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Von: KEMPERboyd
05.06.2013 | 26247 Aufrufe | 64 Kommentare | 58 Bewertungen Ø 7.5
Gedanken zum Viehmarkt
Anstand und andere Nichtigkeiten
Holzhäuser, Sokratis und Telefone
Es ist Zeit, mal wieder über Anstand zu reden. Anstand, dieses kleine schmerzende Gefühl im Hinterkopf, das einem bei guter Erziehung das Elternhaus eingeimpft hat. Das einem sagt: das tut man einfach nicht. Schaut man sich den Transfermarkt der letzten Wochen an, hat man eher das Gefühl, Anstand sei der kleine Bruder des inneren Schweinehundes, den man bei Bedarf überwinden muss. Und zwar auf allen Seiten.

Ruf! Mich! An!
Viel Lärm um nichts
Begonnen hatte die Anstandsdiskussion Hans-Joachim Watzke. Mit dem Transfer, der die Gemüter erregte wie kein anderer, dem von Mario Götze. Schon in der betreffenden Presseerklärung hatte der BVB geklagt, dass die Bayern nicht ein Mal zum Hörer gegriffen hätten. Das ganze belastete aus schwarz-gelber Perspektive das Verhältnis so sehr, dass sogar das gemeinsame Spachteln vor dem Spitzentestspiel aus dem Programm genommen wurde.

Wer immer für die Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt verantwortlich war. Geht natürlich gar nicht. Was ich mich aber von Anfang an gefragt habe: selbst wenn man einen Anruf für ein Gebot des menschlichen Benehmens hielte, was genau sollte Rummenigge/Hoeneß/Sammer fernmündlich eigentlich sagen? Bereits die Absicht einer Verpflichtung mitzuteilen, kann man angesichts der Ausstiegsklausel nicht ernsthaft verlangen. Das wäre ungefähr so, als würde man Zorc dazu anhalten, Wolfgang Holzhäuser eine Liste aller möglichen Sommertransfers des BVB zu faxen. Ist der Transfer aber einmal fix, soll naturgemäß zuerst der Spieler die Gelegenheit bekommen, sich seinen Vorgesetzten zu erklären. Hat Mario Götze dem Vernehmen nach ja auch getan.

Wissen die dann Bescheid, bleibt eigentlich nichts mehr zu kommunizieren außer vielleicht: fülle gerade die Überweisung aus. Machen wirs wie bei Deisler oder wollt Ihr das Geld in mehreren Tranchen? Mit Moral oder Anständigkeit hat das nur am Rande zu tun.

Der Fall Robert L.: Kein Aufstand der Anständigen nirgends
Der klarste Fall
Cezary Kucharski verdient ca. 3.000,- Euro monatlich. Weil er Abgeordneter im polnischen Parlament ist, nennt man das Diät. De facto ist man mit diesem Gehalt in Polen ein reicher Mann und das Gehalt ziemlich fett. Das reicht Herrn K. aber offenbar nicht. Deshalb betätigt er sich nebenberuflich als Berater eines Fußballspielers. Herrn K.s Klient sein einziger nebenbei bemerkt hört auf den Namen Robert Lewandowski. Man muss dem Abgeordneten lassen, dass er da relativ früh ein Talent entdeckt hat, als andere, unter anderem - wie man hört - die Sekretärin in der Geschäftsstelle eines polnischen Drittligisten, davon schwadronierten, der Vierfachschütze im CL-Halbfinale sei für eine Profikarriere ungeeignet. Das ist dann aber auch das beste, was man dem Agenten von Robert L. nachsagen kann. Das Gebaren des Mannes in den letzten Monaten lässt Klaus Gerster wie einen Nonnenhockeyschiedsrichter aussehen. Unter Anleitung seines Beraters soll Lewandowski bereits zwei Verträge beim FC Bayern unterschrieben haben. Einen ab 2013 und einen ab 2014. Dann läuft der gültige Vertrag in Dortmund aus.

Das wäre zunächst einmal schlicht und ergreifend verboten. Die FIFA Transferordnung besagt, dass ein Kontrakt mit einem neuen Verein nur unterschrieben werden darf, wenn das aktuelle Arbeitspapier nur noch 6 Monate oder weniger Restlaufzeit oder der bisherige Arbeitgeber zugestimmt hat. Nun bin ich nicht naiv. Die sog. Transferordnung des Blatter-Verbandes ist wohl das einzige Gesetz, das noch zahnloser ist als das deutsche Kartellrecht. Konsequenterweise droht Art. 18 Abs. 3 in bester Gummiparagraphentradition auch unbestimmt angemessene Sanktionen für den Fall der Zuwiderhandlung an.

Es wäre aber zumindest ein Gebot des ja, Anstandes , mit dem neuen Vertrag unter dem Arm und am besten gleich einem Ablöseangebot des FC Bayern im Gepäck bei Hans-Joachim Watzke aufzuschlagen und zuzusehen, dass man den Wechsel zum Wunscharbeitgeber über die Bühne bringt. Herr Kucharski hatte eine andere Idee. Besser als stille Pendeldiplomatie könnte die öffentliche Konfrontation funktionieren. Also wedelt der Mann seit Januar 2013 vor jeder Kamera des polnischen Fernsehens, die nicht bei drei auf irgendeinem Baum ist, mit imaginären, zukünftigen und ungültigen Arbeitspapieren seines Mandanten herum und droht indirekt mit Leistungsverweigerung, sollte Borussia Dortmund auf dem eigentlich gültigen Fetzen Papier beharren, das seinem Mandanten immerhin 1,5 Mio. Euro p. a. garantieren soll.

Man ist geneigt, Verständnis dafür aufzubringen, dass der Dortmunder Geschäftsführer Watzke dem polnischen Beraterdarsteller mittlerweile Hausverbot erteilt haben soll (wobei man sich schon fragt, wem gegenüber dann eigentlich das jüngst kolportierte Angebot auf Erhöhung des Gehaltes im letzten Vertragsjahr abgegeben worden ist).

Der andere Teil der Wahrheit ist aber, dass auch der Stürmer selbst sich unanständig benimmt. Es wäre an ihm, seinen Berater einzufangen. Herr Kucharski arbeitet für ihn, nicht umgekehrt. Lewandowski ist auch nicht irgendein unmündiges Rennpferd, das sein Besitzer an den besten oder meistbietenden Stall verscheuert. Die Weisungsbefugnis ist kein theoretisches, juristisches Konstrukt. Robert Lewandowski ist die (einzige) cash cow seines Beraters. Hilft gar nichts mehr gegen die selbstherrlichen Fernsehauftritte seines Agenten, dürfte die Drohung einer Kündigung ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn Robert Lewandowski zu einem Verein wechseln will, der ihm bessere Perspektiven und mehr Geld bietet, ist das legitim. Aber für die Art, in der der Wechsel über die Bühne geht, ist er verantwortlich, niemand sonst. Es geht auch um seinen Ruf.

Und damit wären wir auch schon bei der dritten, ja ich sage es noch einmal, unanständigen Partei. Und das ist niemand anderes als: Borussia Dortmund. Natürlich ist das Auftreten des Beraters aberwitzig. Aber Robert Lewandowski als mittelloses Opfer einer autarken Strategie des Herrn K. darzustellen, ist scheinheilig. Man kann und darf nicht erwarten, dass der BVB seinen besten Stürmer öffentlich zur Vertragstreue auffordert und das Arbeitsverhältnis vergiftet. Und dass sich Spielerberater, die auch nach Meinung der meisten Fans nur am Erfolg ihrer Profis nassauern, sich als punching ball eignen, ist kein Geheimnis. Richtig ist auch, dass Robert Lewandowski in der ganzen Zeit der Diskussion seine Leistung gebracht hat. Aber das macht ein Auftragskiller womöglich auch, ohne dass sein Benehmen integer wäre.

Hinter verschlossenen Türen ein Bekenntnis zu fordern, was der Spieler selbst eigentlich will und seinen Berater zumindest zum Stillschweigen anzuhalten, wäre wohl nicht zu viel verlangt. Stattdessen gibt man sich offenkundig mit halbherzigem Schweigen und populistischem Beratergebashe zufrieden und verweist auf bestehende Verträge und fehlende konkrete Angebote. Den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, ist nicht verboten. Aber anständig ist es nicht.

Bleiben die Bayern. Die lassen Kucharsky und Lewandowski derzeit die Drecksarbeit machen. Nicht mehr und nicht weniger. Im besten Fall ist das Arbeitsverhältnis zwischen dem Polen und dem BVB in wenigen Wochen so zerrüttet, dass auch ein Angebot unter Marktwert angenommen wird. Im schlechtesten Fall muss man auf Augenhöhe verhandeln und kann die Millionen aus dem mutmaßlichen Gomez-Verkauf reinvestieren. Dieses Verhalten, von wem auch immer initiiert, ist schlicht, es kommt gleich: unanständig.

Im übrigen: ein Freund von mir sagte neulich, die Attraktivität promiskuitiver Frauen halte nur so lange wie ihre Zuneigung. Ich habe übersetzt und auf Druckreife geachtet. Eigentlich sagte er, Schlampen sind nur so lange schön, wie sie in deiner Kiste liegen (jaja, #Aufschrei). Hilft schon der moralische Appell nichts, sollten die Bayern an dieses Sprichwort denken. Schon beim Wechsel von Lech Posen nach Deutschland wurde verbrannte Erde hinterlassen. Dass die Perspektive der Verpflichtung eines der wohl besten Stürmers in Europa vom unmittelbaren Konkurrenten aufregend ist, ist verständlich. Nur wer sagt eigentlich, dass Berater Kucharski nach einem Wechsel nicht ab Januar 2014 Verträge beginnend in den nächsten vier Jahren bei Manchester United oder sonstwo unterschreibt? Zuletzt ließ er verlauten, sein Klient sei neugierig und wolle alle zwei Jahre etwas neues sehen. Aha. Man muss ja nicht gleich vom Pakt mit dem Teufel sprechen. Aber einen faulen Apfel drohen sich die Bayern da schon in den makellosen Korb zu holen.

Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, griechischer Philosoph, 470-399 v.Chr.)
Der Grenzfall
Wenn ein Name für Wohlanständigkeit steht, ist es wohl der des antiken Philosophen. Wenn ein Name für Zungenknoten steht, dann wohl Sokratis Papasthatopoulos. 16 Buchstaben, zwei Vereine, ein Zankapfel und die Frage nach der Moral von der Geschicht.

Der Hergang dürfte bekannt sein. Sokratis wollte und sollte nicht mehr Teil des Neuaufbaus in Bremen sein. Leverkusen suchte einen hinten rechts und innen einsetzbaren Carvajal-Ersatz. Geld ist unterm Leuchtkreuz sowieso da. Man spricht, man einigt sich. Vertrag bis 2018. Klappe zu, Sokratis im Rheinland, 8 Millionen Euro in Bremen. Dann kommt Zorc. Dortmund sucht einen rechts und innen usw.. Man spricht, man einigt sich, man unterschreibt (ganz wichtig). Vertrag bis 2018, Sokratis in Westfalen, 9,5 Millionen in Bremen. Leverkusen guckt in die Röhre.

Klingt nach dem normalen Hergang. Schon Reiner Calmund wusste: die Schnellen fressen die Langsamen. Und wenn das Portemonnaie des Schnellen dicker ist, gilt das erst recht. Aber dabei wollte es der scheidende Bayer-GF nicht bewenden lassen. Also sprach Holzhäuser vom zu überdenkenden Dortmunder Gutmenschenbild. Huch?! War was passiert?

Zunächst mal: dass ein talentierter Fußballprofi mehrere Angebote erhält und mit mehreren Vereinen gleichzeitig spricht, ist gang und gäbe. Dass dem abgebenden Verein gleichgültig ist, an wen man den Spieler verkauft, solange es nur der Meistbietende ist, ist nachvollziehbar. Dass ein Verein (auch) deshalb Interesse am Spieler anmeldet, weil ein eigentlich perfekt scheinender Transfer wegen stockender Ablöseverhandlungen ins Trudeln gerät, ist vielleicht nicht die feinste Art, aber nicht per se verwerflich. An all dem ist weder juristisch noch moralisch etwas auszusetzen.

Aber wenn zwischen Spieler (Sokratis) und anderem Verein (Bayer) bereits eine Abrede besteht, dann kommt er ins Spiel, deeeer: genau Anstand. Dass es einen schriftlichen Vertrag zwischen Sokratis und Bayer 04 gibt, ist nicht überliefert. Und Wolfgang Holzhäuser hätte es vermutlich erwähnt. Umgekehrt wird eine mündliche Vereinbarung wohlweislich von niemandem bestritten. Borussia Dortmund weiß offiziell von gar nichts. Sokratis zieht sich auf die Formulierung zurück, er habe nichts falsch gemacht. Das ist nun eine relativ dehnbare Aussage. Wenn man zum derzeit mit Abstand vor allen anderen zweitbesten deutschen Club wechselt, mehr Geld als vorher verdient, Champions League unter Jürgen Klopp spielen darf und auch noch Schadensersatzforderungen vom größten Chemiekonzern der Welt gerade so vermieden hat, hat man relativ wenig falsch und nahezu alles richtig gemacht.

Da eine mündliche Zusage auch nicht justiziabel ist, droht auch keine Klage, jedenfalls keine mit Erfolgsaussicht. Sollen die Amateure vom Werksclub das Ganze doch schriftlich fixieren, dann gibts auch kein Problem. Ergo: alles im grün-schwarz-gelben Bereich? Wohl eher nicht.

Fazit
Kindermund tut Wahrheit kund
Am Beispiel Sokratis sieht man allerdings das Problem hehrer moralischer Forderungen. Da im Fußballgeschäft eben jeder mehr oder weniger deutlich mehr oder weniger oft gegen irgendeine (Anstands)Regel verstoßen hat, ist der Vorwurf der Scheinheiligkeit meist schnell und mit einigem Recht erhoben. Bayer Leverkusen gilt auf dem Transfermarkt auch nicht gerade als zimperlich. Andererseits wirkt Watzke mit seinem öffentlichen Gejammer über bajuwarische Stillosigkeit nach dem Sokratis-Transfer nicht gerade wie die Aufrichtigkeit in Person. Die ganz große Moralkeule auszupacken, hat auch Bumerang-Potential. Frag nach bei Christian Streich, der über den Viehmarkt sprach und in der Hitze des puritanischen Furor vergessen hatte, dass Max Kruse ein Jahr vorher dank Ausstiegsklausel nach Freiburg gekommen war. Wo ist die Lösung?

Schärfere Sanktionen in der Transferordnung für Verstöße sind es sicher nicht. Moral mit Gesetzen zu erzwingen, hat noch nie funktioniert. Und irgendein Schlupfloch wird immer gefunden, egal wie kreativ der Gesetzgeber ist. Frag nach bei den Erfindern des Rauchverbotes.

Deshalb korrigiere ich mich selbst. Anstand zu fordern, geht vielleicht ein bisschen zu weit. Es wäre schon einiges gewonnen, wenn man nach dem guten alten Kindergartenmotto verfährt: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Und wenn man es doch getan hat, wenigstens zu schweigen. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Spart den Beteiligten ein paar Lebensminuten mit Bluthochdruck und uns allen ein paar Schlagzeilen, die es sowieso nicht gebraucht hätte.
KOMMENTARE
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Lixxx
11.06.2013 | 14:35 Uhr
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Lixxx : mugel
11.06.2013 | 14:35 Uhr
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Lixxx : mugel
und genau dein Kommentar ist das beste Beispiel! bayern ist wohl der verein, der noch nie einen spieler gezwungen hat zu gehen!
bei Gomez ist es einfach so, das ihm gesagt wurde das seine einsatzchancen unter guardiola noch geringer sind als in dieser Saison! wenn Gomez das wünschen würde, könnte er seinen vertrag auch aussitzen. das ist seine Entscheidung!
ich finde es allerdings gut, das entgegen deiner Meinung, bei uns noch der Trainer entscheiden darf wen er aufstellt! und wenn heynckes als auch pep sagen, Gomez ist bei mir nur 2. Wahl, dann ist das ihr gutes recht! da ist absolut nichts verwerfliches dran.
keiner weiß genau ob es nicht doch ein Angebot für lewa gab! watzke sagt ja immer nur die Wahrheit, oder??? "sahin" hust..
vielleicht haben die Bayern vom BVB eine summe genannt bekommen, die viel zu hoch war und haben deswegen erst kein schriftliches Angebot abgeben!
vielleicht wollen die Bayern auch erst Gomez verkaufen, um die 30mios auch einzunehmen und einen spieler mit 10 mios Jahresgehalt von der liste zu bekommen!
sind das punkte die du verstehen kannst?
6
Mugel
11.06.2013 | 14:44 Uhr
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Mugel : 
11.06.2013 | 14:44 Uhr
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Mugel : 
Ich hab nie gesagt das wer anders als der Trainer sein Team aufstellt. Der umgang und die Art und Weise ist das Problem, alles andere interessiert mich herzlich wenig. Und ich sage auch nicht das die BVBler immer Moralisch richtig handeln. Lies mal genau, sogar bei uns in Bremen wird es sachen geben die Moralisch nicht immer ok sind. Es muss sich wegen mir auch nichts ändern, nur dann sollen ALLE aufhören Moral zu fordern.

Naja und wenn man einen Spieler sagt das man ihn nicht mehr brauch, was ist das deiner MEinung nach. Das ist natürlich auch nur bei den Bayern so, kein anderer Verein lässt seine Spieler selbst bestimmen was sie wollen. Wenn ein Spieler (egal wo er spielt) seinen Vertrag absitzen will ist das eben so.

Was passiert denn eigentlich wenn ein Spieler oder der Verein den Vertrag einfach Kündigen. Grade ein AN hat doch das Recht zu kündigen auch bei nen Befristeten Vertrag. Weiß da einer was? Gibt es da Strafen oder so?
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Lixxx
11.06.2013 | 15:03 Uhr
4
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Lixxx : 
11.06.2013 | 15:03 Uhr
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Lixxx : 
ok, aber dann erklär mir mal bitte, was an dem verhalten der Bayern gegenüber Gomez schäbig sein soll?
4
Superpip
11.06.2013 | 15:32 Uhr
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Superpip : tendenziöser Beitrag
11.06.2013 | 15:32 Uhr
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Superpip : tendenziöser Beitrag
Prinzipiell stimmt wohl das Meißte im Beitrag. Der Vollständigkeit halber sollte man die Rolle der Bayern aber auch auf Grundlage vergangener Aussagen seitens der Vereinsführung vielleicht etwas korrigieren. Da fehlt das an anderen Stellen des Artikels, in Betrachtung anderer Vereine, angewendete kritische Niveau.

Hier hätte ich ein paar Aussagen von Uli Hoeneß zu dem Transfergebaren von Demba Ba und Van Nistelroy, die ich in der Causa mal doch sehr interessant finde:

"Gegen Leute wie Ba muss man brutal hart vorgehen, das ist der bisher perfideste Fall. Auch van Nistelrooys Verhalten beim HSV finde ich schlimm"

"In solchen Fällen müsste man mal sagen: Was verdient ein Ba oder ein Nistelrooy? Das legen wir als Bundesliga zusammen, alle boykottieren diese Spieler - und ab mit ihnen auf die Tribüne."

Und in dem Kontext sah er ja auch die Vereine in der Verantwortung:
"Es kann nicht sein, dass es ständig heißt: Der und der Spieler kann gehen, trotz gültigen Vertrags. Dann braucht man sich nicht wundern."

Aber sich jetzt in Stillschweigen hüllen und Letztenendes als Profiteur da stehen. Naja...
2
Cryss
11.06.2013 | 15:37 Uhr
2
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Cryss : 
11.06.2013 | 15:37 Uhr
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Cryss : 
In der Sache Götze:
Götze hat eine Ausstiegsklausel, da kann Bayern also zuschlagen. Haben sie auch gemacht, aber bevor sie Götze ein Angebot machen müssen sie die Ausstiegsklausel doch auch ziehen. Das kann man wohl nur machen indem man sich diesbezüglich beim BVB meldet. Danach darf Bayern auch mit Götze verhandeln, nicht ungekehrt.

In der Sache Lewandowski:
Der hat Vertrag bis 2014 und keine Ausstiegsklausel. Bayern darf also nicht mit Lewandowski verhandeln. Wie kommt Lewy dazu zu sagen, er will nur zu Bayern und Heynckes dazu zu sagen, dass Lewy nicht mehr lange auf sich warten lässt, wenn Bayern vorher noch nicht mit Lewy oder Berater gesprochen hat? Das dürften sie nur wenn sie die Erlaubnis von Dortmund haben bzw. wenn sie sich mit Dortmund einig sind. Sind sie aber nicht, es gab ja nichtmal ein Angebot.

In der Sache Sokratis:
Dortmund gibt ein Angebot für Sokratis ab, das wird angenommen und Sokratis nimmt auch das Angebot von Dortmund an und alles wird unterschrieben. Fertig. Leverkusen hat nichts unterschrieben, war sich also entweder mit Bremen oder mit Sokratis nicht einig. Was hat es Dortmund zu interessieren wer da noch an ihm rumknabbert? Wenn Sokratis Leverkusen schon eine Zusage gibt hat die keinen Wert solang Leverkusen an Verhandlungen mit Bremen scheitert. Was soll Sokratis denen sonst versprochen haben? "Ich werde jedes Angebot eines anderen Vereins ausschlagen bis ihr endlich mit meinem Verein einig seid." oder was? Warum sollte er?

Zur Sache mit Reus:
So wie ich das mitbekommen habe, hat Dortmund da genauso gehandelt wie Bayern und erst die Sache mit Reus klar gemacht und sich dann bei Gladbach gemeldet, dass sie die AK ziehen. Ist genauso falsch.
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TheKingKong
11.06.2013 | 15:38 Uhr
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11.06.2013 | 15:38 Uhr
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Naja, wenn sich hier jemand daneben benimmt, sind es die Bayern, allen voran Uli H. Und das sage ich als Bayern Fan. Erst davon sprechen, dass man in der BuLi die anderen Vereine mitnehmen solle, auf das hohe Niveau des BVB und Bayern und dann sich Götze krallen. Das mit Lewa war ja lange absehbar. Nun, gut, dass Bayern auf nationaler Ebene den Gegnern die Spieler wegkauft ist nichts neues. Aber, dann so im krassen Widerspruch zum öffentlich geäußerten stehen?
Der Fall-Lewandowki entwickelt sich auch nur aufgrund von Götze so prekär. Watzke gab Lewa das ok für Bayern, aber ohne Wissen, dass auch Götze gehen würde. Sprich: Die Bayern machen es ziemlich clever und der BVB steht ziemlich bescheiden da. So verhält sich ein Marktmonopolist eben.
Der Fall Sokratis ist anders gelagert. Aber Watzke wusste natürlich von Sokratis Vereinbarung mit Bayer, interessiert sich aber letztlich nur um das Wohl des eigenen Klub. Verständlich? Durchaus. Aber nicht die feine Art.
Ich finde die Bayern als Branchenprimus müssten hier voran gehen und den anderen Vereinen vorleben wie man "Anstand" zeigt. Aber das passt nicht zu den Bayern und schon gar nicht zum Führungsgremium.
Das ganze ist letztlich eine Farce an deren Ende sich die Bundesligisten, mehr denn je als "Feinde" sehen. Für uns Zuschauer erfüllt sich dabei nur der Eindruck: Bayern mag den Erfolg kaufen, die anderen Vereine würden es aber auch nicht besser machen.
Und zu Lewa: lächerlich. Die paar Millionen für das eine Jahr, werden ihn auch nicht betteln lassen...
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zagalo
11.06.2013 | 15:45 Uhr
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zagalo : 
11.06.2013 | 15:45 Uhr
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zagalo : 
man sollte sokratis schon glauben,daß er findett der bvb sei der bessere verein für ihn.das lässt mich hoffen ,daß es doch noch einige unter den profis gibt,die eigene entscheidungen fällen .die anderen kommen mir vor wie lämmer,die ohne ihren guten hirten nicht zurecht kommen.verträge aushandeln könnte jeder spieler selbst,aber die vielen verpflichtungen!!.kann aber auch sein ,daß s. holzhäuser zum ersten mal richtig gesehen hat.ist ja nicht gerade ein ausbund an lebensfreude!
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DJDEATH
11.06.2013 | 15:45 Uhr
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DJDEATH : 
11.06.2013 | 15:45 Uhr
-5
DJDEATH : 
Immer wieder das gleiche ^^

Fall Götze:
- Wenn man eine AK nutzten will und sich mit dem Spieler einig ist sollte man dem abgebenen Verein davon in Kenntnis setzen und das gleich, so wie Dortmund das beim Reus-Transfer damals tat!
- Es geht nicht darum eine AK zu nutzen, aber das scheint ja keiner zu kapieren

Fall Lewandowski:
- Er scheint nur ein Spielball der Bayern zu sein um ähnlich wie bei Götze schon versucht die Transfertätigkeiten der Dortmunder zu behindern
- Wenn sie ihn unbedingt haben wollen sollen sie ein schriftliches Angebot abgeben
- Wenn er unbedingt zu den Bayern will soll er denen doch in den Arsch treten und sie auffordern ein Angebot abzugeben
- Ein seiner stelle hätte ich jetzt schon ein schlechtes Bild von meinem neuen Arbeitgeber
- Das gebaren der Bayern ist genau so peinlich wie damals das kaputte Faxgerät (bei Köln?)
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Julcen
11.06.2013 | 15:51 Uhr
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Julcen : 
11.06.2013 | 15:51 Uhr
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Julcen : 
Ich reg mich schon längers über watzke auf, den ich glaub sogar noch nicht mal das er ein Problem hatte mit dem Vorgehen beim Götze transfer. Ich glaub einfach, dass er gleich wie bei der Traditionsclubsdisskussion oder seinem auftregen im Audi star talk, die möglichkeit sah mal wieder in der Öffentlichkeit zu stehen und Unruhe bei der Konkurrenz zu stifften. Wenn er es aber doch net so gut fand was Bayern bei Götze gemacht hat, dann hätte ehr lieber mal mit dem Herr Zorc geredt über einige Transfers und wie diese vom BVB abgewickelt wurden.
Christian Streich hat da ja vollkommen recht mit seinen Kommentaren.
Bei Sokratis, denke ich musste Leverkusen damit rechnen und jetzt bei Son machen ses ja wohl genau so...
Ich glaub einfach das die Agressivität auf dem Transfersmarkt zugenommen hat und die Berater auch ordentlich einfluss haben...
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DJDEATH
11.06.2013 | 15:52 Uhr
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DJDEATH : 
11.06.2013 | 15:52 Uhr
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DJDEATH : 
Und zu Sokratis:
- ihr wisst schon das das eine mündliche Einigung war, wenn er diese nicht an die Dortmunder weitergeleitet hat, dann können die wohl halt auch nichts davon wissen und es ist halt der Fehler beim Spieler zu suchen
- Dortmund kann ihm nur ein Angebot machen und ein Perspektive bieten, da sie nicht mehr bezahlen werden als Leverkusen (ausser wahrscheinlich im Erfolgsfall) wird er sich wohl für die Perspektive (5 Monate Stammplatz und damit Bewährungschance) entschieden haben
- Ob diese Entscheidung moralisch vertretbar ist wenn er bei Leverkusen schon im Wort stand ist fragwürdig aber nichts was auf die Dortmunder zurückzuführen ist
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