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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
01.01.2012 um 14:41 Uhr
Geschrieben von positionsspiel
Daniel van Buyten (Teil 1)
Wenn ein Hühne von 197cm und 95kg einen Freistoß tritt erwartet man vieles: ein Tor oder eine Gehirnerschütterung beim Gegner aber nicht einen kaputten Ball. Doch Daniel van Buyten hat das quasi Unmögliche möglich gemacht und bei seinem Freistoß im letzten Bundesliga Vorrundenspiel gegen den 1. FC Köln den Ball kaputt geschossen. Unvorstellbar was für G-Kräfte sich auf den armen Ball ausgeübt haben müssen. Mit diesem Schuss hat der Belgier sich einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert und sich somit unsterblich gemacht.

Dieser Schuss hat jedoch nicht nur van Buytens große Kraft sondern auch seinen unbändigen Willen perfekt zum Ausdruck gebracht. Im Grunde genommen ist das Leben des Belgiers von seinem unbändigem Willen geprägt. Im Gegensatz zu seinem besten Freund Franck Ribery ist van Buyten kein Virtuose am Ball. Nicht umsonst wurde er von den Fans ,,van Bolzen” getauft. Doch der 33jährige konnte immer wieder seine Kritiker verstummen lassen.

Auch ich war ein großer Kritiker des Rechtsfüßers, allerdings konnte er mich mit seinem Einsatz, seinem Willen und seiner Torgefährlichkeit überzeugen. Nachwievor bin ich zwar noch immer nicht von seiner Champions League Tauglichkeit überzeugt da es ihm an Schnelligkeit mangelt aber für die Bundesliga reicht es locker.

Viele Bayernfans konnten es am Anfang der Saison nicht glauben als Jupp Heynckes verkündete van Buyten zum Abwehrchef machen zu wollen. Zu groß seine Schnelligkeitsprobleme, zu eingeschränkt seine Beweglichkeit und einfach zu alt für einen Verein mit großen Ambitionen wie der FC Bayern einer ist. So lautete die Meinung des durchschnittlichen Bayernfans. Mittlerweile hat sich zwar herausgestellt, dass Holger Badstuber der unumstrittene und verdiente Abwehrchef ist, aber Daniel van Buyten hat sich seinen Stammplatz neben dem 22jährigen erkämpft und in beeindruckender Manier behauptet.

In der Bundesliga hat der 95kg-Brocken eine tadellose Bilanz aufzuweisen. Er hat 12 Spiele bestritten und ist je 1mal ein- und ausgewechselt worden. Insgesamt hat er 976 Minuten gespielt und dabei 907 Ballkontakte vorzuweisen. Das macht 0,92 Ballkontakte pro Minute was die Bedeutung von van Buyten für sein Team hervorheb. Im Gegensatz zu den vorigen Spielzeiten in denen van Buytens Spieleröffnung ein Graus war und er viele Fehlpässe vorzuweisen hatte, hat er eine beachtliche Erfolgsquote von 91,8% angekommener Pässe in der laufenden Saison. Insgesamt hat er 716 Pässe gespielt. Somit haben 657 seiner Zuspiele den Mitspieler erreicht. Natürlich kann man nun behaupten, dass er überwiegend horizontal zu Badstuber und den Außenverteidigern gepasst hat aber das ist nicht ganz richtig. Oft genug hat er auch seine Sechser bedient und somit zur Spieleröffnung beigetragen. Flanken sind allerdings sehr selten zu sehen beim Wallonen; er hat nicht eine einzige Flanke geschlagen. Wenigstens weiß er, dass ihm ein wenig das Gefühl im rechten Fuß fehlt um zielgenau zu flanken.

Van Buyten kann man auf den ersten Blick auch noch als unüberwindbare Mauer bezeichnen. Er hat 70,2% seiner 191 Zweikämpfe gewonnen wobei er in der Luft dank seiner 197cm Körpergröße mit 76,3% gewonnener Zweikämpfe zu den mit Abstand besten Innenverteidigern der Liga gehört. Auf dem Boden sieht es allerdings schon düsterer aus. Dort hat er von 94 Zweikämpfen nur 59 Stück (63,8%) gewonnen was man vor allem an seiner geringen Schnelligkeit und Beweglichkeit festmachen kann. Insgesamt hat van Buyten nur 13 Fouls begangen und 1 gelbe Karte kassiert. Er ist 7 Mal gefoult worden.

Der Mann mit der Nummer 5 auf dem Trikot gehört nicht nur zu den kopfballstärksten, sondern auch zu den torgefährlichsten Verteidigern der Bundesliga. In der laufenden Spielzeit hat er schon 4 Tore erzielt, je 2 nach Eckbällen und Freistößen. Die Freistöße hat er alle beide selbst mit seinem rechten Hammer ins Netz versenkt. Insgesamt hat er aber 5 Scorerpunkte vorzuweisen, woraus sich schließen lässt, dass er 1 Tor vorbereitet hat. Insgesamt hat er 19 Mal auf’s Tor geschossen und er war an 23 Torschüssen beteiligt. Das lässt sich auch damit erklären, dass er in der Schlussphase gern mal ins Sturmzentrum beordert wird, um die gegnerische Abwehr durcheinander zu bringen wenn man noch ein Tor benötigt.

Doch wer ist eigentlich dieser van Buyten?

Daniel van Buyten wurde am 7. Februar 1978 in Chimay, einer kleinen Stadt in der Wallonie (südlicher Teil von Belgien) an der Grenze zu Frankreich geboren. Aufgewachsen ist er jedoch in Froidchapelle was nur einige Kilometer von Chimay entfernt ist. Sein Vater war ein überdurchschnittlich guter Wrestler und in ganz Europa unterwegs. In Hannover lernte er van Buytens deutsche Mutter kennen. Van Buyten hat noch einen älteren Bruder.

Im Alter von 8 Jahren trat er dem lokalen Fussballklub bei und er wusste sofort, dass er Profi werden wollte. Am Anfang war er jedoch noch Stürmer. Er trainierte hart und legte immer Extraschichten nach dem Training ein. Schon damals hatte er einen sehr großen Willen. Nach 5 Jahren in Froidchapelle wechselte er zusammen mit seinem Bruder auf Leihbasis nach Charleroi wo er 2 Jahre blieb. Danach war er von 1993-1994 für UBS Auvelais aktiv und seine letzte Station als Jugendspieler war der FC Somzée. Schon als 12jähriger hatte er den RSC Anderlecht auf sich aufmerksam gemacht, doch Froidchapelle verheimlichte ihm deren Interesse.

Danach, im Jahre 1997, kehrte er nach Froidchapelle zurück und man plante mit ihm in der 1. Mannschaft doch er wurde von einem Konditionstrainer von Sporting Charleroi entdeckt und so wechselte er zu deren zweiten Mannschaft. Dort spielte er zum ersten Mal in seinem Leben als Innenverteidiger, denn obwohl er mit 17 Jahren nur 1,62m groß war, hatte er mit 19 eine Größe von ganzen 1,92m. In seiner ersten Saison in Charleroi erzielte er 36 Tore für die Ersatzmannschaft und schon in der kommenden Saison gehörte er zu den Profis. Leider konnte er verletzungsbedingt kein einziges Spiel in der ganzen Hinrunde bestreiten und obwohl er am Anfang als Stürmer eingeplant war, spielte er nach seiner Rückkehr in der Innenverteidigung. In 19 Spielen erzielte er 1 Tor.

1999 wechselte er zu Standard Lüttich in die 1. Liga. Erst musste er als Rechtsverteidiger ran doch er hatte große Probleme. Da er aber Angst hatte dem Trainer seine Probleme mitzuteilen, spielte er weiterhin schlecht und wurde für ein Spiel in die Ersatzmannschaft verbannt. Dank einer großen Leistung konnte er aber sofort wieder bei den Profis mitspielen. Insgesamt absolvierte er 57 Spiele und erzielte 7 Tore.

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