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11.10.2012 um 21:05 Uhr
Emotionen im Fußball
Emotionen im Fußball

Vorwort: Dieser Blog soll kein Angriff auf irgendwelche Fangruppen oder Vereine sein! Auch drückt er kein „So soll/muss es sein" Zustand aus! In diesem Blog habe ich lediglich versucht, durch Emotionen hervorgerufene Vorfälle im Fußball aus den letzten Wochen/Monaten zu verknüpfen die Frage aufzuwerfen, wie weit Emotionen in einem Fußball-Stadion akzeptabel sind. Denn, dass Emotionen zum Fußball gehören, steht außer Frage. Es fragt sich nur, ob wir, die Fans, es manchmal übertreiben.


Emotionen. Sie machen uns zu dem, was wir sind, zu Menschen. Durch sie drücken wir unsere Gefühle aus. Sie schalten den Verstand aus, machen uns fehlbar. Sie begleiten uns durch jeden Tag, überall hin, sind allgegenwärtig. Auch auf dem Fußballplatz, neben dem Platz, auf den Rängen und außerhalb des Stadions. Sie gehören zum Fußball, wie der Fußball selbst.
In München hing trotz des perfekten Starts und der optimalen Punkteausbeute von 18 Punkten aus 6 Spielen der Haussegen schief, weil genanntes für Sammer zu wenig war und er auch noch schönen Fußball sehen will. Ein Zwist, den man nach dem 7. Sieg im 7. Spiel im Wies´n-Bier ertränken konnte. Ein Zwist, von dem man in Stuttgart nur träumen kann. Dort kam es unter der Woche zu einer Rede von Trainer Bruno Labbadia, die der legendären „Flasche leer" und „Was erlauben Strunz" Wutrede von Giovanni Trappatoni aus dem Jahr 1998 (fast) in nichts nachstand. Eine Rede, die im deutschen Fußball-Ozean große Wellen geschlagen hat. Eine Rede, für die einmal mehr Emotionen verantwortlich sind. Mit hochrotem Kopf schimpfte Labbadia lautstark auf die Fans des VFB´s, die ihren Unmut ob des schlechten Saisonstarts und der überkochenden Emotionen ebenfalls lautstark zum Ausdruck gebracht hatten. Mit einem lauten Pfeiffkonzert wurde Labbadias Entscheidung, Talent Raphael Holzhauser auszuwechseln, quittiert. Dabei liegen Auswechslungen eigentlich nicht im Aufgabenbereich der Fans.
Erst vor ein paar Wochen hatten schon einmal Fans in Personalentscheidungen „eingegriffen". Im Gegensatz zu Labbadias Rede, die große Wellen schlug, war der Fall Kevin Pezzoni in Köln wie ein Tsunami, der über Fußball-Deutschland hereinbrach. Es ist nicht meine Absicht, den Fall Pezzoni mit dem Fall Labbadia zu vergleichen, geschweige denn zu prognostizieren, dass in Stuttgart Selbes passieren wird, wie in Köln. Doch eine Verbindung lässt sich leicht knüpfen. Doch wo kämen wir hin, wenn die Fans plötzlich über die Aufstellungen entscheiden? In Zeiten der Medienkommunikation sicher nicht unvorstellbar, aber kann das das Ziel sein? Nein!
Muss man tatsächlich Angst haben, dass die Fans eine völlig neue, den Emotionen verschuldete und den Fußball zerstörende Rolle einnehmen? Noch sind wir davon Gott sei Dank weit entfernt, und auch für die Zukunft ist dieser Gedanke abwegig, doch vielleicht sollten Fans ihr Verhalten in Zukunft trotzdem besser überdenken. Emotionen gehören zum Fußball und sollten ins Stadion getragen werden, aber alles hat – wie es Labbadia in seiner Rede ausdrückt – seine Grenzen. Personalentscheidungen treffen Trainer und Manager und sollten von den Fans, genau wie die Mannschaft, das Trainerteam und was dazu gehört, unterstützt werden. Und auch wenn Bengalos noch so tolle Bilder geben, sollte man doch überdenken, ob man seine Identifikation mit dem Verein nicht auch auf einem anderen Weg ausdrücken kann. Denn auch ein Meer aus Fahnen und Choreographien kann sehr schön sein.
Ein positives Paradebeispiel für Emotionen im Fußball ist sicherlich der Fall Boris Vukcevic. Nach dem schweren Autounfall des U21-Nationalspielers aus Sinsheim drücken Spieler und Fans verschiedener Vereine ihre Solidarität und Anteilnahme auf Plakaten und T-Shirts mit Aufschriften, die Boris Kraft verleihen sollen und ihm eine gute Besserung wünschen, aus und zeigen, warum Emotionen zum Fußball gehören. Denn Emotionen gehören definitiv zum Fußball, durch sie lebt der Sport. Doch sie müssen gezügelt werden, bevor sie das Fass zum überlaufen bringen.

Intention für diesen Blog war eigentlich der Fall Kevin Pezzoni und letztendlich die Rede von Bruno Labbadia. Denn ich finde, dass Labbadia in vielen Punkten Recht hat, wenngleich seine Reaktion sicherlich auch hinterfragbar ist.
Es würde mich freuen, nun euere Meinung zu dem Thema „Emotionen im Fußballstadion" zu lesen, denn mich interessiert dieses Thema brennend. Es gibt sicherlich kein „richtig" und kein „falsch", höchstens ein „übertrieben". Gerne nehme ich auch Kritik/Beurteilung entgegen.
Danke!
Aufrufe: 5223 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 8 | Erstellt:11.10.2012
ø 7.5
KOMMENTARE
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Vlado_Kasalo
12.10.2012 | 13:57 Uhr
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12.10.2012 | 13:57 Uhr
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Inhaltlich interessanter Blog. Allerdings würde ich mir mehr Absätze wünschen. Ansonsten akzeptabeles Erstlingswerk.

Zum Thema:

Emotionen wie im Fall Vukcevic und auch damals bei Robert Enke sind sicher nicht problematisch, lassen sie doch die gesamte Fußballgemeinde auch mal für einen kurzen Moment erkennen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt.

Allerdings bin ich schon der Meinung das sich Labadia die Pfiffe gefallen lassen muss. Wo kommen wir denn da hin wenn fans nicht mehr pfeifen dürfen im Stadion. Der schöne Bruno hätte einfach sachlich nach dem Spiel erklären können warum er den Wechsel vollzogen hat. (Weil der Spieler bereits zur Halbzeit gesagt hat, dass er angeschlagen sei)

So sind es mal wieder die bösen Fans. Es zeigt wohin die Verantwortlichen im Deutschen Fußball steuern wollen - zu einem Operettenpublikum das brav sein Eintrittsgeld bezahlt und bestenfalls nach dem Abpfiff Applaus spendet.

Pro Emotionen jeglicher Art, auch Pyro Contra Gewalt!!!
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SidneyCrosby
12.10.2012 | 15:41 Uhr
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12.10.2012 | 15:41 Uhr
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Allerdings bin ich schon der Meinung das sich Labadia die Pfiffe gefallen lassen muss. Wo kommen wir denn da hin wenn fans nicht mehr pfeifen dürfen im Stadion. Der schöne Bruno hätte einfach sachlich nach dem Spiel erklären können warum er den Wechsel vollzogen hat. (Weil der Spieler bereits zur Halbzeit gesagt hat, dass er angeschlagen sei)

So sind es mal wieder die bösen Fans. Es zeigt wohin die Verantwortlichen im Deutschen Fußball steuern wollen - zu einem Operettenpublikum das brav sein Eintrittsgeld bezahlt und bestenfalls nach dem Abpfiff Applaus spendet.

100 % deiner Meinung. Treffend formuliert
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Loco76
12.10.2012 | 16:14 Uhr
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Loco76 : 
12.10.2012 | 16:14 Uhr
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Loco76 : 
"Allerdings bin ich schon der Meinung das sich Labadia die Pfiffe gefallen lassen muss. Wo kommen wir denn da hin wenn fans nicht mehr pfeifen dürfen im Stadion. Der schöne Bruno hätte einfach sachlich nach dem Spiel erklären können warum er den Wechsel vollzogen hat. (Weil der Spieler bereits zur Halbzeit gesagt hat, dass er angeschlagen sei) "

Soso... ohne Hintergrundwissen, ohne einen blassen Schimmer zu haben, darf kann gegen eine Person wettern.... warum spielen wir das Spiel nicht umgekehrt und fragen ERST! den Trainer weshalb er reagiert hat wie er es eben getan hat. Aberf nein, 40.000 Hobbytrainer und Alleswisser, glauben ja in jedem Moment des Spiels alles zu Wissen und tun dies Wochenende für Wochenende lautstark kundgeben....

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OnkelFU
12.10.2012 | 17:13 Uhr
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OnkelFU : 
12.10.2012 | 17:13 Uhr
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OnkelFU : 
sehr schön geschrieben und in meinen augen auch sehr richtig. beim fall pezzoni habe ich mich genau das gleiche gefragt.

was ich auch nie verstehen werde: seit wann sind bengalos ausdruck von emotionen?
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HamburgerJungXXL
12.10.2012 | 19:01 Uhr
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12.10.2012 | 19:01 Uhr
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Gut geschrieben, aber ich denke das ist so ein großes Thema das man gar nicht in einem Blog abarbeiten kann.
Schade finde ich das du einen wichtigen Punkt der Labbadia Wutrede weggelassen hast, und zwar die Rolle der Medien. Er hat z.b. gesagt: Die Leute werden teilweise von den Medien aufgehetzt. In der heutigen Zeit ist das ein ganz entscheidener Faktor. Warum keiner der Boulevard-Medien auf diesen Punkt eingegangen ist liegt auf der Hand.
Für mich gehören Emotionen und auch lautstarke Fans einfach zum Spiel wie der Sport selbst.
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funkbarrio
12.10.2012 | 19:16 Uhr
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funkbarrio : 
12.10.2012 | 19:16 Uhr
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funkbarrio : 
Apropos "Fans entscheiden über Aufstellungen":

War letztes Jahr auf der DLD in München (so eine Konferenz mit sehr intelligenten Menschen, die alle in die Zukunft sehen können). Jedenfalls hat da einer der zu der größten Event- und Entertainment-Gruppe der Welt gehört und selber irgendeinen kleineren Fußballklub präsidiert genau das vorhergesagt... Hört sich erstmal ziemlich komisch an und man kann es nicht ganz ernst nehmen, aber e shat shcon manch komische Entwicklungen. Da ging e szum Beispiel um Live-Umfragen zu Einwechslungen, hehe

Ob das den Sport voranbringt und wirklich im Interesse der Spieler ist bzw. wie man das dann konkret umsetzen will, weiß ich leider nicht. Gibt bei Youtube irgendwo das Video... vielleicht schau ich es mir nochmal an.

Zum Thema: Ich glaube, dass ohne Emotionen bzw. in seiner Funktion als Ventil der Fußball nicht den weltweiten Stellenwert hätte! Solange niemand verletzt oder arg beleidigt wird finde ich Emotionen im Sport wie im Leben unabdingbar!
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Lionel3061
12.10.2012 | 22:07 Uhr
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Lionel3061 : 
12.10.2012 | 22:07 Uhr
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Lionel3061 : 
Hoch interessantes Thema, mit dem ich als Dresdner und Dynamo und BVB Fan sehr oft konfrontiert werde.
Ich bin selber ab und zu sehr emotional beim Fußball ob nun im TV oder im Stadion. Da wird geschrien, gejubelt und nach dem 1:0 Sieg vom BVB im April gegen die Bayern auch mal ne Freudenträne verdrückt. Meine Freundin hat da teilweise einiges auszuhalten mit mir.
Genau das macht für mich die Faszination des Fußballes aus.
Nur ist es mir persönlich noch nie in den Sinn gekommen Spieler oder Trainer anzufeinden. Warum auch? Niederlagen sind immer ärgerlich aber sie zerstören mich doch nicht so weit das ich Anderen Schaden zufügen möchte. Fußball ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt, aber eben eine Nebensache. Emotionen rechtfertigen nicht alles.

Insbesondere im Bezug auf Pyrotechnik, die ja von den Ultragruppierungen mit "Emotionen respektieren" beworben wird, frage ich mich doch ob wirkliche Emotionen dahinter stehen oder einfach nur das Bedürfnis nach Anarchie. Im Stadion hier in Dresden zündet niemand, aber was ich beim Geisterspiel gegen Ingolstadt vor dem Stadion gesehen habe oder auch bei Public Viewing Veranstaltungen bei der EM lässt mich doch arg zweifeln. Bengalos wurden dabei einfach so, völlig zusammenhangslos im Bezug auf den Spielstand gezündet. Initiatoren waren in allen Fällen ein paar halbstarke Jugendliche die dämlich grinsend daneben standen.
Ich persönlich habe auch bei einem Tor andere Sachen zu tun als irgendwas anzuzünden, ich schreie einfach nur meinen Jubel raus und schwenk die Fahne. Aber die Mehrheit hier in Dresden ist bei diesem Thema anderer Meinung
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Schnumbi
13.10.2012 | 17:24 Uhr
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Schnumbi : 
13.10.2012 | 17:24 Uhr
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Schnumbi : 
weiß gar nicht warum der blog hier so schlecht wegkommt.

inhaltlich kann man nicht meckern und er sollte eigentlich zur diskussion anregen.

meine sichtweise ist ganz einfach: weder ein fan darf größer als der verein sein, weder ein spieler oder trainer darf größer als der verein sein.

emotionen gehören dazu das ist ganz klar, leider geht damit jeder verschieden um. ich für meinen teil erwische mich auch mal das ich vor dem fernseher verbal aus den rahmen falle aber emotionen dürfen niemals zur gewalt ausarten, dies ist in keinster weise zu tollerieren.

fans sind das salz in der suppe beim fußball. wie geil ist es jeden spieltag im schnitt über 40.000 zuschauer in unseren stadien begrüßen zu dürfen. doch gewisse dinge über die man in letzter zeit oft gelesen hat trüben diesen schönen gang ins stadion., sei es zuletzt der braune Mob oder eben fans die begalos oder rauchbomben zünden.

jeder fan sollte sich klar sein. der verein gehört nicht ihnen und unterliegt in der heutigen wirtschaftslage gewissen regularien.

sicjer hat der fan das recht friedlichen protest zu äußern aber im endeffekt sollte es alles in einer symbiose von fan und verein passieren. denn nur gemeisam löst man probleme.

also lasst uns unsere liebstes hobby bewahren.
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