Goldberg! Squash in unter 2 Minuten

Von Maurice Kneisel
Goldberg gewann nach WrestleMania XX zum zweiten Mal gegen Brock Lesnar
© getty
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WWE Cruiserweight Champion The Brian Kendrick vs. Kalisto

Sieger durch DQ: The Brian Kendrick, nachdem Baron Corbin auftauchte, TBK niederschlug und anschließend Kalisto den End of Days verpasste.Was hatte Corbin im Vorfeld immer wieder betont? Ihm waren die Brand Wars herzlich egal. Hier durfte er es beweisen, indem er seine Fehde gegen Kalisto weiter anheizte und nebenbei SmackDown den Gewinn der Cruiserweight-Division kostete.

Dabei wurde auch einmal mehr der Stellenwert dieser Division deutlich, denn eine Midcard-Fehde erhielt eindeutig den Vorzug. Kendrick sah zuvor wie der sichere Verlierer aus und wurde als Champ bislang generell sehr schwach dargestellt. Die Division bleibt bei Raw, wo zwar theoretisch mehr Zeit für sie zur Verfügung steht, diese aber miserabel genutzt wird. Gerettet werden kann sie nur noch durch 205 Live, falls diese Show die Neulinge den Fans endlich einmal näherbringt.

Dies setzt allerdings Interesse des Mainstream-Publikums voraus und die Reaktionen bei Raw zeigen Woche für Woche eindeutig, wie wenig davon vorhanden ist. Ein Rich Swann, der den Titel mit Sicherheit bald gewinnen wird und als einziger Cruiserweight einigermaßen over ist, könnte dem Standing ebenfalls helfen - wie sehr, bleibt allerdings fragwürdig.

Team Raw vs. Team SmackDown LIVE 5-on-5 Traditional Survivor Series Men's Elimination Match

Sieger: Team SmackDown (Survivors: Bray Wyatt & Randy Orton) nach Sister Abigail von Bray gegen Roman Reigns. Recht früh im Match wurden die Differenzen im SmackDown-Team wieder ausgegraben, als AJ Styles Ambrose attackierte, was Braun Strowman zum Running Powerslam gegen Dean nutzte und diesen so eliminierte.

Shane verpasste Strowman einen sensationellen Leaping Elbow Drop vom Turnbuckle durch das Kommentatorenpult, nachdem Randy den Brocken per RKO ausgeschaltet und dort platziert hatte. Letztlich war es jedoch James Ellsworth, der Strowman beim Weg zurück in den Ring am Bein festhielt und so dafür sorgte, dass er ausgezählt wurde. Da Owens nach Attacke auf Styles disqualifiziert wurde und AJ lange durchhielt, bevor Seth Rollins ihn pinnte, wurden beide Champs in ihrer Darstellung nicht geschwächt.

Dass der Blue Brand das Match gewann, ist der starken Darstellung von Bray Wyatt und Randy Orton zu verdanken, die hervorragend zusammenarbeiteten und im Finale die ehemaligen Shield-Mitglieder Rollins und Reigns mithilfe des eingreifenden dritten Wyatts-Mitglieds Luke Harper eliminierten.

Die Frage ist nun, ob man den Stable endlich einmal konsequent weiter pusht. Da Ortons Frau demnächst ein Kind zur Welt bringen wird, soll Randy erneut eine Pause einlegen, was dem Ganzen leider einen Dämpfer geben dürfte. Hier muss man eine sinnvolle Storyline-Entwicklung finden und insbesondere Bray während dieser Pause weiterhin stark darstellen. Läuft das Ganze letztlich nur darauf hinaus, dass die beiden gegeneinander turnen (was sie mit Sicherheit noch vor WrestleMania werden) und Wyatt sich einmal mehr hinlegen muss, war dieser Sieg nichts wert.

Brock Lesnar vs. Goldberg

Sieger: Goldberg. Schubser, Spear, Spear, Jackhammer - das war's. Hier noch eine weitere Aufzählung: Triple H, CM Punk, Big Show, The Undertaker, John Cena, John Cena & Seth Rollins, Dean Ambrose, Randy Orton. Das waren lediglich die prominentesten Namen, die Lesnar während seines irrsinnigen Laufs seit 2013 zum Opfer fielen. Gepinnt wurde er zuletzt in einem 24-minütigen Match gegen Triple H bei WrestleMania XXIX, bei dem dessen Karriere auf dem Spiel stand - und nun also in unter zwei Minuten von einem 49-Jährigen, der zwölf Jahre lang nicht mehr angetreten war.

Natürlich dürfte dies nur eine Momentaufnahme sein, Brock wurde vom ersten Spear überrascht und Goldberg stellte die Attacken gewohnt stark. Im Zweifel wird es noch ein Match zwischen den beiden geben, das er nach großem Kampf gewinnen darf - oder eben nicht.

Aber die Frage bleibt: macht es Sinn, diesen Sieg einem Mann zu geben, der außer einem krönenden Karriereabschluss nichts zu gewinnen hat? Jahrelang ging man davon aus, dass der große Upset-Sieg gegen das vermeintlich unbesiegbare Beast, das die Streak des Deadman beendet hatte, irgendwann an ein aufstrebendes Talent gehen würde.

Ambrose erschien vor der letzten WrestleMania-Ausgabe als sinnvolle Wahl, doch auch hier entschied man sich dagegen, nur um Dean wenige Monate später dennoch zum Champ zu krönen. Nun ist dieses Momentum erstmal verpulvert - an einen 49-Jährigen, dem es absolut nichts bringt.

Fazit

Ohne Frage, die Survivor Series lebten von ihren Schockmomenten, allem voran natürlich dem Squash-Sieg für Goldberg im Main Event. Die Wyatts entscheiden als einzige Überlebende das Männer-Match, der New Day wird als erstes Raw-Team eliminiert - mit diesen Entscheidungen hatte sicherlich niemand gerechnet.

Letztlich gingen die Brand Wars mit 3-2 an Raw, wobei es sich aufgrund des Bookings im Cruiserweight-Match mehr wie ein Unentschieden anfühlt, wie bereits erwähnt leider erneut auf Kosten der Division. In den Frauen- und Tag-Team-Matches wurden konsequent und sinnvoll die Teilnehmer gepusht, mit denen man in den kommenden Monaten wohl am meisten im Titelrennen plant.

Bei den Männern steht aufgrund von Ortons anstehender Pause ein großes Fragezeichen hinter der Darstellung der Sieger. Pusht man beide nun endlich konsequent und lässt Bray nicht demnächst wieder munter jobben, wie schon so häufig in den letzten Jahren, wurde auch hier alles richtig gemacht.

Miz' schmutziger Sieg gegen Sami wird ohne Frage seine Fehde mit Bryan weiter anheizen. Leitet man darüber zudem einen Brand-Wechsel von Zayn ein, wäre dies ein großes Plus. Zum Main Event sollte alles gesagt sein, es bleiben der Schock und die Hoffnung, dass man Lesnars irrsinniges Momentum nicht komplett geopfert hat, sondern hier noch etwas folgen wird. Hätte man beide Männer stark dargestellt und letztlich Goldberg glücklich oder sogar dreckig gewinnen lassen, hätte man mit zwei Momentum-Monstern aus diesem Match gehen können.

Stattdessen hat man, Stand jetzt, lediglich das Momentum des Mannes, mit dem man noch länger planen könnte, ohne jeglichen Sinn und Zweck für die Zukunft geopfert.

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