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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
Von: KEMPERboyd
06.11.2013 | 10420 Aufrufe | 49 Kommentare | 14 Bewertungen Ø 5.1
Für ein paar Euro mehr
Joachim Wer?
Zwischen Jahreshauptversammlung und Hauptverhandlung

Der, um im modernen Euphemismussprech zu beginnen, nicht unumstrittene Fußballkommentator Marcel Reif hält den von der bayerischen Justiz Ulrich H. Genannten für vergleichbar mit dem "Helden" einer griechischen Tragödie. Das ist eine amüsante Halbwahrheit. Denn der Tragöde wird durch das Schicksal oder die Götter in eine ausweglose Situation manövriert. Er wird schuldlos schuldig. Davon kann beim Bayern-Präsidenten nicht die Rede sein. Nicht Zeus hat ein Konto in der Schweiz unter seinem Namen eingerichtet. Und nicht irgendwelche Schicksalsmächte haben die Entscheidung getroffen, die dort anfallenden Erträge nicht zu versteuern, sondern der nur vermeintlich tragische Held selbst. Die Tragik liegt eher in der kübelweise über dem mittlerweile fast kahlen Haupt ergossenen Häme. Es ist schon betrüblich, wer sich mittlerweile zum großen Schlachten des Metzgersohns berufen fühlt.



Compliance, Unschuldsvermutung und anderer Mumpitz


Das Urteil ist gesprochen. Tausendfach. Im Namen des Volkes. Der Moral. Der Ethik. Ein Steuerbetrüger kann nicht Aufsichtsratschef der FC Bayern München AG bleiben. Punkt. Da gibt es doch keine zwei Meinungen. Wie das praktisch gehen soll? Viele Wege führen nach Rom. Die Anzahl der Menschen, die in den letzten sechs Monaten auch an noch so alkoholumnebelten Stammtischen das Wort "Compliance" im Munde führen, ist schon beeindruckend. Die DAX-Konzern-Lenker, die das oberste Aufsehergremium des FC Bayern bevölkern, könnten in ihren eigenen Unternehmen dank der dortigen "Wohlverhaltens"-Richtlinien mit diesen Vorwürfen vor der Brust selbst keinen Tag im Amt bleiben. Wieso sägen sie den Steuerbetrüger nicht endlich ab?



Erwähnt man schüchtern nach tollkühnem Ausbruch aus der Schweigespirale, dass der Präsident des FC Bayern e. V. qua Amt Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern AG ist, und dementsprechend nur von den Mitgliedern seiner korrelierenden Ämter enthoben werden könnte, erntet man bestenfalls schallendes Gelächter. Weil man diese juristische Hürde nicht überspringen kann, fährt die zur gehobenen Meinungsmacherintelligenzia aus Hamburg gehörende ZEIT Aktienrechtsexperten auf, die einem erklären, die ganze Unternehmens-Konstruktion bei den bajuwarischen Hinterwäldlern sei intransparent, ja amoralisch.



Die Unschuldsvermutung? Dümmliches Juristengeschwafel. Hoeneß hat sich doch selbst angezeigt. Was ist da zu beweisen? Es hat zwar ganz gute Gründe, dass ein Angeklagter selbst dann noch als unschuldig gilt, wenn er selbst gestanden hat. Die sehr viel Älteren werden in diesem Zusammenhang noch den Namen des verstorbenen Günther Kaufmann gewärtigen. Die Jüngeren kennen die einstige Fassbinder-Muse wohlmöglich noch von seinem bemitleidenswerten Auftritt im australischen Z-Promi-Würmerrestaurant (für die Trash-Liebhaber: 4. Staffel). Schuld ist individuell und in einem geordneten Verfahren nachzuweisen, das nach bestimmten Regeln abläuft. Richtig ist - Verfahren hin oder her - der Tatbestand der Steuerhinterziehung dürfte erfüllt sein. Umstritten sind nur die Voraussetzungen der Strafbefreiung. Nur macht diese den in einer rechtspositivistisch geprägten Gesellschaft entscheidenden Unterschied zwischen einem blütenweißen und einem vorstrafenbesudelten Führungszeugnis. Der ewigen Bluthochdruck-140-Zeichen-Wirklichkeit sind solche Differenzierungen natürlich viel zu blöd.



Gelegenheit macht Hiebe


Einen großen Vorteil hat allerdings das langwierige Verfahren bei Steuerfahndung, Staatsanwaltschaft und Gerichten: die vielen Etappen bieten Anlass zu immer neuerlicher Empörung. Selbstanzeige, Hausdurchsuchung, Festlegung der Kaution, Anklageerhebung, Anklagezulassung und Prozessbeginn sind je für sich Gelegenheit zur Entfachung eines Shitstorms. Zwischendurch bieten die langsam mahlenden Justizmühlen zudem schier unbegrenzte Möglichkeiten zur Spekulation. Und zum Verkauf von Nachrichten, die eigentlich kaum welche sind.



Schön zu beobachten an der Zulassung der Anklage, die jüngst vermeldet wurde. Das Zwischenverfahren gibt es aus gutem Grund. Ein (unabhängiges) Gericht soll überprüfen, ob die (weisungsgebundene) Staatsanwaltschaft eine stichhaltige Anklage formuliert hat. Der Maßstab ist, ob das Gericht in Übereinstimmung mit den Staatsanwälten eine Verurteilung für wahrscheinlich hält. Wird eine Anklage nicht zugelassen, bedeutete das nichts anderes als die gerichtsamtliche Feststellung grober Schlamperei der Anklagebehörde. Zum Glück, kann man sagen, kommt das relativ selten vor. Die Chance, dass das Verfahren gegen Uli Hoeneß in diesem Zwischenverfahren strandet, war dementsprechend minimal. Und doch wird die Zulassung der Anklage als sensationelle News verkauft, die sogar Gegenstand von BILD-Exklusiv-Meldungen wird.



Volkssport der oberen zehntausend



Solche "Neuigkeiten" bilden dann den Humus für die Verhängung der Höchststrafe der Mediengesellschaft. Das Gesicht des Fußballmanagers Uli Hoeneß wird zur Fratze des brutalstmöglichen Kapitalismus stilisiert. Der einst gute Name dient als punching ball drittklassiger Politiker, die bei jeder dieser Episoden die Möglichkeit sehen, aus ihrer wohlverdienten Bedeutungslosigkeit auszubrechen.



So verließ der SPD-Politiker Joachim Poß (Name vom Blogger nicht verändert) das Hussein'sche Erdloch der politischen Versenkung und sprach salbungsvoll, Hoeneß sei zur "Symbolfigur der Oberschichtenkriminalität geworden der Oberschichtenkriminalität mit Namen Steuerbetrug".



Tja, wo fängt man da an? Zunächst: den Namen "Poß" muss man nicht zwingend kennen. Der bald im Rentenalter angelangte Gelsenkirchener sitzt seit satten 33 Jahren als Vertreter seines Wahlkreises im deutschen Bundestag. Obwohl er seit gefühlt 31 Jahren als "Finanzexperte" seiner Fraktion firmiert, ist auch in seinem eigenen Verein noch niemand auf die Idee verfallen, ihm das Finanzministerium zu überlassen. Immer wenn die Partei gerade dran war, die Bundeskasse zu verwalten, wurden ihm Meister ihres Fachs wie Oskar Lafontaine, Hans Eichel oder Peer Steinbrück vorgezogen. Dass der Mann das Charisma eines aufgereckten Erdmännchens mit den Sympathiewerten einer unterdurchschnittlichen Fruchtfliege verbindet, dürfte nicht geholfen haben.



Des weiteren ist der Steuerbetrug die Beamtenbeleidigung der Finanzkriminalität. Diese wie jene gibt es nicht. Es gibt Steuerhinterziehung und Steuerverkürzung. Beides ist strafbar, aber beides klingt so unsäglich bürokratisch. Da macht sich die Assoziation mit einem fliegenden Händler, der einem eine Fußabtretermatte als Original-Perserteppich verkaufen will, viel besser.



Dass Steuerhinterziehung - wenn auch individuell nicht im Hoeneß'schen Umfang - in Deutschland Volkssport ist, hat der Finanzexperte verpasst. Ein kurzer Blick in die Schwarzarbeitsstatistik war wohl zu mühevoll. Wahrscheinlich hat sich die werte Gattin in den letzten dreieinhalb Dekaden um Nichtigkeiten wie Handwerkerrechnungen und absetzbare "Arbeitszimmer" mit Kickertisch gekümmert.



Die Großen lässt man laufen, die Kleinen hängt man


Es passt einfach zu gut ins schlichte Weltbild. Die da oben gegen uns hier unten. Herr Poß verkündet als echter Volksvertreter: "Die rechtsstaatliche und moralisch-ethische Ignoranz dieser Spitzenmanager schlägt dem Fass den Boden aus." Es ist diese verquaste Gedankenwelt, dieser bodenlose Populismus, der einen schaudern machen müsste. Dass die Firmenvorstände von VW und Co. Hoeneß nicht an der Mitgliederversammlung vorbei absetzen, ist also Ausweis rechtsstaatlicher Ignoranz. Aha.




Diese Saat geht auf. Wie oft durfte man in Foren verschiedenster Couleur in den vergangenen Monaten lesen, der "normale" Steuerhinterzieher wäre längst im Knast. Wenn unsere Volksvertreter die Schändlichkeit der oberen Zehntausend und ihrer Rechtsverdreherei schon erkannt haben, wird man das ja wohl sagen dürfen!? Äh...ja darf man. Weil in Deutschland - Gott oder Zeus sei es gedankt - jeder frei ist, himmelschreienden Unsinn zu verzapfen, wann immer ihm oder ihr danach ist. Freiheitsentzug ohne Urteil gibt es in Deutschland nur bei Flucht- oder Verdunklungsgefahr, die wohl beim normalen Steuerhinterzieher ohnehin nie gegeben wäre. Liegt ein Haftgrund vor, kann die Vollziehung durch Hinterlegung einer Kaution ausgesetzt werden. Die Kaution wird in einer Höhe festgelegt, die der Angeschuldigte aufbringen kann, deren Verfall aber im Fall der Flucht oder Verdunklung schmerzt. Dass ein Durchschnittsverdiener die siebenstellige Hoeneß-Kaution nicht aufbringen könnte, stimmt zwar. Nur sollte man hinzufügen, dass er das auch bei erdrückender Beweislast gar nicht müsste, um bis zum Hauptverfahren auf freiem Fuß zu bleiben. Aber wen interessieren solche Details? Herr Poß und seine Kombattanten haben da eben "andere moralische Vorstellungen als diese Herren."



"Hoeneß in den Knast!"


...singt die Dortmunder Südtribüne darob. Und wer will es ihnen verdenken. Macht doch Spaß. Häme ist nun mal der uneheliche große Bruder der Schadenfreude, die ja neben der Vorfreude eben doch die schönste ist. Und jeder empörte Bayern-Fan sollte sich fragen, ob man nicht den Namen des Präsidenten durch den des Dortmunder Geschäftsführers ersetzt und dasselbe intoniert hätte, würde sich herausstellen, dass dieser die Erträge aus seinem Schutzbekleidungsunternehmen in Liechtenstein geparkt hätte.



Man kann über das gerechte Strafmaß für Ulrich Hoeneß lange diskutieren. Vielleicht hat er eine Gefängnisstrafe verdient. Vielleicht ist er als Präsident jedenfalls moralisch nicht mehr tragbar. Was er nicht verdient hat, sind Provinzschranzen wie Poß, Pronold, Staeck und Konsorten, die an ihm ihr Mütchen kühlen. An solchen Feinden zeigt sich das ganze Ausmaß des öffentlichen Ansehensverlustes des Uli Hoeneß. Der wäre selbst mit einem praktisch ausgeschlossenen Freispruch erster Klasse nicht mehr aufzuwiegen. Was sind schon ein paar Monate Einschluss in der JVA gegen die unfreiwillige Rolle als Politkarrierebeschleuniger?



Die totale Emotionalisierung des gesamten Themas lässt alle Seiten die Scheuklappen aufsetzen. Auf der anderen Seite, das heißt im Verein, erzeugt das eine Wagenburgmentalität, die wahrscheinlich selbst für den FC Bayern letztlich kontraproduktiv, aber völlig menschlich ist. Natürlich ist es Unfug, die Verfehlungen des Uli H. mit millionenfacher Steuerverkürzung kleiner Handwerker, angeblich schlechten Arbeitsbedingungen bei Schalkes Aufsichtsrat oder anderen öffentlich ruchbaren Missetaten aufwiegen zu wollen. Und dass Hoeneß viel Gutes bewirkt und einen bislang einwandfreien Leumund hat, ist juristisch gesehen strafzumessungsrelevant, ändert aber an der mutmaßlichen Steuerhinterziehung nichts.



Dass die Bayern-Mitglieder sich ihren Präsidenten nicht von moralischem Stammtischfuror geltungssüchtiger Politiker hinwegsingen lassen wollen, ist aber auch nachvollziehbar. Die JHV wird sich in der nächsten Woche vermutlich erheben, wenn der große Kapitän einschwebt. So lässt sich die Freude über all das Silber mit dem bisweilen sektengleichen, wohlig-warmen Familiengefühl des "Mia san mia" und "Mia san Uli" verbinden. Sinnvoll ist das nicht. Menschlich verständlich schon. Und irgendwie auch buchstäblich tragisch. Aber das hatte Herr Reif sicher nicht gemeint.

KOMMENTARE
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N__
08.11.2013 | 15:43 Uhr
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N__ : @NFLallstar
08.11.2013 | 15:43 Uhr
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N__ : @NFLallstar
Selbiges gilt nur dummerweise für die bereite Masse welche es für angemessen hält Haftstrafen für Steuerdelikte zu verhängen.

Oder will mir wahrlich jemand erzählen dass das Fehlen eines einstelligen/niedrigen zweistelligen Millionen Betrages ein spürbares Loch in den sich auf 320 Milliarden belaufenden Staatshaushalt gerissen hat?
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Fussballfan64
08.11.2013 | 15:40 Uhr
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08.11.2013 | 15:40 Uhr
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Persönlich finde ich es fürchterlich, dass in einem Bayern-Blog über U.H. hergezogen wird.
Ob U.H. Präsident von Bayern bleibt, geht nur die Mitglieder und den Aufsichtsrat an! Alle anderen sollten sich mal an die eigene Nase fassen, ob sie noch nie etwas strafbares in ihrem Leben gemacht haben.
U.H. steht zu seinem Fehler und wird dafür auch bestraft, aber mit seinem Amt als Präsident des FC Bayern hat das für mich nichts zu tun.
Es gibt kein Gesetz, dass Vorbestraften verbietet, Präsident eines Vereines, oder einer AG zu sein.
Die Leute, die den Rücktritt von U.H fordern, müssten nämlich dann auch wollen, dass Messi keinen Fussball mehr spielt.
Mir wird das ganze Thema einfach zu hoch gepuscht. Es gibt viel schlimmeres!
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NFLallstar
08.11.2013 | 15:21 Uhr
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NFLallstar : Was vergessen...?
08.11.2013 | 15:21 Uhr
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NFLallstar : Was vergessen...?
"Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern."
Uli Hoeneß 2005 in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung

"Wenn die Unternehmer alle in die Schweiz gehen, ist auch keinem geholfen. Mit einer Reichensteuer geht es dem kleinen Mann kein Stück besser."
Hoeneß 2009 in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner"

"In den vergangenen 20 Jahren sind in der Finanzwelt Menschen am Werk gewesen, die einen katastrophalen Job gemacht haben. Uns wurde vorgegaukelt, dass viele Finanzprodukte so unglaublich wichtig seien. Dabei hatten diese nur ein Ziel: die Taschen gewisser Leute voll zu machen."
Hoeneß 2012 in der Zeitung "Die Welt"

"Natürlich will ich Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn es um Geld geht, muss man auch mal zufrieden sein."
Hoeneß 2011 in der Zeitschrift "Brand Eins"

"Die Finanzwelt zeigt keine Bereitschaft, zur Volkswirtschaft beizutragen. Eine Krankenschwester trägt mehr zur Volkswirtschaft bei als ein Spekulant. Wenn ich sehe, dass Optionsscheine für Reis steigen, sage ich zu meiner Frau: 'Das bedeutet, dass Menschen hungern müssen, weil sie sich keinen Reis mehr kaufen können.'"
Hoeneß 2011 in der Zeitschrift "Brand Eins"

"Uli ist der Vater Teresa vom Tegernsee, der Nelson Mandela von der Säbener Straße und die Mutter aller Manager."
Vorstandschef Rummenigge in seiner Festrede zum 60. Geburtstag von Hoeneß

Solange sich der FC Bayern und seine Anhänger nicht kritisch mit den Äußerungen ihres Managers/Präsidenten auseinander setzen, brauchen man keinen Cent auf ihre Äußerungen geben.
Scheuklappen ftw.
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rodman
08.11.2013 | 14:32 Uhr
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rodman : 
08.11.2013 | 14:32 Uhr
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rodman : 
Nächst Woche ist JH - da werden wir sehen was passiert!
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derdings
08.11.2013 | 14:30 Uhr
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derdings : 
08.11.2013 | 14:30 Uhr
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derdings : 
Das er nun an den grußspurigen Worthülsen gemessen wird, dass nun das Unheil in der öffentlichen Wahrnehmung dermaßen über ihn hereinbricht hat auch mit solchen Ergüssen zu tun:

… Uli Hoeneß
"Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern."
(Uli Hoeneß 2005 in einem Interview der "Bild"-Zeitung)
"Ich bin kein Besserwisser, sondern ein Bessermacher."
(Hoeneß 2010 vor einem Auftritt als Gastredner bei der CSU-Vorstandsklausur)

... über die kleinen Leute
"Keine Regierung der Welt kann mein Vermögen kleinmachen. Das mache ich schon selber - indem ich Fehler mache. Mir ist inzwischen egal, ob ich 20, 50 oder 100 Prozent Steuern zahle. Mir geht es um die kleinen Leute."
(Hoeneß 2002 im Interview mit der "Abendzeitung")

… die Finanzwelt
"In den vergangenen 20 Jahren sind in der Finanzwelt Menschen am Werk gewesen, die einen katastrophalen Job gemacht haben. Uns wurde vorgegaukelt, dass viele Finanzprodukte so unglaublich wichtig seien. Dabei hatten diese nur ein Ziel: die Taschen gewisser Leute voll zu machen."
(Hoeneß 2012 in der Zeitung "Die Welt")

… egoistische Spekulanten
"Die Finanzwelt zeigt keine Bereitschaft, zur Volkswirtschaft beizutragen. Eine Krankenschwester trägt mehr zur Volkswirtschaft bei als ein Spekulant. Wenn ich sehe, dass Optionsscheine für Reis steigen, sage ich zu meiner Frau: 'Das bedeutet, dass Menschen hungern müssen, weil sie sich keinen Reis mehr kaufen können.'"
(Hoeneß 2011 im Magazin "Brand Eins")
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derdings
08.11.2013 | 14:29 Uhr
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derdings : 
08.11.2013 | 14:29 Uhr
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derdings : 
Zu allererst, ich finde den Blog sehr interessant und unterhaltsam geschrieben. Erst habe ich etwas gezuckt, weil er reflexartig mit einer entsprechenden Tendenz verfasst wurde. Natürlich ist da auch viel Stimmungsmache dabei, wenn über einen blassen SPDler hergezogen wird. Letzten Endes ist dieser Umstand aus der Hoeneß-Fraktion aber auch ok, denn wer austeilt muss auch einstecken können. Was aber der Typ von der SPD, in diesem Zusammenhang meinte, kommt leider etwas zu kurz, vermutlich weil der Schreiber des Blogs, genauso Mediengesteuert ist, wie alle anderen Konsumenten auch, die in der Regel nur das Lesen wollen, was ihrem Wertegefühl entspricht. Deshalb an dieser Stelle, hier ein Kommentar der FR zu dem Thema Hoeneß, im speziellen was dieser Poß der SPD wirklich gemeint hat und zwar nicht aus dem Zusammenhang gerissen:

http://www.fr-online.de/wirtschaft/fc-bayern-muenchen-uli-hoeness-eine-frage-der-ethik,1472780,24912596.html

Was aber meiner Meinung nach zu kurz kommt, ist folgender Umstand:
Hoeneß hat sich immer als besondere Persönlichkeit, in einem Öffentlichen Raum bewegt.
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escepe
08.11.2013 | 13:53 Uhr
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escepe : 
08.11.2013 | 13:53 Uhr
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escepe : 
Mir fehlt in dem Blog noch ein Kommentar dazu, wie du dir einen angemessenen Umgang mit der Hoeneß Thematik vorstellst. Dass die Bayern Fans und die öffentlichen Vertreter des Vereins wie Rummenigge und Beckenbauer geschlossen hinter ihm stehen finde ich vertretbar (anders sehe ich das beim Aufsichtsrat). Aber wie sollten sich die Fans anderer Vereine, der normale Bürger, die Politiker deiner Meinung nach verhalten? Hierbei bitte ich zu bedenken, dass Hoeneß jahrelang seine exponierte Stellung im öffentlichen Leben zu vielen Äußerungen genutzt hat, die nicht immer nur mit Fußball zu tun hatten.
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escepe
08.11.2013 | 13:41 Uhr
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escepe : 
08.11.2013 | 13:41 Uhr
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escepe : 
Also die Polemik gegen den Poß soll mir mal einer erklären. Ein Volksvertreter mit über 30 Jahren Erfahrung im Bundestag hat also nicht das Recht sich zum Verhalten von einigen der einflussreichsten Wirtschaftsbosse in Deutschland zu äußern? Die Tatsache, dass er einer breiten Öffentlichkeit unbekannt ist, wird dazu verwendet, Rückschlüsse auf charakterliche Defizite zu ziehen? Übrigens, welchen Karriereschub erhofft sich Poß denn angeblich dadurch? Bei 33 Jahren im Parlament geht er doch wohl eher auf den Ruhestand zu oder? (Die Info, dass der Typ schon so lange Abgeordneter ist war mir übrigens neu, danke dafür).
P.S: Man merkt dass du dir Mühe gegeben hast, sehr schön!
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Peter_Pan
08.11.2013 | 13:37 Uhr
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Peter_Pan : @KoBr24
08.11.2013 | 13:37 Uhr
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Peter_Pan : @KoBr24
Das ist schade, weil es das Geld des deutschen Staates und damit auch deines (vorausgesetzt du bist deutscher Staatsbürger, was ich jetzt einfach mal annehme) ist

Mal so nebenbei. Ich bin kein deutscher Staatsbürger, aber es ist, deiner Metapher entsprechend, auch mein Geld, denn ich Lebe und Arbeite hier.

Zum Blog. Gut geschrieben.
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Wandertag
08.11.2013 | 13:30 Uhr
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Wandertag : 
08.11.2013 | 13:30 Uhr
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Wandertag : 
Bin bis zu dem Punkt gekommen, an dem die Unschuldsvermutung und Günther Kaufmann ins Spiel gebracht werden. Da hab ich dann mal erschreckt abgebrochen, weil ich da wirklich keinen Zusammenhang sehe. Weiteres überfliegen hat aber auch ein paar sinnvolle Punkte aufgezeigt, so dass ich mir das ganze später noch mal in Ruhe durchlesen werde.
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