Beckhams läuteten die Wende in diesem Spiel ein. Ecke Beckham, Teddy, 1:1.

Der Stich ins Bayern-Herz

"So sah der Dolchstoß aus"



Unruhe breitete sich im Wohnzimmer aus, eine Ahnung des Bösen auf den Gesichtern gezeichnet. Gerade als Ich den Schock verdaut hatte und einen großen Schluck kühles Bier mir gönnte, der Todesstoß. Vom ein auf den anderen Augenblick, hätte man in unserem Wohnzimmer eine Stecknadel, die auf den Teppich gefallen wäre, hören können, so still war es. Jeder war
Wie paralysiert. Stocksteif gelähmt und zu keinem klaren Gedanken fähig.

Kommentare bitte unter den 2.Teil Danke

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