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08.01.2013 um 14:26 Uhr
Immer wieder lockt der FCB I/II
In Jan Kirchhoff hat sich der FC Bayern München für die nächste Saison ein weiteres Mal ein vielversprechendes Talent gesichert. Doch Verpflichtungen dieser Art haben sich für den FCB in den letzten Jahren selten gelohnt. Weder für den Verein, noch für den Spieler.

Um in der Zeit nicht zu weit zurückzugehen, bleiben wir im neuen Jahrtausend. Den Anfang macht hier Julio dos Santos in der Saison 2005/2006. Mit 22 Jahren wurde er von den Scouts des FCB entdeckt. Der Paraguayer galt schon früh als herausragendes Talent, debütierte mit 17 Jahren in der heimischen Liga für Cerro Porteño und war Paraguays „Fußballer des Jahres". Dos Santos war zu dieser Zeit auf den Wunschzetteln vieler europäischer Vereine. Den Zuschlag bekamen letztlich aber die Bayern. Ganze 2 700 000 Euro blechte der FCB für den designierten Nachfolger Michael Ballacks. Ein Betrag, der sich nur leider nie rentieren sollte. Auch für den Spieler hatte der Wechsel nach München verheerende Folgen. In seiner ersten Saison bei den Bajuvaren kam er auf einen einzigen Einsatz in der Liga - Dazu muss allerdings gesagt werden, dass dos Santos erst ab der Rückrunde spielberechtigt war und somit einen riesigen Nachteil gegenüber seinen Teamkollegen hatte. Im zweiten Jahr also wollte dos Santos richtig angreifen. Und kam in der Hinrunde der Saison 06/07 auf sage und schreibe vier Einsätze als Einwechselspieler in der Liga. Dazu drei weitere Kurzeinsätze in Pokal und Champions League. Zur Rückrunde musste also ein Leihgeschäft her. Der VfL Wolfsburg bot sich an und sicherte sich die Dienste des jungen Paraguayers bis zum Ende der Saison. Für das darauffolgende Pech dos Santos‘ fehlen eigentlich die Worte, Oliver Kahn muss ein weiteres Mal aushelfen: „Wenn’s Scheiße läuft, läufts Scheiße". Einen Tag nach Bekanntgabe des Leihgeschäfts zog sich dos Santos im Training einen Wadenbeinbuch und einen Riss des Syndesmosebandes zu. Rückrunde gelaufen, neuer Anlauf bei den Bayern zur nächsten Saison. Die allerdings wollten dos Santos schon gar nicht mehr haben und schoben ihn - wieder als Ausleihe - nach Almería ab. Nach einer Hinrunde ohne einen einzigen Einsatz, sollte ihn eine weitere Leihe nach Brasilien führen. Grêmio Porto Alegre hieß der nächste Abnehmer des ungeliebten Paraguayers. Hier kam er sogar auf 18 Spiele in der Rückrunde, zumeist in der Startelf. Dennoch: Nach der Saison 07/08 wurde der Vertrag aufgelöst und beide Parteien mussten sich etwas eingestehen. Die Bayern mussten einsehen, dass sie seinerzeit zwar erfolgreich der Konkurrenz ein großes Talent weggeschnappt, dafür aber auch unnötigerweise die Karriere von dos Santos erheblich ins Stocken gebracht hatten. Dos Santos wiederum musste ebendies einsehen. Er hätte deutlich mehr erreichen können in seiner Karriere, mit dem Wechsel nach Bayern allerdings zerstörte er sich seine Profilaufbahn.
„Back to the roots" hieß es dann für dos Santos. Seit 2009 ist er wieder für Cerro Porteño aktiv – übrigens auf Leihbasis.
Und ganz nebenbei hatten die Münchner anscheinend ein neues Konzept gefunden, sich gegen die Konkurrenz zu schützen. Nach dem Motto: Ich kaufe die jungen, talentierten Spieler, indem ich sie mit Geld und der Aussicht auf Titel locke, nur um sie nicht an meine Gegner zu verlieren. Was aus ihnen wird, ist nebensächlich.
Dieses System gefiel Uli Hoeneß sogar so gut, dass er in der Saison 2007/2008 gleich zwei deutsche Jungnationalspieler ins Boot holte. Der eine, Jan Schlaudraff, machte in den beiden Spielzeiten vor seinem Wechsel nach München auf sich aufmerksam. Erst trug er als Stürmer mit elf Toren und sieben Vorlagen maßgeblich zum Aufstieg von Alemannia Aachen bei. Im Folgejahr gelangen ihm acht Tore und sieben Vorlagen in der ersten Liga. Zudem absolvierte er im Oktober 2006 sein erstes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft.
Der andere Spieler ist Marcell Jansen. 2004 kam seine Profikarriere richtig ins Rollen. Er bestritt 18 Ligaspiele für Gladbach, erzielte dabei ein Tor und bereitete zwei weitere vor. In der Folgesaison wurde er zum Stammspieler bei der Borussia, stand in 32 Spielen in der Startelf und gab sein Länderspieldebüt. Daraufhin spielte Gladbach eine mieserable Saison, Jansen kam nur noch in 23 Spielen zum Einsatz, am Ende stand der Abstieg.
Jansen, 21 Jahre, und Schlaudraff, 23, verließen ihre Vereine jeweils nach dem Abstieg 2007 und heuerten 07/08 beim FCB an. Und für beide begann damit eine mehr als schwierige Zeit.
Jan Schlaudraff kam für eine festgeschriebene Ablösesumme von 1,2 Millionen Euro. Zuvor wollte auch Ligakonkurrent Werder Bremen den aufstrebenden Nationalspieler verpflichten. Aber Achtung! Waren die nicht erst vor drei Jahren Deutscher Meister? Besser gleich verpflichten, das Geld ist doch da – Und im Sturm haben wir ja auch nur Luca Toni, Miroslav Klose und Lukas Podolski…
So wundert es niemanden, dass sich Schlaudraff schwer tat in München. Bis zum Ende seiner einzigen Spielzeit beim FCB kam er auf acht Ligaspiele, er stand in einem einzigen in der Startelf. Auch sechs Einsätze im UEFA-Cup konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schlaudraff in München fehl am Platz war. Der Wechsel nach München bedeutete auch das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere. Für ihn begann eine Leidenszeit.

Hier geht es zum zweiten Teil
Aufrufe: 18762 | Kommentare: 37 | Bewertungen: 72 | Erstellt:08.01.2013
ø 2.0
KOMMENTARE
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Betfred
10.01.2013 | 17:17 Uhr
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Betfred : 
10.01.2013 | 17:17 Uhr
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Betfred : 
Etwas kann und muss man den Bayern vorwerfen,das sie in der Vergangenheit lieber die eigenen Talente weggeschickt und stattdessen ausländische "Jungstars" verpflichtet haben,aber Spieler wie Ronaldo oder Messi,die als Teenager nach Europa kamen,gibt es eben nur alle 10 Jahre.Spätestens seid van Gaal wurde das gestoppt und mit Sammer wird das auch in Zukunft nicht mehr passieren.
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PDZ
10.01.2013 | 17:18 Uhr
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PDZ : 
10.01.2013 | 17:18 Uhr
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PDZ : 
Ich muss völlig bescheuert sein, mich darauf einzulassen.

1. Es ist kein schlimmes Schicksal ein Jahr beim FC Bayern auf der Bank zu sitzen, bei einem Millionengehalt, den besten Arbeitsbedingungen die man sich wünschen kann. Die meisten dieser Spieler sind nachher bei mindestens genauso guten Vereinen gelandet, wie der Verein, für den sie vorher tätig waren. Falls einige aus der Nationalelf fliegen liegt das wahrscheinlich daran, dass sie sich eben gegen andere Nationalspieler beim FC Bayern nicht durchsetzen konnten, folglich zu schlecht sind. In der freien Wirtschaft, darfst du dir erstmal einen neuen Job suchen, wenn du irgendwo für zu schlecht befunden wirst, das ist hier höchstens bei Torhütern der Fall.

2. Eine Statistik hat vor kurzem gezeigt, dass der FC Bayern die meisten (mit)ausgebildeten jungen Spieler der Bundesliga bei sich selbst und in anderen Vereinen in den Topligen hat. Was folgt daraus? -
- andere Vereine kaufen noch mehr und nachdem der Altersdurchschnitt bei Bayern nie der niedrigste ist, noch jüngere Spieler. Nur eben in einer anderen Kategorie Ablöse, weswegen es keinen interessiert, wenn diese Spieler scheitern.

3. Um die Sicht des FC Bayern zu verstehen, muss man kapieren, dass diese Spieler aus der Sicht des FC Bayern eben keine Fehleinkäufe waren. Die richtigen Fehleinkäufte sind in Südamerika zu finden. Die deutschen Spieler kosten entweder keine Ablöse oder gehen für eine ähnliche Summe wieder weg. Risiko und Verlust fast nicht vorhanden.
Außerdem braucht jeder Verein eine Deutschlandquote. Und der FC Bayern braucht den größten Kader der Liga und die Spieler 20-25 müssen auch noch Klasse haben, selbst wenn sie nur zweimal spielen dürfen.
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groundcero
10.01.2013 | 17:23 Uhr
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groundcero : 
10.01.2013 | 17:23 Uhr
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groundcero : 
"bayern macht karrieren von talenten kaputt"

auf so einen populistischen müll muss man nun wirklich nicht mehr eingehen. ein typischer bayern-hater artikel. undifferenziert und dumm.
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Kollle
10.01.2013 | 17:32 Uhr
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Kollle : 
10.01.2013 | 17:32 Uhr
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Kollle : 
Schuld sind alleine die Spieler die glauben diesen Schritt machen zu müssen. . Freut mich immerwieder wenn die Realität diese Spieler ein- und überholt.
Naja wenigstens für die Geldbörse sollte es sich lohnen, deshalb ist auch Mitleid nicht angebracht.
Aber natürlich erstmal die besten Wünsche, kann ja alles anders kommen
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Richy7
10.01.2013 | 17:41 Uhr
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Richy7 : 
10.01.2013 | 17:41 Uhr
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Richy7 : 
Puh, da kann ich ja gar nichts mit anfangen. Bayern-Hasser, woll?
So ein Blödsinn!
Die angesprochenen Personen hatten teilweise mit Verletzungen zu kämpfen, oder haben es einfach nicht drauf gehabt sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Es fehlte Ihnen teilweise einfach der Willen.
Erinner da gerne an das Paradebeispiel Brazzo, welcher gezeigt hat, was notwendig ist, sich beim FCB zu behaupten. Absoluter Einsatzwille, um fussballerische Nachteile auszugleichen. Das hat den angesprochenen Personen teilweise gefehlt.
Ausserdem denke ich, das es schon einige gute Leute aus der Bayernjugend geschafft haben
Aber ein Hoch auf die anderen 35 Profi-Vereine, welche ausschliesslich mit eigenen Jugend-Spielern arbeiten und gänzlich auf Transfers verzichten.
So ein Schwachsinn, so ist das Geschäft!!!!
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tamiknow
10.01.2013 | 17:47 Uhr
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tamiknow : Mir zu gehässig
10.01.2013 | 17:47 Uhr
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tamiknow : Mir zu gehässig
Für mich ist dieser Post echt nur ein gehässiges Schreibwerk eines ziemlich offenen Bayernhassers. Leider spricht er aber wohl die meisten von uns deutschen Fussballfans an, die bei sportlichem und finanziellem Erfolg reflexartig Antipathie verspüren.
Was wird den Bayern hier denn vorgeworfen? Etwa dass sie sich wie andere Clubs auch für vielversprechende deutsche Talente interessieren und diese dann mit ihren verdienten(!) Mitteln locken? Zu vermuten es gehe dabei nur um die Schwächung der Konkurrenz und nicht um die Stärkung des eigenen Kaders ist einfach nur lächerlich - Wer daran glaubt, ist entweder ein paranoider Verschwörungstheoretiker, oder versteht nichts von kluger, nachhaltiger und völlig legitimer Transferpolitik, was der Kauf von vielversprechenden Talenten nämlich ist. Relativ geringes Investment, hohes Potenzial, aber eben auch ein erhöhtes Fehleinkauf Risiko. Mit Glück holst du deinen nächsten Star, wenn aber keine Entwicklung mehr stattfindet bleibt es eben bei einem recht veranlagten Bundesliga Spieler (nicht genug für den FCB). Jedem jungen Talent der ein Angebot von den Bayern hat, ist doch klar dass er nicht wegen seiner jetzigen Leistung, sondern wegen seines vermuteten Potenzials geholt wird und dass es eben schwer wird in die 1. Elf zu kommen. Schlaudraff oder Baumjohann wurde damals bestimmt nicht gesagt "bei uns hast du eine Stammplatzgarantie".

Das manche Talente es bei einem Top-Verein nicht schaffen ist ganz normal. Manche sind gute Spieler und legen dann woanders eine gute Profi-Karriere hin (Schlaudraff & Jansen), manche sind einfach nicht so stark und packen es auch anderswo auf hohem Niveau nicht (Dos Santos / Baumjohann). Der Konkurrenz schadet das überhaupt nicht, in vielen Fällen bekommt sie 1-2 Jahre später ein gereifteres Talent, dass bei den Bayern auch ohne viel Spielpraxis sehr viel gelernt hat. Der FCB ist eine sehr gute Schule. Daher meckert später auch keiner der es beim FCB nicht gepackt über seine Zeit dort.
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tomnuetten
10.01.2013 | 17:53 Uhr
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tomnuetten : 
10.01.2013 | 17:53 Uhr
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tomnuetten : 
das was bayern macht ist absolut in ordnung... wenn sie (für bayern) gesehen peanuts ausgeben für junge talente und diese es schaffen haben sie alles richtig gemacht, wenn es nicht klappt geht die welt auch nicht unter...

das machen alle anderen vereine auch (nur eben keine "top talente" sondern suchen eben die billigere variante)...

problem bei der sache ist, dass viele dieser talente entweder das große geld sehen oder sich eben maßlos überschätzen! als petersen, der in der 2. liga gute leistungen gezeigt hat, ist es schon ein sehr sehr sehr großer schritt zum fcb...

mit ein bisschen köpfchen, einem besseren berater oder eben nicht mit den dollarzeichen in den augen, würden sich einige dieser (aufgezählten) talente eben für bundesliga vereine a la bremen, leverkusen, mainz, (mit abstrichen freiburg usw.) entscheiden...

da hat man halt keine 2-3 weltklasse spieler vor sich, die einem die chancen auf den einsatz rauben und diese vereine sind bekannt dafür, gut auszubilden....


ich würde (und ich bin kein bayern fan), den spieler die "schuld" geben und nicht dem verein... manche transfers kann man natürlich trotzdem nicht ganz nachvollziehen, da man manchmal (!) nicht verstehen kann, was sich die bayern verantwortlichen von dem neuzugang erhoffen...
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Triplekkk
10.01.2013 | 17:58 Uhr
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Triplekkk : 
10.01.2013 | 17:58 Uhr
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Triplekkk : 
Müller, Badstuber, Kroos, Lahm, Alaba.....
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Deimuddi
10.01.2013 | 18:08 Uhr
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Deimuddi : 
10.01.2013 | 18:08 Uhr
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Deimuddi : 
Wie wär's, wenn man den Herrn Kirchhoff erst mal ankommen lässt?? Wenn ich hier schon die Überschrift lese...Es gab mehr "Talente", die sich bei Bayern durchgesetzt haben als solche, die es nicht geschafft haben.
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BigFred
10.01.2013 | 18:11 Uhr
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BigFred : 
10.01.2013 | 18:11 Uhr
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BigFred : 
Nö der hat jetzt schon versagt wäre er nach Dortmund gegangen wäre er jetzt schon weltklasse!
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