16.08.2010 um 19:32 Uhr
Geschrieben von DICSANTANA
Kohler, Wi: A dream comes true
Was für ein Finish! Um 18:36 Ortszeit bekam ein Deutscher, der zweite überhaupt in der Geschichte, die "PGA Championship Trophy" überreicht. Jeder weiß wahrscheinlich von wem die Rede ist. Die Rede ist von Martin Kaymer, der auf dem "Whistling Straits Golfcourse" in Kohler, Wisconsin als zweiter deutscher Golfer, nach Bernhardt Langer, ein Major gewonnen hat.
Und es war Dramatik pur, denn erst im Stechen konnte er sich gegen den Longhitter, Bubba Watson, durchsetzen. Der gesamte Finaltag hätte von Hollywoodregisseuren nicht besser geschrieben werden können und das fast ohne jegliche Beteiligung von den Superstars Tiger Woods und Phil Mickelson.
Aber das ist eigentlich nicht der Grund, warum ich hier schreibe, denn ich will ja keinen Spielbericht abgeben. Viel mehr geht es um meine persönlichen Eindrücke, dieses außergewöhnlichen Wochenendes, denn ich hatte das Glück, dass ich direkt vor Ort dieses Ereignis erleben durfte, auch wenn dies wirklich kein Schnäppchen war.
Erst mal stellt sich natürlich den meisten die Frage: "Wie kommt dieser Typ dazu zu einem Major zu gehen?" Nun ja, die Frage lässt sich einfach beantworten. Ich bin hier in Wisconsin schon seit Ende Juni im Urlaub und fliege im September zurück. Das der "PGA Championship" dieses Jahr in Wisconsin stattfindet hatte ich gar nicht so wirklich auf meinen Radar. Erst als mich mein Freund, ein extrem talentierter Golfer, fragte, ob ich denn nicht gerne zum Major kommen wolle, denn er habe noch eine Karte von einem Freund übrig, die er mir geben könne, dämmerte es mir was auf mich zukommt. Eines der besten Wochenenden meines Lebens.
Es sind enorm viele Eindrücke die man im Verlauf eines solchen Turniers sammelt und die wichtigsten will ich mit euch teilen.
Mein ganzer Stolz.
Die "Geilste Sau der Welt" aka Steve "the Elk" Elkington:
Ein paar mögen sich noch daran erinnern. Tag 2 des Turniers: Elkington macht an der 17 sein Birdie mit einem 1 Yard Putt und packt danach seinen "Kong Fu" Tritt aus. Auf dem Weg zum nächsten Loch läuft er an uns vorbei und ich sage, "Good Putt!". Er dreht sich um sagt zu mir (übersetzt): "Ja ich weiß. Ich bin die geilste Sau der Welt". Der Typ ist einfach lustig. Nach John Daly wahrscheinlich der größte Spassvogel in der Golfwelt.
Begegnung mit Retief Goosen
Goosen ist echt ein cooler und entspannter Typ. Und so kommt es vor, dass er sich manchmal auch unter das gemeine Volk mischt. Ich bin ihm begegnet und habe mich mit ihm am Samstag unterhalten. Übrigens hat er auf einen Sieg für Kaymer gesetzt. Am meisten hat ihn aber die deutsche Nationalmannschaft interessiert und was ich denn von der WM gehalten hätte.
Wenige Momente bevor ich Goosen (frueh morgens) treffe.
"Who the f*** is Kaymer?"
Mit diesen Worten antwortete ein anderer Zuschauer, nachdem er mich gefragt hatte auf wen ich denn setzen würde. Das war am Donnerstag. Ich bin ihm nicht mehr begegnet, aber ich denke er wird ihn jetzt kennen.
Der schönste Golfkurs der Welt
Das ist meine Meinung zum "Whistling Straits Golfcourse" nach dem ich ein Wochenende lang diesen betrachten durfte. Von oben betrachtet sieht dieser Golfkurs etwas Mondartig aus mit seinen ganzen Bunkern. Zudem hat mich erstaunt wie klein die Fairways für die Löcher sind. Das hat sich dann auch während den Runden bestätigt. Ich glaube, dass kaum einer mehr als 60% der Fairways getroffen hat. Sehr interessant ist auch die Küste vom Lake Michigan. Viele Steine und viel Sand, zudem wunderschöne Abhänge, die ja einigen Golfern zum Verhängnis wurden. Zwischen den Löchern gibt es die verschiedensten Arten von Roughs. Von Roughs, die eher einer Weide oder einem Sumpf gleichen bis zu den leichten Roughs ist alles vorhanden. Im Wesentlichen kann man sagen, dass dieser Golfkurs einen sehr natürlichen Charakter hat und der weiteren Umgebung entspricht, was übrigens dazu führt, dass man den Golfkurs auf den ersten Blick ohne Kennzeichnung garnicht als solchen identifizieren könnte.
Das Major, das nie vergessen wird
Für die Deutschen Golffans ist das sowieso klar, immerhin hat Kaymer dieses Major gewonnen. Aber es wird auch wegen anderen Sachen immer in Erinnerung bleiben. Zum einen hatten bis zum Ende etwa 10 Spieler die Chance auf einen Sieg. Die ersten 7 trennen nur zwei Schläge, zum anderen spielte sich eines der größten Dramen in der Golfgeschichte ab.
Dustin Johnson der Pechvogel des Tages hatte erst vor wenigen Wochen ein Major mit einer Katastrophalen letzten Runde verspielt. Diesmal sollte ihn ein "Bunker" den Strich durch die Rechnung machen. Ich war an dieser Stelle des Kurses. Man kann ihn nicht sehen, diesen Bunker. Er sieht aus wie alles um ihn herum. Etwas Staub, etwas Sand und kaum Graß. Keiner wäre annähernd auf die Idee gekommen dies als Bunker zu deklarieren. Die Entscheidung war überhart nach meiner Ansicht. Was als Bunker definiert ist, sollte auch als solcher zu erkennen sein, auch wenn diese Warnung, dass sich auf den Platz überall Bunker befinden, die auch als solche gespielt werden, tatsächlich aushing, auch für das Publikum. Es war wohl der bitterste Moment des Turniers, auch wenn er für mich einen süßen Nachgeschmack hatte.
Insgesamt lässt sich sagen, es war ein Hammer Wochenende und die Amis sind sehr beeindruckt von Kaymers Coolness, denn was er am Finaltag auf den Grüns hingezaubert hat ist einfach nur beeindruckend. Jeder hatte mit dem extrem starken Wind Probleme auf den Greens, besonders am Anfang und er locht einen Putt nach dem anderen, nur an der 15 hat er sich total verschätzt. Ich bin beeindruckt und Worte können das Erlebte kaum beschreiben.
DICSANTANA
Und es war Dramatik pur, denn erst im Stechen konnte er sich gegen den Longhitter, Bubba Watson, durchsetzen. Der gesamte Finaltag hätte von Hollywoodregisseuren nicht besser geschrieben werden können und das fast ohne jegliche Beteiligung von den Superstars Tiger Woods und Phil Mickelson.
Aber das ist eigentlich nicht der Grund, warum ich hier schreibe, denn ich will ja keinen Spielbericht abgeben. Viel mehr geht es um meine persönlichen Eindrücke, dieses außergewöhnlichen Wochenendes, denn ich hatte das Glück, dass ich direkt vor Ort dieses Ereignis erleben durfte, auch wenn dies wirklich kein Schnäppchen war.
Erst mal stellt sich natürlich den meisten die Frage: "Wie kommt dieser Typ dazu zu einem Major zu gehen?" Nun ja, die Frage lässt sich einfach beantworten. Ich bin hier in Wisconsin schon seit Ende Juni im Urlaub und fliege im September zurück. Das der "PGA Championship" dieses Jahr in Wisconsin stattfindet hatte ich gar nicht so wirklich auf meinen Radar. Erst als mich mein Freund, ein extrem talentierter Golfer, fragte, ob ich denn nicht gerne zum Major kommen wolle, denn er habe noch eine Karte von einem Freund übrig, die er mir geben könne, dämmerte es mir was auf mich zukommt. Eines der besten Wochenenden meines Lebens.
Es sind enorm viele Eindrücke die man im Verlauf eines solchen Turniers sammelt und die wichtigsten will ich mit euch teilen.
Mein ganzer Stolz.
Die "Geilste Sau der Welt" aka Steve "the Elk" Elkington:
Ein paar mögen sich noch daran erinnern. Tag 2 des Turniers: Elkington macht an der 17 sein Birdie mit einem 1 Yard Putt und packt danach seinen "Kong Fu" Tritt aus. Auf dem Weg zum nächsten Loch läuft er an uns vorbei und ich sage, "Good Putt!". Er dreht sich um sagt zu mir (übersetzt): "Ja ich weiß. Ich bin die geilste Sau der Welt". Der Typ ist einfach lustig. Nach John Daly wahrscheinlich der größte Spassvogel in der Golfwelt.
Begegnung mit Retief Goosen
Goosen ist echt ein cooler und entspannter Typ. Und so kommt es vor, dass er sich manchmal auch unter das gemeine Volk mischt. Ich bin ihm begegnet und habe mich mit ihm am Samstag unterhalten. Übrigens hat er auf einen Sieg für Kaymer gesetzt. Am meisten hat ihn aber die deutsche Nationalmannschaft interessiert und was ich denn von der WM gehalten hätte.
Wenige Momente bevor ich Goosen (frueh morgens) treffe.
"Who the f*** is Kaymer?"
Mit diesen Worten antwortete ein anderer Zuschauer, nachdem er mich gefragt hatte auf wen ich denn setzen würde. Das war am Donnerstag. Ich bin ihm nicht mehr begegnet, aber ich denke er wird ihn jetzt kennen.
Der schönste Golfkurs der Welt
Das ist meine Meinung zum "Whistling Straits Golfcourse" nach dem ich ein Wochenende lang diesen betrachten durfte. Von oben betrachtet sieht dieser Golfkurs etwas Mondartig aus mit seinen ganzen Bunkern. Zudem hat mich erstaunt wie klein die Fairways für die Löcher sind. Das hat sich dann auch während den Runden bestätigt. Ich glaube, dass kaum einer mehr als 60% der Fairways getroffen hat. Sehr interessant ist auch die Küste vom Lake Michigan. Viele Steine und viel Sand, zudem wunderschöne Abhänge, die ja einigen Golfern zum Verhängnis wurden. Zwischen den Löchern gibt es die verschiedensten Arten von Roughs. Von Roughs, die eher einer Weide oder einem Sumpf gleichen bis zu den leichten Roughs ist alles vorhanden. Im Wesentlichen kann man sagen, dass dieser Golfkurs einen sehr natürlichen Charakter hat und der weiteren Umgebung entspricht, was übrigens dazu führt, dass man den Golfkurs auf den ersten Blick ohne Kennzeichnung garnicht als solchen identifizieren könnte.
Das Major, das nie vergessen wird
Für die Deutschen Golffans ist das sowieso klar, immerhin hat Kaymer dieses Major gewonnen. Aber es wird auch wegen anderen Sachen immer in Erinnerung bleiben. Zum einen hatten bis zum Ende etwa 10 Spieler die Chance auf einen Sieg. Die ersten 7 trennen nur zwei Schläge, zum anderen spielte sich eines der größten Dramen in der Golfgeschichte ab.
Dustin Johnson der Pechvogel des Tages hatte erst vor wenigen Wochen ein Major mit einer Katastrophalen letzten Runde verspielt. Diesmal sollte ihn ein "Bunker" den Strich durch die Rechnung machen. Ich war an dieser Stelle des Kurses. Man kann ihn nicht sehen, diesen Bunker. Er sieht aus wie alles um ihn herum. Etwas Staub, etwas Sand und kaum Graß. Keiner wäre annähernd auf die Idee gekommen dies als Bunker zu deklarieren. Die Entscheidung war überhart nach meiner Ansicht. Was als Bunker definiert ist, sollte auch als solcher zu erkennen sein, auch wenn diese Warnung, dass sich auf den Platz überall Bunker befinden, die auch als solche gespielt werden, tatsächlich aushing, auch für das Publikum. Es war wohl der bitterste Moment des Turniers, auch wenn er für mich einen süßen Nachgeschmack hatte.
Insgesamt lässt sich sagen, es war ein Hammer Wochenende und die Amis sind sehr beeindruckt von Kaymers Coolness, denn was er am Finaltag auf den Grüns hingezaubert hat ist einfach nur beeindruckend. Jeder hatte mit dem extrem starken Wind Probleme auf den Greens, besonders am Anfang und er locht einen Putt nach dem anderen, nur an der 15 hat er sich total verschätzt. Ich bin beeindruckt und Worte können das Erlebte kaum beschreiben.
DICSANTANA
Aufrufe: 4804 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 12 | Erstellt:16.08.2010
ø 9.8
KOMMENTARE
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17.08.2010 | 07:24 Uhr
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Du warst wahrscheinlich einer der wenigen die
gejubelt haben als der Putt fiel oder ?
Haben die Amis dich nicht schrägt angeguckt ?
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16.08.2010 | 21:23 Uhr
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Das mit dem Putt habe ich so wie du gesehen. Warum laesst der den so lang? Ich krieg die Krise. Alles kommt wieder hoch. Die Bilder. Man war das Geil!
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16.08.2010 | 21:22 Uhr
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Der Bericht ist super geschrieben und vorallem auch weil er so kurzfristig kommt
Ich war mal einen Tag bei de BMW Open in München aber das ist wohl ein Witz gegen das was du erlebt hast !
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16.08.2010 | 21:18 Uhr
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xxlhonk :
Naja, den ersten Put musste er ja nicht machen, denn da war Watson schon auf sicher bei einem DB. Aber das er sich den Rückputt noch so lang lässt.Und dann auch noch Watson seinen Putt ausführen zu lassen, nervenstärker geht ja wohl kaum...
Man, man, man.
ich weiß noch wie ich gedacht habe:
Mach ihn rein, dann wirst Du ein Großer.
Bittttteeeeeeeeee......
Und dann:
Nur noch Triumph.
Bei uns allen.
Nur Kaymer hat sich wie die Amis verhalten.
Zurückhaltend.
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16.08.2010 | 21:15 Uhr
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16.08.2010 | 21:11 Uhr
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xxlhonk :
bei dem Chip von Watson ist mir schon das Herz in die Hose gerutscht.Das waren wirklich nur Millimeter, die da gefehlt hatten.
und wenn der reingegangen wäre...
Ich mag gar nicht dran denken...
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16.08.2010 | 21:08 Uhr
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Kaymer war denen zu unemotional. Und mein Freund fragte mich: "Freut der sich denn etwa nicht?" Die goennen Kaymer den Sieg nicht. Zumal Lokalmatador Steve Stricker nichts zu melden hatte.
Bin gerade dabei ein paar schoene Bilder rauszusuchen.
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16.08.2010 | 21:01 Uhr
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xxlhonk :
Das ist mehr, als man selber zu erleben hofftUnd ich muss gestehen, ich konnte auch nicht einschlafen.
Nach der Siegerehrung (nachts um 2.30 uhr) bin ich erst einmal rauchen gegangen.
Zwei Kippen und per Handy twitter gecheckt.
Auch da war DJ und sein Fehler (und es war sein FEHLER!)
bei den Amis Thema Nr. 1.
Schön fand ich auch, wie die geschockt gegeangen sind, als Watson den ball ins Wasser gebolzt hat.
Und als kaymer das Ding nur vorgelegt hat, war die Stiimmung wohl total im Eimer.
Der TV -Kommentator konnte sich die Frage auch nciht verkneifen, warum er den ball "Nur" vorgelegt hat.
Wenn er das nicht gemacht hätte, wäre er der zweit DJ gewesen.
Und was Langer angeht:
Kein Problem.
Ich wollte auch nicht besserwisserisch sein.
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Nebelig
Aber stark, dass das mit den Bildern dann auch noch geklappt hat.
Super