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14.02.2011 um 15:06 Uhr
No-Contact-Fußball
Fußball ist ein Bewegungssport, bei dem Körperkontakt genauso dazu gehört wie der Senf zur Bratwurst. Jedoch beobachte ich einen negativen Trend zum No-Contact-Fußball. Warum? Ich habe in der Zwischenzeit den Eindruck bekommen, das die Spieler zusehends öfters mal den Rasen aus der vertikalen Sicht, also auf Grasnarbenhöhe besichtigen. Liegt dies an der Erdanziehungskraft oder wird die Bundesliga härter? Gibt es mehr Fouls oder Ermüden die Spieler früher?

Ein Mann wie ein Baum, man nannte ihn Bonsai

Bestes Beispiel dafür, der frühere Bayern-Spieler Carsten Jancker. Ein leichter Körperkontakt und schon setzt die berühmte Muskelschwäche ein und der Spieler kommt zu Fall. Der Schiedsrichter entscheidet sich aus seiner Sicht, Foul, Freistoß. Musste er wirklich fallen? Hätte er sich, aufgrund seines körperlichen Aufbaus nicht, sagen wir mal, durchtanken können? Aber nicht nur der Carsten war so ein Fall, es gibt mehrere dieser Gattung.
Aber auch Spieler die nicht mit einem solchen Körperbau gesegnet sind, stürzen sich dem geschmeidigen Grün entgegen, als ob ein neuer Millionenvertrag winken würde. Das Kuriose dabei ist oft, das die meistens theatralische Flugeinlage mit anschließender Krokodils-Todesrolle mehr Schmerzen bei dem Spieler hervorruft als das eigentlich vermeintliche Foulspiel.

Clever oder unsportlich?

Neuestes Werk zeitgenössischer Theaterkunst, das Drama in 2 Akten, der lehmannische de Camargo. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, da es dazu dieses, mMn super Teil von ScoobaHH gibt ScobaHH`s Blog
An einem Spieltag kommen solche Szenen häufig vor und die jeweils benachteiligte Fraktion quittiert dies natürlich mit einem gellenden Pfeifkonzert. Der Theaterleiter, in diesem Fall der Schiedsrichter, hier möchte mal auch in Schutz nehmen, schließlich ist es die ärmste Sau in dem Schauspiel. Heutzutage ist es, gerade wegen des schneller werdenden Spiels ein Ding der Unmöglichkeit, dies immer zu sehen. Doch auch die Referees steuern ihren Teil bei, mit so mancher Fehlentscheidung oder Spielleitung. Doch in erster Linie sind es die Spieler selbst, die an der Materie etwas ändern und bewirken können. Gerade wenn ein Spieler sich den Ball ein wenig zu weit vorlegt oder in einem Laufduell den gegnerischen Spieler an seiner Seite spürt, in der Not wird die Nähe des Geläufes gesucht und in den meisten Fällen mit Erfolg. Dies hat dann in anderen Bereichen auch seine Auswirkungen.

Erwachen auf internationaler Bühne

Böse Zungen haben in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass deutsche Mannschaften gerade in den Wettbewerben auf europäischer Ebene dadurch Probleme bekommen. Auch immer wieder eine beliebte Aussage, dass deutsche Schiedsrichter auf der Europapokalbühne anders pfeifen würden als in der Bundesliga, würde ich so unterschreiben. Denn international, wird nun einmal anders von den Unparteiischen in Fällen entschieden wie in der BL. Da darf mMn noch mit Körperkontakt Fußball gespielt werden, was einige BL-Profis dann schmerzhaft erfahren müssen. Es sollte ja nicht gleich Ausarten, so dass wir dann American-Football-Verhältnisse auf dem Spielfeld haben, aber ein wenig mehr Körperkontakt darf es dann schon sein. Mehr laufen lassen, heißt es dann so schön im Volksmund.

Wie könnte man dies ändern?

In aller erster Linie müssten unsere Schiedsrichter auf eine gemeinsame Linie getrimmt werden. Gerade durch die zum Teil unterschiedlichsten Auslegungen und Spielleitungen tragen sie dazu bei. Die Spieler, die Hauptakteure müssten dann ja zwangsläufig in manchen Situationen sich durchsetzen oder es zumindest versuchen sich zu behaupten, anstatt den Sturzflug einzuleiten. Dann würde meiner Meinung nach auch ein Umdenken bei den Herren Profis einsetzen.

Ein langwieriger Prozess würde sich zwar ergeben, aber ein lohnender. Denn wenn man ehrlich sich selbst gegenüber ist, so ist es auch manchmal ein Spieler des eigenen Vereins, der mit seiner Fallsucht einem, 1. Die Schamesröte, und 2. Die Wut über eine zum Beispiel vergebener Möglichkeit ins Gesicht treibt.

Fazit

Es muss ein Umdenken her, von allen Beteiligten. Ich möchte wieder Fußball sehen. Mit Zweikämpfen die nicht wegen jeder Kleinigkeit abgepfiffen werden. Mit Unparteiischen die eine klare Linie verfolgen und durchziehen, nicht jedem das Seine und ich das Meine.

Wie seht ihr die Sache? Haben wir eine Weicheier-Liga? Ist alles so gut wie es ist? Oder sollten die Schiedsrichter nicht bei fast jedem Zweikampf in die Trillerpfeife pusten?

Sehr gerne diskutiere ich mit euch über dieses Thema und freue ich über eure Meinungen und Kommentare, auch falls sie meiner nicht entsprechen sollten Zwar ist dieser Blog etwas kurz geraten, wollte aber auch es nicht unnötig in die Länge ziehen. In diesem Sinne, danke fürs Lesen und viel Spaß noch

Euer Mauli
Aufrufe: 12741 | Kommentare: 33 | Bewertungen: 17 | Erstellt:14.02.2011
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KOMMENTARE
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xxlhonk
14.02.2011 | 17:56 Uhr
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xxlhonk : 
14.02.2011 | 17:56 Uhr
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xxlhonk : 
@Torres
@Mauli

Wir wollen uns ja nicht strafbarer machen, als die Spieler es tun, oder?

Und irgendwo müssen wir anfangen.
Und was können wir tun?
Wir können diese Dinge mit den entsprechenden Bekundungen verurteilen
Und dazu gehört pfeifen.
Wie seinerzeit als the Diver Klinsmann nach England kam.
Der hat daraus dann aber einen Imagewandel vollzogen.
So muss es sein.
Und soll ich Euch was sagen?
Mir ist es lieb, wenn sich ein Spieler hinstellt und die Wahrheit sagt.
Hundertmal lieber als dieses:
Böser Kopstoss.
Habe jetzt noch Kopfweh-Blabla.
Die Aussage ist nur noch die "Wirkung"
Wir reden hier aber über die Ursachenbekämpfung.
Und das muss bestraft werden.
Moralisch.
Aber auch materiell.
Und die Schiris müssen endlich die Optionen bekommen, bestimmte Entscheidungen zu überprüfen.
Und die Linienrichter sollten auch mal hinschauen und was sagen.
Denn der muss das gesehen haben.
Der stand doch nur 5 Meter weg...
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Torres9
14.02.2011 | 17:58 Uhr
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Torres9 : 
14.02.2011 | 17:58 Uhr
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Torres9 : 
Klar...mir ist auch lieber wenn ein Spieler die Wahrheit sagt...
Er gibt eben zu das er beschissen hat, vollkommen okay.
Macht ihn für mich aber nur bedingt besser...

Er muss dafür bestraft werden.
Und natürlich ausgepfiffen und auf Plakaten rundgemacht werden im Optimalfall.
Da hat schon der ein oder andere einen Wandel vollzogen, wie du schon angemerkt hast speziell auf der Insel
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amicaro
14.02.2011 | 19:13 Uhr
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amicaro : 
14.02.2011 | 19:13 Uhr
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amicaro : 
kommt darauf an was du mit deinem blog meinst.
schwalben und theatereinlagen à la lehmann werden wohl die wenigsten gut heissen. allerdings ist fussball manchmal ein no-contact sport. na klar muss man nich bei jeder berührung fallen, tun die meisten auch nicht. wenn ein moderner 6er wie schweini, sahin, tiffert oder aehnliche spieler den ball haben, werden diese sehr oft bedrängt und behaupten den ball auch mit körperkontakt, teilweise sogar sehr heftigem. allerdings kann auch nur der geringste koerperkontakt bei einem spieler der mit hoher geschwindigkeit unterwegs ist zu einer krassen beeinträchtigung des gleichgewichts führen. man müsste dann gewiss nicht immer fallen, aber wenn man in höchstem tempo unterwegs ist, ist es einfach so, dass jeder koerperkontakt, egal ob mit der hand festgehalten/am trikot gezogen oder ob man am fuss erwischt wird, schnell zu einem nachteil führt. und dann ist es ein foul, und um den schiri darauf aufmerksam zu machen fällt man nunmal.
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Red_7
15.02.2011 | 13:15 Uhr
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Red_7 : 
15.02.2011 | 13:15 Uhr
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Red_7 : 
"Und natürlich ausgepfiffen und auf Plakaten rundgemacht werden im Optimalfall."

Daran glaubt ihr doch nicht im Ernst, das sowas noch in diesem Leben passiert? Eine solche Objektivität traue ich großen Teilen des Bundesligapublikums einfach nicht zu.

Sobald der "eigene" Spieler liegt wird losgebrüllt, alleine um in der nächsten Situation Druck auf den Schiedsrichter auszuüben.

Nicht falsch verstehen, ich würde sowas begrüßen, aber das wird in deutschen Stadien in den nächsten Jahrzehnten nicht passieren.
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Rheodred
15.02.2011 | 13:32 Uhr
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Rheodred : 
15.02.2011 | 13:32 Uhr
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Rheodred : 
Schwalbenkönige auspfeifen finde ich grundsätzlich schon mal großartig.

Eine Sache allerdings stört mich bei den Schiedsrichtern sehr:

Unglaublich oft gibt es Szenen, wo es enstweder heissen muss, "Foul" und somit Freistoss, Elfer, whatever, oder wo es heissen muss "Schwalbe" und somit laut Regeln GELB.
Und ich 90% der Fälle wird dann einfach weiterspielen lassen.
Das geht für mich überhaupt nicht!

ie es z.B. auch bei Lautern-BVB im zweikampf Lewandoski und (glaube ich) Iliecevic gewesen ist. Der Iliecevic segelt durch den Strafraum, fällt und guckt zu Florian Meyer. Entweder Lewa hat ihn getroffen (was er nach Fernsehbildern nicht hat) und Meyer muss Elfmeter pfeifen.
Oder Iliecevic hat eine Schwalbe gemacht, dann muss er Gelb kriegen. Zwingend.
Aber was macht Meyer? Lässt einfach weiterlaufen.

Das darf einfach nicht sein. Wenn der Marin am 6.Spieltag seine erste Gelbsperre absitzen muss, wird der sich das ab dem 7.Spieltag 3 mal überlegen. Und viele andere auch.
Und die Regeln geben es eindeutig her.
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taneu
15.02.2011 | 13:45 Uhr
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taneu : 
15.02.2011 | 13:45 Uhr
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taneu : 
Da bin ich bei rheo. Die Schiedsrichterkommission hatte vor der Saison wohl anderes zu tun als sich darum zu kümmern, dass alle eine Linie haben und die Regeln konsequent ausgelegt werden. Es wird schon besser aber da ist noch viel Luft nach oben.

Und wenn die Schiedsrichter konsequenter sind, regelt sich dan von selbst. Vielleicht setzt bei Marin der Denkprozess nach dem nicht gegebenen Elfer schon ein? Lehmann wird sich genau überlegen wie er in Zukunft handelt. Eine nur annähernd ähnliche Situation im gegnerischen Stadion und er kann sich auswechseln lassen.
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xxlhonk
15.02.2011 | 13:53 Uhr
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xxlhonk : 
15.02.2011 | 13:53 Uhr
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xxlhonk : 
@Rheo @taneu

Ihr habt einen grundsätzlichen Gedankenfehler bei euren Überlegungen.
Ihr setzt voraus, dass die Spieler denken können.
Bei den meisten ist das sehr stark zu bezweifeln.
Die merken nichts.
Wie sagte Hans Meyer (ay, ey?) :
In jeder Fußballmannschaft sind mehrere Spieler, die unter der Brücke leben würden, wenn sie keine Profis geworden wären.
Und damit hat er leider Recht.

Und so lange wir die Schwalben gutieren und als "Clever" (siehe Lehmann) hinstellen, wird sich bei denen auch nichts ändern.
Genauso wenig wird sich ändern, wenn wir immer sagen, dass es sowieso nichts wird.
Und wenn wir es nicht probieren.
Von reinen Worten sind noch nie gute Taten entstanden!
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MonkeyMan
15.02.2011 | 14:00 Uhr
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MonkeyMan : bin da bei honk
15.02.2011 | 14:00 Uhr
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MonkeyMan : bin da bei honk
das verhalten der spieler wird auch durch ihr umfeld geprägt! das sind trainer, die meines Erachtens auf sportlichen und fairen wettkampf legen sollten und dies an ihre spieler vermitteln (versteh ich zB Schaaf nicht; wie viele Chancen der Marin schon hat liegen lassen weil er noch nen haken schlägt um körperkontakt zu finden statt zu passen oder sich fallenläßt anstatt noch zwei schritte zu gehen und zu schießen) dann natürlich das Publikum, sprich Medien und Fans, die Schwalbenkönige rundmachen sollten. Ich meine es sollte doch keinem egal sein mit welchen mitteln ein spiel gewonnen wird, oder!? bin auch extremst auf die Reaktionen gegenüber Lehmann morgen gespannt...
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Rheodred
15.02.2011 | 14:01 Uhr
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Rheodred : 
15.02.2011 | 14:01 Uhr
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Rheodred : 
@ Honk: Dann sagen wir es anders: der Trainer wird ihm die Ohren lang ziehen, wenn er ständig gesperrt ist.
Eine Eigeneinsicht ist vielleicht wirklich zu viel verlangt.

Aber so lange die damit durchkommen, ändert sich nie was.
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taneu
15.02.2011 | 14:11 Uhr
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taneu : 
15.02.2011 | 14:11 Uhr
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taneu : 
@honk: dafür müssen die nicht denken können. Da reicht der Instinkt. Ob Marin das jetzt beim ersten Mal oder beim 10. Mal merkt ist mir ziemlich egal. Wenn der bei Köln spielen würde, würde er es spötestens beim 2. Mal merken. Da stehen genug im Stadion und rufen "loof doch ens wigger!" Bin sicher der würde regelmäßig ausgepfiffen werden auch wenn der in köln spielen würde. Um das zu kapieren braucht man keine mittlere Reife.
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