Hingis: "Geld reicht oft nicht mal für Spesen"

Martina Hingis kämpft für die Interessen der Doppelspielerinnen
© getty

Die ehemalige Weltranglisten-Erste Martina Hingis setzt sich für eine bessere Bezahlung der Doppelspielerinnen ein. Mehr Preisgeld will die Schweizerin durch einen Sitz im Spielerrat erwirken.

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Im Doppel lässt sich durchaus gutes Geld verdienen, das gilt jedoch vornehmlich für die Grand Slams. So erhalten die Gewinner der Australian Open knapp 500.000 US-Dollar. Bei kleineren Turnieren ist der Gehaltsscheck längst nicht so üppig. Beim WTA-Premier-Event in Sydney, wo Martina Hingis im Viertelfinale verlor, strich sie lediglich 2000 Dollar ein. "In meinem Fall ist das vielleicht nicht so tragisch. Aber für andere Kolleginnen schon - wenn sie früh verlieren, reicht ihr Geld oft nicht mal für die Spesen", sagte die 36-Jährige gegenüber der Schweizer Blick.

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Bevor Hingis mit ihrer Doppelpartnerin Coco Vandeweghe (USA) am Donnerstag in Melbourne loslegte - das Duo siegte zum Auftakt gegen Jelena Jankovic/Yanina Wickmayer 6:3, 6:4 -, war die Altmeisterin bereits in heiße Diskussionen involviert. Streitpunkt: Die Besserstellung der Doppelspielerinnen. "Es ging um viele Dinge, vor allem Preisgeld und Spesen", meinte Hingis.

Als Beispiel führte sie ihre frühere Erfolgspartnerin Sania Mirza (Indien) an, die in Brisbane gewann und in Sydney das Finale erreichte - dafür erhielt Mirza 17.000 Dollar. "Das ist nicht viel, wenn du mit drei Leuten im Team reist." Diese überschaubaren Summen würden auch dazu führen, dass Einzelspielerinnen häufig aufs Doppelspielen verzichten.

Kritik an ungleicher Behandlung

Doch es gibt noch mehr Probleme: Während Einzelspielerinnen bei vielen Turnieren zehn Hotel-Übernachtungen bezahlt bekommen, seien es für die Doppelprofis lediglich zwei. "Eine Zweitwohnung oder ein Haus können sich nur die wenigsten leisten", verdeutlichte Hingis, die seit vielen Jahren ein Domizil in Saddlebrook (Florida) hat.

Um die Lobby der Gilde zu stärken, müsse endlich eine Doppelspielerin einen Sitz im sogenannten "Players Council" erhalten. "Warum nicht?", sagte Hingis zu ihren eigenen Ambitionen, "oder auch Sania Mirza, wir werden sehen."

Martina Hingis im Steckbrief

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