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Dallas Cowboys


Gründer: Red_7 | Mitglieder: 13 | Beiträge: 5
17.11.2009 um 14:45 Uhr
Geschrieben von Red_7
State of the Union - Week 10
Liebe Spox User, liebe Cowboys Fans.

Für meinen Geschmack dümpelte "unsere" Cowboys Gruppe ein wenig zu lange vor sich hin, so dass mich entschlossen habe da ein wenig Abhilfe zu schaffen.

Was bisher geschah

Dallas startete mit einem Auftakt Sieg in Tampa in die neue Saison und in eine neue Ära, das alte Texas Stadium wurde durch das brandneue Cowboys Stadium ersetzt. Der Start in die Saison war allerdings durchwachsen. Neben dem Sieg gegen die Bucs und die Carolina Panthers, gab es eine Auftaktniederlage zu Hause gegen die Giants und in Denver. Das darauf folgende Spiel in Woche Nummer 5, könnte sich im Nachhinein als Richtungweisend herausstellen. Lange Zeit brachte man gegen die bis dahin noch sieglosen Chiefs nichts zustande, bis Miles Austin in der Overtime einen 60 Yard Pass von Romo in die Endzone trug. Nach der Bye Week kam einem das komplette Team wie ausgewechselt vor. Mann schlug chancenlose Falcons und Seahawks, um sich im Anschluss mit einer routinierten Leistung für die Niederlage der vergangen Saison (die die Playoffs kostete) bei den Eagles zu revanchieren und die Tabellenspitze der NFC East eroberte.

Mit dieser 4-0 Winning Streak reiste man nun also vergangene Woche nach Lambeau Field. Diesem Spiel will ich mich an dieser Stelle mal etwas genauer widmen.

Die Situation vor dem Spiel

Während Dallas mit breiter Brust anreiste (6-3 Siege), kamen die Packers straucheln nach Hause nach Niederlagen gegen den Rivalen aus Minnesota mit Brett Favre und in Tampa Bay. Das Spiel musste aus Packers Sicht gewonnen werden, wenn man sich noch Chancen auf eine Playoffteilnahme ausrechnen wollte.
Dazu spielte der meist gesackte QB gegen den Top Pass Rusher der letzten Saison DeMarcus Ware und gegen die Dallas Defense die in den letzten sieben Spielen mindestens drei Sacks pro Spiel erzielten.

Das Spiel

Die von Dom Capers gecoachte Defense, schaffte es von Anfang an, den Laufangriff um das Dreigestirn Barber, Jones und Choice aus dem Spiel zu nehmen (Total: Rushing Yards 61 Yards, davon 16 durch QB T.Romo) und die Offense der Cowboys in lange dritte Versuche zu bringen...

Jason Garrets Gameplan für das Spiel gegen die Packers war, den Lauf zu etablieren um dann mit Miles Austin, Roy Williams und Felix Jones das Big Play zu landen. Durch das frühe Stoppen des Laufs, waren die Cowboys gezwungen häufig und früher zu passen um den Drive (Play Selection: 14 Rush 44 Pass Plays) am Leben zu erhalten. Das war die Situation auf die Packers gewartet hatten. Aus einer 3-4 Defense setze man zu fünf Mann Overload Zone Blitz Pass Rush an, mit immer wieder wechselnden Personal um Tony Romo keine klaren Reads zu geben. Da man weiß das er im Zweifel keinen Quick Release suchen wird, sondern den Ball hält um durch Scrambling sich Zeit zu erkaufen und ein Play zu erzwingen. Dazu kam, das Dallas zwar eine sehr schwere Offense Line (die schwerste der NFL) besitzt, die aber aufgrund ihres hohen Gewichtes nicht zu den beweglichsten gehört.
Die Strategie ging auf, die Packers Defense verbuchte fünf Sacks und trieb Romo in zwei Turnovers, während die Cowboys nur 3 von 12 Third Down Conversions schafften (den ersten erst 8 Minuten vor Schluß!).

Normalerweise besitzt die Dallas Offense aber genug Explosivität um auch aus dem nichts zu Punkten. Für mich eines der beiden Key Plays aus Dallas Sicht, war der Fumble von Roy Williams während eines solchen Big Plays(Video). Vom Prinzip her ein sehr guter Call, der Cowboys. Man "versteckt" Roy Williams im Slot, Green Bays Pass Rush kam nur von vier Leuten, Witten gegen die Zone und man hatte nur Charles Woodson (Roter Kreis) tief in einer Cover 1, dh der Rest spielt 1:1.



Romo schaut als erst nach links zu Miles Austin um Woodson nach links zu bringen um, dann Williams auf einer Post Route für 42 Yards zu bedienen.



Der Covered den Ball aber nicht richtig und gibt so den Ball in einer sehr guten Position an die Packers zurück.

Key Play Nummer 2 aus meiner Sicht, war der Fumble von Tony Romo (VIDEO).



Man hat auf der linken Seite 4 Blocker (Charles Woodson (1.) als CB aufgestellt) und 4 Pass Rusher. Romo fühlt sich auf der linken Seite also sicher, da er 3 Rusher sieht und 4 Blocker hat.

Flozell Adams bemerkt den Corner Blitz allerdings nicht sondern geht unterstützt LG Kyle Kosier gegen ILB Nick Barnett. Somit kommt Woodson unberührt zum QB von der Blind Side. Kein Vorwurf an Romo, da muss er sich auf seine Protection verlassen können.



Der zweite Fehler aus meiner Sicht ist, das Felix Jones den Fumble klar recovered und vom Gegner berührt wird (Down by contact). Der Whitehead lässt das Spiel aus mir unbegreiflichen laufen und ermöglicht den Packers, damit das vorentscheidende 17-0. Denn eine three Possession Lead war zu dem Zeitpunkt nicht mehr aufzuholen.
Um so ärgerlicher da es Dallas noch zweimal in die Packers Redzone schaffte.
Die Defense hat alles in allem einen soliden Job erledigt, da man nur einen langen Drive zugelassen (der zum TD führte), ein FG, sowie einen TD nach dem Romo Fumble. Und 17 Punkte ist keine Hausmarke für die Dallas Offense.

Verletzte

Was sich vielleicht noch schwerer wiegt als die Niederlage in Lambeau sind die Verluste von Marc Colombo, mit einem Beinbruch und einer Knöchelverletzung. Die Cowboys hoffen aber noch auf sein Rückkehr (er steht nicht auf der IR).
Ein weiterer Schlag ist der Ausfall von FS Ken Hamlin, ebenfalls mit einer Knöchelverletzung. Wade Phillips geht von 3-4 Wochen Pause aus, aber wie sensibel die Safety Position der Cowboys ist, sieht man an dem Ausfall von Gerald Sensabaugh am Anfang der Saison (in drei Spielen ohne ihn im Schnitt 250 Yards/Game; in den vier Spielen mit ihm 211 Yards/Game zugelassen).

Ausblick

Dallas empfängt nächste Woche den Divisionsrivalen aus Washington, was traditionell ein enges Spiel wird, zumal die Redskins nach vier Spielen ohne Sieg am Wochenende überraschend Denver geschlagen haben. Wichtig wird auch in dem Spiel, das Dallas das Laufspiel etabliert, denn dann ergeben sich automatisch Big Plays für Austin, Witten und Williams.

Danach empfängt man noch Oakland bevor das Rennen um die Playoffs wieder richtig gegen die Giants, Chargers und Saints losgeht.

Also
Go Big D!
Aufrufe: 2919 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 11 | Erstellt:17.11.2009
ø 9.2
KOMMENTARE
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Red_7
19.11.2009 | 14:21 Uhr
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Red_7 : 
19.11.2009 | 14:21 Uhr
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Red_7 : 
@gartenzwerg: Mehr davon hängt auch ein bisschen davon ab wann die Spiele sind. Monday Night ist mir meistens zu heavy von 0230-0500 vor der Kiste zu sitzen, aber die Standartspiele werde ich auf jeden Fall weiter beurteilen...

@FabianPramel: Eher Kleinigkeiten und geringfügig andere Regelauslegung. Das wäre wie wenn die DFL und der DFB geringfügig andere Anweisungen an die Schiris rausgeben würden. Aber neue taktische Möglichkeiten gibt es kaum.

Das einzige was mir spontan einfällt (ich weiß aber nicht mehr 100% ob das noch aktuell ist) das bei einem kurzen Kickoff (um den Ball nach 10 Yards zurück zu erobern), das kickende Team sich nicht wie in der NFL beliebig aufstellen darf, sondern auf beiden Seiten des Balles mindestens 4 Spieler aufstellen muss.

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FabianPramel
19.11.2009 | 11:02 Uhr
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19.11.2009 | 11:02 Uhr
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ahh okay. danke. hat mir weitergeholfen. aber gibt es auch unterschiede bei regeln, die das spiel im taktischen bereich vllt etwas anders prägen?!
oder sind es nur "kleinigkeiten" wie diese
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gartenzwerg
19.11.2009 | 07:41 Uhr
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19.11.2009 | 07:41 Uhr
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Sorry Red, daß ich Dir erst heute den Kommentar schreibe.....

Großartiger Blog mit prima und hochinteressanten Analysen.
Die 10 Punkte verstehen sich von selbst.

Mehr davon!
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Red_7
18.11.2009 | 20:48 Uhr
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Red_7 : 
18.11.2009 | 20:48 Uhr
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Red_7 : 
@SunnyB: Danke. Ich versuche das jetzt mal sieben Wochen beizubehalten.

@Fabian: Also auch vom Niveau her ist die NFL ein Stück über dem College angelegt und auch von den Regeln her gibt es Unterschiede (In der NFL muss ein Spieler nicht nur am Boden sein, sondern auch vom Gegner berührt werden um einen Spielzug zu beenden zB).
Was der Amerikaner wohl meinte ist der Bezug. Das lässt sich mit Vereins- und Länderfußball vergleichen.
Die NFL ist Unterhaltung. Da kommt man hin um die besten Footballspieler der Welt gegeneinander spielen zu sehen mit einer guten Show (Feuerwerk, etc.).
Zum College haben die meisten entweder einen regionalen Bezug oder haben da selber studiert. Da fiebert eine ganze Region mit einem Team. Im Stadion gibt es richtige Choreos von den Zuschauern und Marching Bands, man genießt nicht nur passiv ein Footballspiel. Dazu kommt natürlich noch, das die Spieler am College nichts verdienen dürfen.

Da geht es halt wirklich noch "um die Ehre", auch wenn die Karriere am College der Grundstock dafür ist, später in der NFL an die großen Töpfe ranzukommen...

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen. Ansonsten gerne weiter ausfragen...
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SunnyB
18.11.2009 | 16:46 Uhr
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SunnyB : 
18.11.2009 | 16:46 Uhr
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SunnyB : 
genial... vor allem wie du die spielzüge analysiert hast!!! hut ab ...klasse...auch mit den bildern...!!! 10 pts
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FabianPramel
18.11.2009 | 16:31 Uhr
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18.11.2009 | 16:31 Uhr
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super blog. bin da taktisch schon manchmal an meinen footballhorizont gestoßen. bin halt mit herz und seele fußballer, aber seitdem ich mal - weiß gar nicht mehr wann - ein finale um die universitätsmeisterschaften auf premiere gesehen habe, sehe ich diesen sport etwas anders, positiver halt. mir sagte ein ami, dass universitätsfootbal eine "andere sportart" wäre als profifootball. kannst du mir da weiterhelfen?! er meinte nicht das sportliche niveau. seine anmerkung war nämlich pro universitätsfootball!
wo liegt der unterschied???
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Red_7
18.11.2009 | 11:08 Uhr
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Red_7 : Cesc
18.11.2009 | 11:08 Uhr
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Red_7 : Cesc
Das war auch keine Kritik. Ich wollte damit nur andeuten, das ich nicht unbedingt Rücksicht genommen habe auf Leute die nicht so in dem Sport drinstecken...

"aber besser als baseball ist football allemal "
Auf jeden Fall. Und Football in den USA selber ist mir bisher leider verwehrt geblieben
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Cesc__Fabregas
17.11.2009 | 22:11 Uhr
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17.11.2009 | 22:11 Uhr
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klar warum nicht?^^

die regln kenn ich ja, war auch schon 3 mal bei profiespielen (1x sea devils, gibts ja nicht mehr) und 2x nun ja...
...in Tampa

aber besser als baseball ist football allemal


außerdem ist es doch mal schön von etwas zu erfahren wo man weiß dass es noch bessere auf dem gebiet gibt.
das gefühl hab ich nicht so oft
hoffe du verstehst mich
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Red_7
17.11.2009 | 15:31 Uhr
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Red_7 : 
17.11.2009 | 15:31 Uhr
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Red_7 : 
@honk: Thx. Deswegen ist mir eigentlich auch nicht bange das man jetzt in einen Abwärtsstrudel gerät, denn vom Prinzip her hätte man das Spiel gewinnen können. Sollte halt nicht sein.

@cesc: Du musst Dir dann aber auch gleich das große Fachchinesisch hier heraussuchen...
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Cesc__Fabregas
17.11.2009 | 15:09 Uhr
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17.11.2009 | 15:09 Uhr
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versteh und interessier mich zwar nicht so unbedingt für american footall, aber der blog ist klasse
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