Da bin ich also mal wieder. Ja der FC Bayern hat mir letztes Jahr ziemlich imponiert und jetzt wo es nicht läuft grübel ich - ICH, als nicht Fan - was da denn alles falsch läuft beim FC Bayern...

Das von Ballbesitz geprägte, erdrückende Spiel der Münchner wirkt wie eine Raubkatze ohne Zähne. Sie sieht anfänglich beängstigend aus und kann einen in die Enge treiben ,aber zuschnappen wird sie nicht.

Das Spiel wirkt oftmals statisch, das teilweise auch daran zu erliegen scheint, dass mit Robben und Ribery zwei Schlüsselspieler für das System ausfielen und -fallen, die mit Ihrer Spielweise elementar sind.

Dann frage ich mich allerdings:
Wie kann es sein, dass der große FC Bayern aufgrund zweier Ausfälle sein System Umstellen muss?
Wieso hat man nur 2 Flügelstürmer im Kader, wo neben der persönlichen Anfälligkeit dieser beiden Spieler auch Positionsbedingt mit ausfällen zu rechnen ist, da diese Spieler in van Gaals System angehalten sind, mit vollem Tempo und hohen Risiko am Gegenspieler vorbei zu gehen und oftmals nur durch Fouls zu stoppen sind?

Warum man hier nicht mindestens einen, besser jedoch 2 junge Flügelstürmer holte bleibt ein Rätsel. Qualitativ gleichwertiger Ersatz wäre nicht nötig und finanziell wohl auch ein Eigentor gewesen, aber Spieler wie Xherdan Shaqiri vom FC Basel sind meiner Meinung nach ein Beuteschema, das man im Sommer hätte verfolgen können.

Arjen Robben | Wieder einmal in Behandlung


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Mit Mark van Bommel und Bastian Schweinsteiger fiel zudem das Herzstück des Rekordmeisters oftmals nacheinander, aber auch zeitweise gleichzeitig aus. Während van Bommel kompensiert werden kann, ist der Ausfall von Schweinsteiger immer wieder ein Qualitätsverlust, den auch andere Spitzenvereine nicht ersetzen könnten, wenn Spieler dieser Klasse ausfallen. Quantitativ ist auf dieser Position genügend Personal vorhanden.

Positiver Nebeneffekt:
Schweinsteiger zeigt auch auf der Zehner-Poistion ansprechende Leistungen wenn hinter ihm mit Tymoshchuk und Ottl zwei richtige Zweikämpfer agieren. Tymoshchuk zeigt, dass er eine Alternative ist und Ottl stellt sich ins Schaufenster für potenzielle Abnehmer im Sommer.

Gomez kaschiert
Am Anfang der Saison hatte Bayern echte Ladehemmung. Tore wollten einfach nicht fallen und lange stand man in der Statistik der prozentualen Chancenverwertung auf dem letzten Platz. Mittlerweile steht man dort auf Rang 14 und hat in der Liga 19 Tore erzielt.

Mario Gomez erweist sich mit seinen 8 Ligatreffern und zahlreichen Toren in den anderen Wettbewerben als besonders Treffsicher. Aber was passiert, wenn "Super Mario" ausfällt? Olic und Klose sind verletzt und Müller ist in dem erwarteten Formtief, dass man einem jungen Spieler nach einer solchen Saison einfach zugestehen muss.

Mario Gomez | Zuletzt wieder treffsicher


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Für den FC Bayern läuft in dieser Saison vieles verkehrt. Ein Gomez-Ausfall wäre da wohl der Super-Gau, denn derzeit etabliert sich in der ersten Elf kein weiterer richtiger Goalgetter, wie es vergleichsweise Robben letztes Jahr war. Mit Bastian Schweinsteiger, Phillip Lahm und Thomas Müller, die jeweils zweifach trafen, hat der FC Bayern drei Spieler auf dem geteilten 48.(!) Platz der Torjägerliste in seinen Reihen.

Einhergehend mit der fehlenden Durchschlagskraft verstehen es die Gegner in dieser Saison den Spielaufbau am schwächsten Glied der Kette zu attackieren. Dem sogenannten Innverteidiger-Pressing sieht sich der Rekordmeister mittlerweile besonders häufig ausgesetzt.

Während Badstuber relativ häufig in der Lage ist den Ball flach an den Mitspieler auf den Außenpositionen (anfällig für traditionelles Pressing) und ihm ab und an auch der Pass ins zentrale Mittelfeld gelingt, sieht man bei Demichelis und besonders bei van Buyten die Anfälligkeit für ein solches Pressing. Der Ball wird oftmals lang und weit hinten rausgespielt und ist so für den Gegner leicht zu verteidigen. Hier wird offensichtlich, dass mehr spielerische Qualität für die Innenverteidigung geholt werden muss.

Die sportlichen Führung und insbesondere van Gaal müssen sich hier Kritik gefallen lassen. Auf dem Meisterbalkon feierte der Trainer nicht nur das Double, sondern war auch glücklich neben dem besten Angriff auch die beste Verteidigung der Liga zu besitzen. Noch heute frage ich mich, wie diese groteske Situation zustande kommen konnte, denn auch im Vorjahr war die bayrische Defensive alles andere als Sattelfest. An einer guten Innenverteidigung lag dies mit Sicherheit nicht.

Auf den Außen ist man rechts mit Lahm sehr gut besetzt, auch wenn er zur Zeit eine deutliche Formschwäche durchlebt. Seine Leistungen sind gemessen an den Leistungen der Defensivkollegen immer noch sehr solide.

Links konnte Contento noch nicht völlig überzeugen, wobei ihm nach der Verletzung Unrecht getan werden würde, ihn jetzt als gescheitert anzusehen. Der Junge bringt spielerisch eine hohe Qualität mit und hat Mut, die Offensivaktionen zu suchen. Um den Ansprüchen des FC Bayern zu genügen muss Defensiv aber noch ein Entwicklungsschritt erfolgen.

Pranjic ist und bleibt für mich eine Inkonstante, eine - wie der Kaiser sagen würde - Wundertüte. Mit Altintop, der in dieser Saison erschreckend häufig seine Spielanteile dazu nutzt, um aufzuzeigen, dass er keine Alternative ist und Alaba, der körperlich einfach noch zulegen muss lichtet sich das Feld der Alternativen und so wird auch deutlich, warum ein Linksverteidiger ganz oben auf der Einkaufsliste steht.

Sollte dieser jung, dynamisch und zudem noch richtig gut auf dieser Position sein, also im oberen Preissegment liegen, sollten die Verantwortlichen darüber nachdenken Contento im Sommer zu verleihen.

Worüber die Verantwortlichen jedoch keine Sekunde nachdenken dürfen ist, van Gaal zu entlassen. Die Philosophie, die der Holländer mitgebracht hat, passt dem Verein - ähnlich wie van Gaal es über das bayrische Selbstverständnis zu Beginn seiner Amtszeit ausdrückte - wie ein warmer Mantel.

Die zahlreichen talentierten Nachwuchsspieler haben zudem einen Förderer im Niederländer und dieser Umstand entlastet auch die "Kriegskasse", wie Uli Hoeneß die finanziellen Mittel der Münchner einmal nannte.

Die ausschlaggebendste, wenn auch weniger anerkennend wirkende Feststellung zur Trainerfrage ist jedoch: Es gibt keine Alternative!