"Das Blut gefriert einem in den Adern"

Von Carsten Schaefer / Maurice Kneisel / Walandi Tsantiridis
Seit 21 Jahren versetzt der Undertaker mit seinem Entrance Gegner in Angst und Schrecken
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5. Sheamus

Schaefer: Der Keltische Krieger, ein irischer Fels in der Brandung, betritt zu seiner harten Musik wild entschlossen die Eingangs-Rampe, breitet die Arme aus, blickt voller Kampfeslust zum Ring und pflügt sich dann durch das WWE-Universum. Wenn der Große Weiße zubeißt, spürt man die Schmerzen deutlich.

Kneisel: Sheamus' Musik dürfte der grausamste Ohrwurm in der WWE-Geschichte sein. "It's a shame that they lost their head..." - und schon spielt es im Geiste wieder auf Heavy Rotation. Genauso muss ein Theme sein: Eingängig, unverwechselbar, charakteristisch. Mit grünem Licht kann man beim Iren außerdem auch nichts falsch machen.

Tsantiridis: Ob als Bösewicht oder, wie momentan, als Liebling der Massen: Neben den unverkennbaren Klängen zu Beginn seiner Musik, dem überdimensionalen Kreuz um den Hals und seiner mehr als beeindruckenden Statur ist jedem klar, dass hier ein Krieger im ursprünglichen Sinn zum Ring marschiert.

4. Rey Mysterio

Schaefer: Er wird in die Luft geschossen und hat eine Musik, die in die Beine geht! Auf dem Weg zum Ring kommuniziert er mit seinen Fans - speziell den kleinen - und hat immer einige aufmunternde Worte für sie auf Lager. Von dem Feuerwerk, das er im Ring abbrennt, will ich gar nicht sprechen.

Kneisel: "Booyaka, Booyaka, 619". Apropos unverkennbare Themes. Reys Einzug ist wie sein Stil im Ring: Explosiv, schnell und unterhaltsam. Die kleinen Fans lieben ihn dafür besonders - und natürlich, weil er in feinster Bret Hart-Manier seine Übermaske verschenkt.

Tsantiridis: Mysterio ist der komplette Luchador im Ring. Sein Einzug stellt dabei einen wichtigen Teil seiner Persönlichkeit dar. Der Kontakt zum WWE Universum liegt hier stets im Vordergrund. Jedoch passte die Rap-Version des "619"-Themes aus dem Jahr 2005 in meinen Augen besser zum geheimnisvollen König. P.O.D macht sich aber ebenfalls gut.

3. Triple H

Schaefer: The Game, Der Kopf-Killer, der König der Könige - welchen Beinamen man Triple H auch geben mag, er trifft zu. Bevor er die Halle betritt, ertönt die Super-Heavy-Musik von Motorhead, das Licht verlöscht - und Triple H kommt heraus: angespannt, zur Auseinandersetzung bereit und nicht gewillt, eine Niederlage zu kassieren. Konzentration pur!

Kneisel: Triple H hat nicht nur mehr Spitznamen als jeder andere Superstar, sondern auch mehr Einzugssongs. Das Schöne daran: Jeder Einzelne passt perfekt zu ihm. Spätestens, wenn the Game auf dem Apron steht, einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche nimmt und es anschließend in die Luft spuckt, ist klar, dass es gleich zur Sache geht.

Tsantiridis: Im Ring ist Triple H eine Maschine. Als im April 2001 zum ersten Mal sein Einzug mit Motorhead untermalt wurde, bekam ich eine Gänsehaut. Wer dann noch das Glück hat, die passende grüne Lasershow live mit dem Spotlight auf den 13-fachen Champion zu erleben, der weiß eines: "It's time to play the game!"

2. CM Punk

Schaefer: "Cult Of Personality" von Living Colour gehört zu meinen Lieblings-Songs aller Zeiten. Und so cool und fetzig wie die Musik, so ist auch der "neue" CM Punk. Er ist aufmüpfig, lässt sich den Mund nicht verbieten, spricht unangenehme Wahrheiten aus - kurz: er ist einer der unterhaltsamsten Superstars der WWE-Geschichte. Und all das sieht man schon in seinem Gesicht, wenn er zum Ring schlendert.

Kneisel: "This Fire" von Killswitch Engage war früher mein Lieblingstheme in der WWE, jetzt ist es "Cult of Personality". Was Punk auch anfasst, es wird grundsätzlich ein absoluter Volltreffer. Deswegen zieht er auch jede Woche wieder mit dem besten T-Shirt der Welt in die Hallen ein. Ganz zu schweigen davon, dass er seinen Einzug mit einem The-Thing-Zitat krönt: "It's Clobbering Time!" Und wie.

Tsantiridis: Das neue Theme unterstreicht die stetige Weiterentwicklung von CM Punk in der WWE. Der einstige ECW-Shootingstar ist inzwischen eines der Aushängeschilder des Unternehmens geworden. Dabei greift derzeit jedes Rädchen ins andere. Vom obligatorischen Ausruf "It's clobbering time!" mit dem Blick auf die imaginäre Uhr bis hin zum Sprung auf die Seile vor Betreten des Rings.

1. The Undertaker

Schaefer: Gibt es eine andere Wahl? Glaub' ich nicht. Seit 20 Jahren gefriert einem das Blut in den Adern, wenn der WWE-Sensenmann, das Phänomen, zu seinem Gongschlag, gefolgt von seiner geradezu "kalten" Musik, die Halle betritt. Jeder reckt den Hals, um diesen unglaublichen Superstar zu sehen, wie er gemäßigten Schrittes und unheilvoll (zumindest für seine Gegner) zum Ring schreitet. Er ist die logische Nummer 1 - immer noch!

Kneisel: Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, der Einzug des Undertakers war, ist und wird auf ewig der großartigste der WWE-Geschichte sein. Dabei stimmt einfach alles, vom Feuerwerk über das Licht bis hin zu den Gesten des Deadman. Auch nach all den Jahren hat dieses Entrance nichts von seiner Faszination verloren.

Tsantiridis: Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen bereits Geld bezahlt haben, um nur einmal den Einzug des Undertakers live in der Arena miterleben zu dürfen. Jedes Jahr an WrestleMania setzt der Sensenmann noch einen drauf und beeindruckt mit einer einmaligen Show, die das Publikum beeindruckt.

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