20.05.2012 um 02:44 Uhr
Geschrieben von Gnanag
Endlose Leere II
Ich schalte ab, ich ertrage den Jubel der Blauen nicht, ertrage es nicht, das Gesicht des Mannes so fassungslos wie mein eigenes zu sehen, dem Mann, dem ich den Sieg aus tiefstem Herzen, so sehr, so sehr gegönnt hätte. Es wäre seine endgültige Bestätigung, seine heimliche Krönung gewesen. Der Sieg über das Mäzenentum, über den Irsinn des Fußballs.
In seinen Augen erkenne ich mich wieder. Er wankt. Aber er steht. Er steht, wie er immer stand. Wie er bis zum Ende stehen wird. Er ist gebrochen, so wie wir alle, aber er steht. Und dafür liebe ich ihn. Er hadert nicht, er flucht nicht. Er steht. Bewegungslos, fassungslos. Und in diesem Moment kann ich in sein Herz sehen, in die Herzen aller Roten und wir sind Eins.
Ich stehe auf, verlasse den Raum. Wortlos. Gehe hinaus. Laufe. Weg. Ich will weg. Weit weg. Ich will alleine sein. Will niemanden hören, niemanden sehen, mit niemanden sprechen.
Ich sehe hinauf zum Sternenhimmel, der friedlich und majestätisch leuchtet.
Wieso Fußballgott? Wieso? Was haben wir dir getan? Wieso quälst du uns so? Womit haben wir das verdient?
Aber er gibt mir keine Antwort, nur seine Sterne scheinen leise weiter, unbeeindruckt wie die Felsen von den Wellen des Meeres.
Auf einer Wiese sinke ich in die Knie. Niemand hört mich. Niemand sieht mich. Ich bin allein mit meiner Leere und meinem Schmerz.
Diesem Schmerz, von dem ich nicht weiß, ob er je verschwinden, je hinfortgehen wird.
Ich weiß nur, dass an diesem 19.Mai etwas geschehen ist, was bei mir eine tiefe Narbe geschlagen hat, die wohl nur langsam, wenn überhaupt, je verheilen wird.
In seinen Augen erkenne ich mich wieder. Er wankt. Aber er steht. Er steht, wie er immer stand. Wie er bis zum Ende stehen wird. Er ist gebrochen, so wie wir alle, aber er steht. Und dafür liebe ich ihn. Er hadert nicht, er flucht nicht. Er steht. Bewegungslos, fassungslos. Und in diesem Moment kann ich in sein Herz sehen, in die Herzen aller Roten und wir sind Eins.
Ich stehe auf, verlasse den Raum. Wortlos. Gehe hinaus. Laufe. Weg. Ich will weg. Weit weg. Ich will alleine sein. Will niemanden hören, niemanden sehen, mit niemanden sprechen.
Ich sehe hinauf zum Sternenhimmel, der friedlich und majestätisch leuchtet.
Wieso Fußballgott? Wieso? Was haben wir dir getan? Wieso quälst du uns so? Womit haben wir das verdient?
Aber er gibt mir keine Antwort, nur seine Sterne scheinen leise weiter, unbeeindruckt wie die Felsen von den Wellen des Meeres.
Auf einer Wiese sinke ich in die Knie. Niemand hört mich. Niemand sieht mich. Ich bin allein mit meiner Leere und meinem Schmerz.
Diesem Schmerz, von dem ich nicht weiß, ob er je verschwinden, je hinfortgehen wird.
Ich weiß nur, dass an diesem 19.Mai etwas geschehen ist, was bei mir eine tiefe Narbe geschlagen hat, die wohl nur langsam, wenn überhaupt, je verheilen wird.
Aufrufe: 8872 | Kommentare: 59 | Bewertungen: 37 | Erstellt:20.05.2012
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KOMMENTARE
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21.05.2012 | 12:58 Uhr
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matondo :
ich hab mich selten so taub gefühlt wie in diesem moment.mit dem blog hast du meine gefühlslage genau getroffen.
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21.05.2012 | 12:45 Uhr
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Schnumbi :
ach Gnanag: ich glaube ich muss nix dazu sagen, wir verstehen uns auch ohne worteganz ganz toll.
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21.05.2012 | 12:39 Uhr
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SV76 :
Du beschreibst genau meine Gefühlslage.Ich lese keine Artikel, schalte bei Zusammenfassungen in Radio & TV weg. Dein Blog war der erste. Ich will nichts mehr wissen von Fussball - die EM wird nach derzeitiger Lage ohne mich stattfinden.
Bin im Olympiastadion gewesen. Das 1:1 hab ich erst richig wahrgenommen als das Entsetzen um mich rum spürbar war. Ab da lief alles wie im Film, ich kann Dir bis heute nicht sagen wer unseren zweiten Elfer geschossen hat. Nach dem Tor von Manuel dachte ich zuerst: jetzt kann nichts mehr schief gehen, dann Bildstörung - Ende.
Dank meiner Freundin war ich dann irgendwann im Hotel, ansonsten würde ich vermutlich noch dort wo sitzen...
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21.05.2012 | 12:22 Uhr
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Du hast getan, wozu ich nicht in der Lage war: deine und somit auch meine Gefühlswelt in Worte gefasst. Hätte Homer eine Tragödie über den Fußball geschrieben, sie wäre nicht so brutal und unmenschlich gewesen, wie das Spiel am Samstag.
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21.05.2012 | 12:19 Uhr
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Eine Nacht die man so schnell nicht mehr vergessen wird.
Es heisst jetzt, in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen.
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21.05.2012 | 09:53 Uhr
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In der Europameisterschaft gewinnen wir alle wieder einen Titel
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21.05.2012 | 09:34 Uhr
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Gnanag :
Heute Abend wird das Spiel zwei Tage alt sein und ich bin nach wie vor in Schockstarre. Ich weder Lust, zu analysieren, zu kritisieren, zu diskutieren, geschweige denn nach Vorne zu schauen. Ich frage mich zur Zeit, ob ich überhaupt nochmal ein Fußballspiel, ja, die EM sehen will. Vermutlich wird das vorübergehen, aber jetzt und wohl auch die nächste Woche, bin ich wie erstarrt.@all: Danke für eure Beiträge, danke für eure Worte. Die Fassungslosigkeit zu teilen, zu wissen, dass man nicht alleine leidet, ist tröstlich.
@fcb: Schön gesagt
@adriano: Du hast es genau in Worte gefasst, wie ich es empfinde.
@joyside: Danke für die Vorschläge, ich habe letzteren befolgt und er war, wie immer, das beste Heilmittel
@Bulle: Du wirst verstehen dass die Aussage "Ja mei passiert” nach diesem Spiel wie blanker Hohn anmutet. Kein Bayern-Fan wird jetzt irgendeinen Trost in nüchternen Analysen finden, so richtig sie auch sein mögen. Natürlich haben wir es verbockt, natürlich sind wir selber Schuld, natürlich waren die Ecken eine Katasrophe, besser macht diese Erkenntnis die ganze Sache aber leider (zur Zeit) nicht.
@skim: Da hast du absolut Recht.
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21.05.2012 | 04:45 Uhr
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Skim :
Ich bin ganz ehrlich: Ich hab deinen Blog nur überflogen. Wieso? Weils dir wahrscheinlich genauso geht wie mir.Gestern nach dem Spiel (hatte ein kleines Public Viewing im Garten) war es 10 Minuten lang totenstill.
Es gibt einfach keine Worte, die das ganze zusammenfassen können, erst recht nicht begreifbar machen können.
Seltsamerweise habe auch ich minutenlang in den Himmel gestarrt.
Was uns dieser Blog, vor allem unsere eigenen Emotionen aber zeigen sollten: Wenn wir uns so mega beschissen fühlen, wie fühlen sich die Spieler? Wie fühlt sich ein Olic, ein Schweinsteiger, ein Robben? Wie fühlt sich ein Badstuber, Alaba, Gustavo, die hilflos am Seitenrand saßen?
Ich weiß, dass wir Fans uns derzeit miserabel fühlen, aber die Mannschaft braucht uns jetzt mehr als wir sie brauchen.
2
20.05.2012 | 19:25 Uhr
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So eine Niederlage wünscht man seinem größtem Erzfeind nicht...
Btw: guter Blog!
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die ganze stadt war rot-weiß alles war vorbereitet, und dann sowas....
einfach nur noch leere und trauer....